Analyse
07:45 Uhr, 02.02.2023

AT&S – Delle im Geschäftsverlauf bremst Aktie aus

Jetzt hat es also auch AT&S erwischt. Das Unternehmen musste nach einer Prognoseerhöhung im vergangenen Jahr, diese letztlich wieder zurücknehmen.

Erwähnte Instrumente

  • AT&S Austria Techn.&Systemt.AG - WKN: 922230 - ISIN: AT0000969985 - Kurs: 29,250 € (XETRA)

Die Umsatzprognose wird von 2,1 Mrd. EUR auf 1,8 Mrd. EUR gekürzt. AT&S spricht von einem herausforderndem Umfeld und man sei bemüht, die negativen Effekte abzufedern. Gerade im dritten Quartal hat sich die Situation scheinbar in kürzester Zeit verschärft.

Kosten im Blick

Bei AT&S werden die Kosten und Investitionen jetzt auf den Prüfstand gestellt und je nach Nachfrage auch gestreckt. Aktuelle Neubauprojekte werden vollendet, aber die Maschinen erst dann geordert, wenn die Nachfrage letztlich auch da ist. Die nachhaltigen Effekte aus Kostenoptimierungen sollen ab dem kommenden Geschäftsjahr bei 180 Mio. EUR pro Jahr liegen.

Trotz aktueller Nachfrageschwankungen bietet das Segment IC-Substrate weiterhin erhebliches Wachstumspotenzial, heißt es heute im Quartalsbericht. Insbesondere die sinkende Nachfrage von Intel dürfte sich hier wohl negativ auf die Geschäftszahlen ausgewirkt haben, so meine Vermutung. Auch im vierten Quartal erwartet AT&S zunächst keine Besserung der Lage. Die mittelfristigen Ziele werden aber ganz klar bestätigt. Bis 2025 will AT&S 3,5 Mrd. EUR Umsatz und eine EBITDA-Marge von 27 bis 32 Prozent erzielen.

Im dritten Quartal ist die Delle recht gut sichtbar. Der Umsatz lag isoliert für das Quartal betrachtet bei 419 Mio. EUR. Ein Rückgang ggü. dem Vorjahr um 7 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge betrug immer noch starke 28 Prozent, doch unter dem Strich rutschte das Konzernergebnis sogar ins Minus. Aus 43 Mio. Plus im Vorjahr wurden 3 Mio. EUR Verlust. Das Ergebnis pro Aktie rutschte von 1,06 EUR auf -0,20 EUR ab. Der operative Cashflow halbierte sich auf 117 Mio. EUR.

Nach neun Monaten steht aber immer noch ein Umsatzplus von 30 Prozent auf 1,489 Mrd. EUR in den Büchern. Das Ergebnis pro Aktie liegt nach neun Monaten bei 5,33 EUR. Somit dürfte ein Ergebnis von 4,50 bis 5 EUR im Gesamtjahr noch drin sein. Der Aktienkurs rutschte dennoch gestern unter die wichtige charttechnische Marke von 30 EUR.

Fazit: AT&S gerät in den negativen Halbleiterstrudel hinein, der viele andere Unternehmen auch belastet. Es dürfte, wie so oft zuvor, im langfristigen Bild nur eine Delle bleiben. Doch da Dauer und Ausmaß unbekannt sind, sollten Anleger vorsichtig sein. Gelingt es der Aktie, die technisch wichtige Marke von 30 EUR zurückzuerobern, wäre das ein positives Signal.

AT&S Austria Techn.&Systemt.AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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