Fundamentale Nachricht
11:51 Uhr, 11.12.2015

Auch Neuseelands Notenbank steckt in der Zwickmühle

Niedrige Inflation, eine starke Währung - Risiken für die Finanzstabilität. Einerseits dürften Zinserhöhungen das Mittel der Wahl sein, andererseits würden eher Senkungen den Gefahren begegnen. Wohin steuert die Notenbank Neuseelands?

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Auckland (Godmode-Trader.de) - Erwartungsgemäß hat die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ihren Leitzins erneut um 25 Basispunkte auf 2,5 Prozent gesenkt. Es ist die vierte Zinssenkung in diesem Jahr, gleichzeitig steht der Satz nun wieder auf einem Niveau, das er vor dem Zinserhöhungszyklus im Jahr 2014 einige Zeit eingenommen hatte. Der Neuseeland-Dollar reagierte am Donnerstag mit einem überraschenden Anstieg zum US-Dollar um gut 2 Prozent und auch gegenüber dem Euro legte der „Kiwi“ zu.

Der Präsident der Notenbank, Graeme Wheeler, sagte nach dem Entscheid, dass weitere Zinssenkungen vermutlich unnötig seien. Viele Analysten waren von weiteren Zinssenkungen in den kommenden Monaten ausgegangen. Wheeler merkte an, dass das aktuelle Zinsniveau geeignet sein sollte, um die Inflation vor dem Hintergrund eines besseren Wachstumsausblicks wieder in die Zielspanne zurückzubringen. Die RBNZ hat jedoch eine lockernde Tendenz beibehalten und auch ihren Wortlaut zum Wechselkurs verschärft, indem die jüngste Aufwertung als „nicht hilfreich“ diagnostiziert wurde. „Eine Abwertung wäre angezeigt, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen,“ betonte Wheeler.

Die neuseeländische Notenbank steht wie manch andere Notenbank in einer Zwickmühle. Einerseits dürfte die Inflationsrate auch in diesem Jahr unter dem Ziel von 2 Prozent bleiben. Dies spricht grundsätzlich für weitere Zinsabsenkungen, zumal der zuletzt starke Neuseeland-Dollar die Rückkehr zu einer höheren Inflationsrate tendenziell hemmt. Gegen eine noch lockerere Geldpolitik spräche andererseits der starke Anstieg der Immobilienpreise vor allem im Großraum Auckland, aus dem Risiken für die Finanzstabilität entstehen könnten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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