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11:12 Uhr, 26.08.2014

Argentinien: Hedgefonds gehen nun gegen Bank of New York Mellon vor

Der Schuldenstreit zwischen Argentinien und US-Hedgefonds findet kein Ende. Nun wenden die Anleihebesitzer eine neue Finte an und gehen gegen ein US-Entscheid gerichtlich vor.

London/ New York (BoerseGo.de) - Im Schuldenstreit zwischen Argentinien und US-Hedgefonds kommt es zu einem neuen Schachzug. Eine Gruppe der Fonds hat Klagen gegen die Bank of New York Mellon eingereicht. Damit wollen die Gläubigerfonds, die argentinische Staatsanleihen im Volumen von 1,3 Milliarden Euro halten, die Zahlung der ihnen zustehenden Zinsen erzwingen. Argentinien hatte das Geld bei BNY Mellon hinterlegt, ein US-Richter blockierte jedoch die Auszahlung.

Die Kläger sind der Knighthead Master Fund LP, RGY International LLC sowie der Capital Master Fund und die Quantum Partners LP des Investors George Soros. Die Klage wurde beim Londoner Chancery Court eingereicht. Die Fonds sehen durch das Gebaren der US-Justiz ihre Interessen verletzt.

Die Anleihebesitzer verlangen von dem britischen Gericht einen Entscheid, demzufolge die BNY Mellon die 226 Millionen Euro auszuzahlen hat, die Argentinien als Euro-Bonds hinterlegt hat. Die Papiere würden dem britischen Recht unterliegen und nicht dem New Yorker, so die Argumentation. Die Hedgefonds hatten zuvor auch schon das US-Gericht aufgefordert, die Euro-Bonds außen vor zu nehmen.

Die argentinische Regierung hatte vergangene Woche angekündigt, die gesperrte Schuldentilgung durch das New Yorker Gericht durch einen Anleiheumtausch umgehen zu wollen. Damit soll eine Auszahlung der Tilgungsraten über amerikanische Banken durch argentinische Banken möglich werden. Der New Yorker Richter Thomas Griesa hatte Ende Juni die Tilgungszahlungen für argentinische Verbindlichkeiten an ausländische Gläubiger untersagt, solange sich Argentinien nicht mit zwei Hedgefonds einigt. Mehrere internationale Ratingagenturen hatten das Land daraufhin auf „teilweise zahlungsunfähig“ herabgestuft.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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