Analyse
10:56 Uhr, 01.03.2016

Argentinischer Peso wertet drastisch ab

Präsident Macri hatte bereits im vergangenen Dezember den seit vier Jahren bestehenden festen Wechselkurs zwischen dem argentinischen Peso und dem US-Dollar aufgehoben. In der Folge wertete der Peso drastisch ab.

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  • ARS/USD
    Kursstand: 0,0631 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der argentinische Peso reagierte mit einer deutlichen Abwertung zum US-Dollar auf den Kompromiss der neuen neoliberalen Regierung im Rechtsstreit um alte Anleiheschulden mit US-Hedgefonds. ARS/USD gab am Montag 2 Prozent ab und notierte bei 0,0631 Dollar auf einem Allzeittief.

„Die Auseinandersetzung zwischen Argentinien und US-Gläubigern ist nun auf gutem Wege, gelöst zu werden", teilte der vom zuständigen Gericht bestellte Vermittler Daniel Pollack am Montag mit. Die Parteien hätten in der letzten Nacht eine Grundsatzeinigung unterzeichnet.

Die Vereinbarung zwischen den Hedgefonds NML Capital, Aurelius sowie zwei weiteren Finanzspekulanten sieht einen Vergleich in Höhe von umgerechnet 4,25 Milliarden Euro vor, die der argentinische Staat den Fonds bezahlen soll. Mit dem Ausgleich von drei Viertel der zunächst verlangten Summe wären die Streitigkeiten beigelegt. Dafür muss der argentinische Kongress aber zunächst ein Gesetz kippen, das die Vorgängerregierung der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernández erlassen hatte. Das Gesetz verbietet es dem argentinischen Staat, eine Einigung mit den Hedgefonds zu Lasten der Steuerzahler zu schließen. Gewinnt der neue Präsident Mauricio Macri dafür eine Mehrheit im Parlament, hätte Argentinien dann wieder vollen Zugang zu den internationalen Devisenmärkten.

Präsident Macri hatte bereits im vergangenen Dezember den seit vier Jahren bestehenden festen Wechselkurs zwischen dem argentinischen Peso und dem US-Dollar aufgehoben. In der Folge wertete der Peso drastisch ab.

In dem Konflikt geht es um Schulden aus der Staatspleite von Ende 2001, auf deren Rückzahlung die von dem zum Elliott-Finanzimperium des US-Milliardärs Paul Singer gehörenden New Yorker Hedgefonds NML Capital angeführte Gläubigergruppe geklagt hatte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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