Argentinien sucht den Befreiungsschlag
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Buenos Aires (BoerseGo.de) - Argentinien will mit einem Schuldentausch seiner momentanen Illiquidität entkommen. Demnach plant die Regierung den Gläubigern der Staatsschulden anzubieten, dass die Zahlungen nach Buenos Aires verlegt werden. Die Regierung will argentinische Anleihen, die in den USA ausgestellt wurden, gegen Anleihen nach nationalem Recht umtauschen, sollten Gläubiger danach verlangen.
Die argentinische Regierung hofft, dass damit die Blockade der Auszahlungen in New York, die ein US-Gericht im Streit mit den Hedgefonds angeordnet hatte, umgangen werden kann. Den Gläubigern der Umschuldungen von 2005 und 2010 solle die Auszahlung über Treuhandkonten in Argentinien gesichert werden, erklärte Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner am Dienstagabend bei einer Fernsehansprache.
Argentinien gilt seit Ende Juli technisch insolvent, weil das Land seinen Anleihegläubigern eine fällige Zinszahlung von insgesamt 539 Millionen US-Dollar nicht bezahlt hat. Die Regierung darf laut dem US-Gerichtsurteil diese Zahlung nicht leisten, solange sie nicht einer kleinen Gruppe rebellischer Altgläubiger unter Führung von US-Hedgefonds den Nennwert ihrer vor 13 Jahren erworbenen Anleihen ausgeglichen hat. Es geht um 1,6 Milliarden Dollar. Nach der Entscheidung des US-Gerichts darf Argentinien auch den Schuldendienst im Rahmen seiner Umstrukturierungstitel nur dann leisten, wenn die Forderungen dieser weiteren Altgläubiger vollumfänglich berücksichtigt werden. Dies möchte die Regierung in Buenos Aires aber mit Blick auf die bereits erfolgten Umschuldungen und eventuelle Forderungen weiterer Geldgeber tunlichst vermeiden. Die sogenannte RUFO-Klausel („Rights Upon Future Offers“) würde alle Gläubiger dazu berechtigen, dieselbe Rückzahlung des Nominalwerts der Anleihen einzufordern, was für Argentinien unbezahlbar sei, argumentiert die Regierung.
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