Analyse
07:13 Uhr, 25.08.2014

Argentinien: Aktien waren bessere Staatspleiten-Absicherung als Gold

Der Merval in Buenos Aires steigt auf ein neues - halten Sie sich fest - historisches Langzeithoch. War da nicht vor kurzem was mit einer Staatspleite?

Erwähnte Instrumente

  • ARS/USD
    Kursstand: 0,1191 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • ARS/USD - Kurs: 0,1191 $ (FOREX)

Staatspleiten sind in Argentinien Volkssport. Es ist kein Wunder, dass Investoren den Peso meiden wie der Teufel das Weihwasser. Wer einen echten Abwärtstrend sehen möchte betrachte sich den Chart des Peso (ARS) gegenüber dem USD seit April 2012:

ARSUSD
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Die Kurve des argentinischen Aktienmarktes sieht im gleichen Zeitraum aber doch etwas anders aus:

Argentinien-Aktien-waren-bessere-Staatspleiten-Absicherung-als-Gold-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-2

Also so schlimm kann die Aktie nicht sein, wenn ein Staat des jeweiligen Landes Pleite geht. Um genauer zu sein: Der Merval stieg am Freitag auf ein neues historisches Langzeithoch. Präsidentin Kirchner trommelt gegen böse ausländische Spekulanten, will mittels Gesetzentwurf, wie Sie es nennt: "Geierfonds" vertreiben. Den Anlegern gefällt es:

Argentinien-Aktien-waren-bessere-Staatspleiten-Absicherung-als-Gold-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-3

Bei rund 9400 Punkten verläuft eine deckelnde schräge Trendlinie. Schemenhaft lässt sich ein bärischer Keil ausmachen, der aber nichts bedeutet, solange die untere Linie nicht gerissen wird.

Argentinier, die in Gold Absicherungen tätigten hätten seit April 2012 rund 43 % erlöst, Aktienanleger 256 % !

Argentinien-Aktien-waren-bessere-Staatspleiten-Absicherung-als-Gold-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-4

13 Kommentare

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  • BulldozerNick
    BulldozerNick

    ​Das mag auf Argentinien zutreffen aber wenn jetzt ein Land mit Kaufkraft am Abgrund steht wird sicher der Goldpreis anziehen.

    11:46 Uhr, 26.08.2014
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Kritik ist o.k., sie kann hart in der Sache sein, sollte m.E. jedoch nicht persönlich werden. Wie hat ein kluger Mann gesagt: Takt ist die Fähigkeit, Anderen auf die Beine zu helfen, ohne ihnen auf die Zehen zu treten.​

    23:13 Uhr, 25.08.2014
  • alpenbert
    alpenbert

    Also ich meine die Argumente von Adlerauge (vor dem Staatsbankrott in Edelmetall und erst nach dem Staatsbankrott mit diesem Edelmetall in Aktien) sind nicht gänzlich von der Hand zuweisen. Er ist allerdings ein klein wenig zu aggressiv in seiner Schreibweise, was daraufhin deuten könnte dass er schon lange auf den Staatsbankrott wartet. Damit hat er wohl schon etwas Geld verloren... Oder will er seinen Mitmenschen den Weg ins Paradies zeigen? und ist enttäuscht dass ihm so wenige folgen. Ich für mich behalte die wirklich Guten Anlagetipps eher für mich als dass ich Sie hinausposaune...

    Dass irgendwann der Bankrott kommt ist sehr wahrscheinlich bloß kann dies auch noch sehr sehr lange dauern (Vielleicht erst in 1 oder 2 Generationen). Bis dahin werden noch eine Menge an anderen Dingen passieren, womit auch Geld zu verdienen ist. Auch werden zuvor noch etliche Gesetze geändert werden so dass niemand ganz ungeschoren davon kommt, dies ist jedoch überhaupt nicht vorherzusehen, was soll man da spekulieren?

    Ich denke dass man etwas Edelmetall (physisch) braucht aber nicht nur darin investiert sein sollte. Wieviel Prozent seines Vermögens jeder einzelne wo anlegt bleibt doch jedem selbst überlassen und gerade da verstehe ich die Hardcore Goldbugs nicht ganz die dann immer aggressiv reagieren wenn man Ihnen nicht recht gibt mit der 110% Edelmetall Quote.

    19:38 Uhr, 25.08.2014
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    ​Herr Stanzl,

    ich halte sehr viel von Ihren Kommentaren. Doch würde ich gerne wissen, wo Adlerauge die netiquette verletzt hat?

    Er hat Sie weder persönlich angegriffen noch beleidigt. Und dass er anderer Meinung ist, das denke ich müssen Sie schon aushalten ... - und können Sie sicherlich auch!

    19:17 Uhr, 25.08.2014
    1 Antwort anzeigen
  • alpenbert
    alpenbert

    19:14 Uhr, 25.08.2014
  • Adeler
    Adeler

    ​Herr Stanzl,

    ganz schlechter Stil - und eine wirklich schon naive Sicht der Dinge bei auch handwerklich schlechter Einschätzung zum Markt mit ganz offensichtlichem Versuch ihre eigene Shortposition im Gold zu promoten und Aktien hierzulande zu pushen. Geradezu lächerlich - auch die Art wie sie ihre Ausführungen darstellen.

    1. Es ist keine Kunst für einen Aktienindex von 0.3 Unzen Gold auf rund 1 Unze Gold anzusteigen - NACH einem Staatsbankrott, wie er in 2001 stattgefunden hat.

    2. Noch hat der Staatsbankrott in Europa und den USA nicht stattgefunden. Er wird aber kommen. Nur wann kann ich Ihnen nicht sagen. Der damit einhergehende Kaufkraftverlust, den sie im Vorfeld eines solchen Bankrottes in ihrem Artikel mal wieder wie üblich geflissentlich ausblenden, findet in ihren Überlegungen mal wieder keinen Einzug. Schwache Argumentation ihrerseits - vollkommen aus dem Gesamtkontext rausgerissen.

    3. Wenn sie mit ihrem Artikel Menschen oder Anleger in überbewertete Aktien hierzulande treiben wollen, so ist das schon grenzwertig - wenn gleich ich Aktien - allerdings erst nach Gold und Silber - immer noch für eine bessere Absicherung als Anleihen halte. Gleichwohl diese aber - mit Ausnahme des Minensektors - erst NACH einem Staatsbankrott bei Kursständen von 0.10-0.30 Unzen Gold, wie in Argentinien kaufen würde. Da dann ein vertretbares CRV bestünde, was eine strategische Longpositionierung im Aktienmarkt eines Landes mit durchgemachten Staatsbankrott rechtfertigt.

    Ein solcher Staatsbankrott steht hierzulande und in Europa, wie auch in Übersee, noch aus - folglich sind Aktien aus dem Standardwerte Segment nur zweite Wahl. Unfassbar wie sie solche Überlegungen schlichtweg und durchgehend ignorieren. Das ist grenzwertig, was sie schreiben, mehr als grenzwertig, wie ich finde. Die Verdrehung von Tatsachen und die damit einhergehende Stimmungsmache pro Aktien auch hierzulande als vermeintlich besseres Investment gegenüber Gold im Vorfeld eines Staatsbankrottes ist in meinen Augen der Versuch die Anleger zu täuschen.

    Sinnvoll und richtig wäre vor Anlagen in Derivaten und Anleihen zu warnen. Doch das ist für sie kein Thema, weshalb ich davon ausgehe, dass sie selber mit der Finanzindustrie diesbezüglich entsprechende Honorare erhalten - sei es indirekt als lukrative Werbepartner oder direkt.

    Sie agrumentieren losgelöst aus dem Gesamtkontext - und vergleichen Äpfel mit Birnen. Das kann jeder andere ebenso gut. Ich nehme mir ein Stück vom Chart, welches meiner Überzeugung entspricht und bastle mir damit eine Argumentation, die meiner Überzeugung entspricht, zusammen.

    Für wie dumm wollen sie die Leute eigentlich verkaufen - zumal hierzulande und in den USA noch der Staatsbankrott ausstehen und die Indizes im Gegensatzu zu Argentinien bei 8-11 Unzen Gold stehen - sprich um den Faktor 30 zu hoch bewertet sind, wenn man über Wertemassstäbe NACH einem Staatsbankrott argumentiert, wie sie es im Falle Argentiniens tun und offenbar versuchen auf Aktien hierzulande übertragen zu wollen.

    Sie wollen klüger sein, als der Markt - ja als die Deutschen. Den Anschein hat es zumindest.

    Deutschland steht da wo es ist, weil dieses Land und seine Bürger mitunter mehr Durchblick haben, als sie denken. Dies mag öffentlich nicht immer zutage treten, ist aber gewiss der Fall.

    Wenn die Deutschen ihre Aktienquote reduzieren, dann sicherlich weil sie wissen, dass beim Staatsbankrott der zusehends wahrscheinlicher wird, Aktien mehr Kaufkraft verlieren werden, als Gold und Silber.

    09:53 Uhr, 25.08.2014
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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