Argentinien kehrt nach 15 Jahren mit Erfolg an den Kapitalmarkt zurück
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Buenos Aires (Godmode-Trader.de) - Argentinien hat nach 15-jähriger Abwesenheit eine erfolgreiche Rückkehr an den Kapitalmarkt vollzogen. Am Dienstag platzierte Buenos Aires mehrere Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten und nahm insgesamt 16,5 Milliarden US-Dollar ein. Die Papiere waren mehrfach überzeichnet. Der Staat hätte bis zu 68 Milliarden US-Dollar einsammeln können. "Es war die größte Nachfrage (für Anleihen) in der Geschichte Argentiniens und möglicherweise eine der 20 größten überhaupt", sagte Finanzminister Alfonso Prat-Gay am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Das sei ein unglaubliches Ergebnis für ein Land, das aus der Staatspleite komme. Der Wermutstropfen sind allerdings hohe Zinsbelastungen. Für die zehnjährige Anleihe sind es stolze 7,5 Prozent, im Schnitt muss Buenos Aires 7,2 Prozent für begebenen Anleihen zahlen. Doch der Preis ist angesichts der Dimensionen Nebensache: Der 15-jährige vom internationalen Kapitalmarkt hatte die argentinische Volkswirtschaft insgesamt 120 Milliarden US-Dollar gekostet.
Argentinien war 2001 in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht. Das Land war dann nicht mehr in der Lage, ausstehende Anleihen über 95 Milliarden US-Dollar zu bedienen. In der Folge hatte sich Buenos Aires mit den meisten Geldgebern auf einen Schuldenerlass und einen Umtausch von Anleihen geeinigt. Mehrere Hedgefonds um den New Yorker Investor NML Capital kauften die Papiere damals zu einem Bruchteil des Nennwertes nach US-Recht und verlangten später eine volle Auszahlung. Umschuldungsangeboten lehnten sie ab. Darüber wurde jahrelang zäh und erbittert gestritten.
Ende Februar einigte sich die Gruppe mit Argentinien auf einen Vergleich in Höhe von 4,65 Milliarden US-Dollar, was 75 Prozent der ursprünglichen Forderungen entspricht. Nach Angaben von Prat-Gay wurden seit Ende Februar insgesamt 220 Abkommen mit Hedgefonds abgeschlossen. Ein Bundesberufungsgericht in New York machte am vergangenen Mittwoch den Weg frei für die Aufhebung von einstweiligen Verfügungen, die Zahlungen an gewisse Gläubiger bislang verhindert hatten.
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