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17:49 Uhr, 30.08.2018

Argentiniens Präsident löst Währungsabsturz aus

Argentiniens Präsident hat den IWF darum gebeten, dass bereits vereinbarte Hilfen frühzeitig an sein Land ausgezahlt werden. Am Markt kamen die Worte nicht gut an: Wenn Argentinien etwas vom IWF erbittet, droht ein Zahlungsausfall. Eine Flucht aus dem Peso war die Folge, die Notenbank erhöhte nun den Leitzins um 15 %.

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Buenos Aires (Godmode-Trader.de) - Der argentinische Peso ist am heutigen Donnerstag auf ein Allzeittief zur US-Währung gefallen. Für einen Dollar mussten heute temporär rund 34 Peso gezahlt werden und damit so viel wie noch nie. In Argentinien eskaliert die Währungskrise weiter.

Der Internationale Währungsfonds prüft nach einem Hilfsgesuch der Regierung in Buenos Aires eine vorzeitige Auszahlung milliardenschwerer Finanzhilfen. Argentiniens Präsident Mauricio Macri hatte den IWF darum gebeten, dass bereits vereinbarte Hilfen des Währungsfonds frühzeitig an sein Land ausgezahlt werden. Ein „Vertrauensmangel in die Märkte" habe ihn zu diesem Schritt bewogen, sagte Macri in einer Ansprache. IWF-Chefin Cristine Lagarde teilte mit, sie habe die IWF-Mitarbeiter angewiesen, die zeitliche Staffelung des Finanzprogramms zu prüfen.

Am Markt kamen die Macri-Worte nicht gut an: Wenn Argentinien etwas vom IWF erbittet, so droht ein Zahlungsausfall. Es sei ein gutes Beispiel dafür wie Dinge, die helfen sollen, nach hinten losgehen, sagte eine Strategin bei RBC Capital Markets zu Bloomberg. Der Wertverlust des Peso ist damit nur eine logische Folge.

Im Juni hatte das Krisenland mit dem Währungsfonds sich auf ein Hilfspaket von bis zu 50 Milliarden US-Dollar verständigt. Eine erste Finanzbranche von 15 Milliarden Dollar ist bereits geflossen. Der Restbetrag soll innerhalb von drei Jahren zur Verfügung gestellt werden.

Die Notenbank Argentiniens hat am Donnerstag gehandelt und sich mit einer rabiaten Zinserhöhung gegen den Absturz der Landeswährung gestemmt. Der Leitzins für einwöchiges Zentralbankgeld werde um 15 Prozentpunkte auf 60 Prozent angehoben, teilte die Notenbank nach einer außerordentlichen Sitzung mit. Der Leitzins soll bis mindestens Dezember nicht gesenkt werden, wie es einstimmig hieß.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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