Fundamentale Nachricht
11:51 Uhr, 19.07.2017

Aufwärtspotenzial für Risikoanlagen durch breiten globalen Aufschwung

Die Erholung in den USA strahlt auch auf andere Regionen ab und hat einen großen Anteil an der Aufhellung in Europa, Japan und anderen asiatischen Ländern.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die durch den Trump-Sieg ausgelöste „Reflation-Rally“ hat inzwischen weniger mit etwaigen Trump-Effekten, als mit dem zugrundeliegenden Konjunkturaufschwung in den USA zu tun, meint John Greenwood, Chefökonom vom Vermögensverwalter Invesco. „Ich halte es für denkbar, dass der Aufschwung in den USA noch mehrere Jahre andauert. Das wäre eine gute Grundlage für weitere Kursgewinne von Aktien, Immobilien und sonstigen Risikoanlagen, da sich das höhere BIP bzw. die höheren Gesamtausgaben auch in höheren Unternehmensgewinnen und Haushaltseinkommen niederschlagen werden“, schreibt er in seinem vierteljährlichen Markt- und Wirtschaftsausblick für das dritte Quartal 2017.

An den Rohstoffmärkten sieht Greenwood für den Rest des Jahres 2017 nur begrenztes Aufwärtspotenzial, da die starke Ausweitung der Schieferölproduktion in den USA den Ölpreis belaste und es bislang nicht danach aussehe, dass US-Präsident Trumps geplantes Infrastrukturinvestitionsprogramm in absehbarer Zeit umgesetzt wird.

Als größten einzelnen Risikofaktor, der dem Szenario eines andauernden Aufschwungs in den USA mit positiven Folgen für Risikoanlagen entgegenstehen könnte, nennt der Ökonom eine zu starke Straffung der Finanzkonditionen durch die Notenbank Fed, allerdings nicht durch Zinserhöhungen, sondern durch eine Eindämmung des Kreditwachstums im privaten Sektor. Dazu könne es kommen, wenn die Fed ihre Bilanz wieder verkürzt. „Verkäufe von 50 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Schuldtiteln pro Monat könnten zu höheren langfristigen Zinsen und restriktiveren Finanzkonditionen führen und das Bankkredit- und Geldwachstum dämpfen. Daher wird die Fed vorsichtig vorgehen müssen“, so Greenwood.

Der US-Wirtschaft stellt der Invesco-Manager für dieses Jahr ein reales BIP-Wachstum von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr in Aussicht, gefolgt von 2,4 Prozent im Jahr 2018. Zu den wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung, von denen mögliche Impulse ausgehen könnten, gehörten die von Trump geplante Abschaffung des Dodd-Frank Act, um die Bankenregulierung zurückzudrehen, sowie seine Infrastrukturpläne.

Unterdessen strahle die Erholung in den USA auch auf andere Regionen ab und habe einen großen Anteil an der Aufhellung in Europa, Japan und anderen asiatischen Ländern. Greenwood weiter. „In der Eurozone hat das Wachstum mehr Fahrt aufgenommen. Zudem wurde die Hürde wichtiger Wahlen erfolgreich genommen – eine Gefährdung der Währungsunion durch erstarkte populistische Bewegungen ist ausgeblieben“.

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