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12:52 Uhr, 12.01.2011

Asiatische Anleihen mit Vorsicht zu genießen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Wer in 2011 beabsichtigt, in asiatische Anleihen zu investieren, sollte einen vorsichtigen Ansatz wählen, da sich zu einem späteren Zeitpunkt bessere Einstiegsmöglichkeiten bieten könnten. Dies ist die Einschätzung von How Phuang Goh, Leiter asiatische Anleihen bei Schroders Investments laut aktuellem Marktkommentar.

Eine Einschränkung nennt der Experte: Seiner Meinung nach bleiben die langfristigen Aussichten für Asien solide. "Die langfristigen Aussichten für asiatische Währungen und Anleihen bleiben unserer Meinung nach günstig, denn die Bankensysteme und Staatshaushalte der Region sind vergleichsweise solide, das wirtschaftliche Wachstumspotenzial ist überdurchschnittlich und Chinas Währung wird künftig flexibler sein."

Sorge bereitet Goh aber das Problem des "heißen" Geldes. "Die größte Gefahr für die asiatischen Anleihenmärkte geht - kurzfristig betrachtet - vom "heißen" Geld aus, das aus der quantitativen Lockerung resultiert. Insbesondere da die jüngsten Mittelzuflüsse offenbar in erster Linie auf der Liquidität und dem Momentum beruhen und nicht auf den Fundamentaldaten der Märkte. Entsprechend haben die Positionierungsrisiken zugenommen, da Unternehmens- und Staatsanleihen seit einigen Monaten bei den Anlegern sehr gefragt sind. Wir sind daher der Meinung, dass die Risiko-Ertrags-Chancen in verschiedenen Ländern, insbesondere in Märkten mit historisch niedrigen Renditen und einem geringen Illiquiditätsrisiko, jetzt immer ungünstiger werden.

Fazit: Angesichts der steigenden Positionierungsrisiken, der Gefahr einer weltweiten Konjunkturabschwächung und der historisch niedrigen Renditen in mehreren, weniger liquiden Anleihenmärkten Asiens stehe Schroders der Region an der Schwelle zum neuen Jahr weiterhin vorsichtig gegenüber. "Nach unserem Dafürhalten bieten bonitätsstarke Staatsanleihen aus Ländern wie Hongkong, Singapur, Südkorea und Malaysia als vergleichsweise sichere Häfen die besten Chancen außerhalb der Geldmärkte", sagt Goh. "Sie dürften von Phasen einer hohen Risikoaversion profitieren und überzeugen zugleich durch ihre gute Liquidität und historisch steilen Renditekurven". Da die Zinsen in den USA im Jahr 2011 voraussichtlich nahe null bleiben dürften und die asiatischen Zentralbanken generell an einem Niedrigzinsumfeld festhalten werden, könne in diesen Märkten nach Meinung der Schroders Experten ein attraktiver Gesamtertrag erzielt werden. "Vorausgesetzt, die Renditeunterschiede werden korrigiert. Die reichlich vorhandene Liquidität an diesen Märkten erleichtert den Einsatz taktischer Strategien, sodass wir in volatilen Phasen Gewinne mitnehmen können".

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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