Apple setzt auf Preiskampf statt Innovation
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) – Viele Anleger beobachten seit der jüngsten Keynote von Apple den Markt für digitale Unterhaltungselektronik. Das ehemals wertvollste Unternehmen der Welt, das mittlerweile hinter Microsoft und Amazon rangiert, hat den Einstieg in neue Geschäftsfelder angekündigt. Anstatt sich allein auf den Verkauf von iPhones und weiteren Endgeräten zu verlassen, verspricht sich das Unternehmen von „Entertainment as a Service“-Angeboten stabile und konjunkturresistente Umsätze, wie Frank Schwarz, Fondsmanager des MainFirst Global Equities Fund, in einem Marktkommentar schreibt.
„Nicht ohne Grund setzen mit Microsoft, Apple, Amazon, Alphabet und Facebook derzeit die fünf größten Unternehmen weltweit auf das Geschäftsmodell digitale Dienstleistungen“, so Schwarz. Laut seiner Prognose reicht das Geschäftsmodell allerdings nicht aus, um bald wieder das Ranking der größten Unternehmen weltweit anzuführen.
Nachdem Apple bereits über Jahre den Musik-Streaming-Dienst Apple Music etabliert habe, erscheine nun am 1. November 2019 der Video-Streaming-Dienst Apple TV+ und zum 19. September 2019 das Videospiel-Abonnement Apple Arcade. „Apple deckt damit nahezu die gesamte Brandbreite digitaler Unterhaltungselektronik ab. Das Unternehmen kann von Synergieeffekten profitieren, indem es seine Software-Dienstleistungen direkt auf seine millionenfach verkauften Endgeräte vorinstalliert und kostenlose Probeabos anbietet“, erklärt Schwarz.
Der Markt für Unterhaltungsmedien sei eine der wachstumsstärksten Branchen in der westlichen Welt: Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage streamten 42 Prozent aller Internet-Nutzer Videoinhalte über Dienste wie Netflix und Amazon Prime. Und nach Angaben des deutschen Gaming-Verbands spielten rund 34 Millionen Deutsche regelmäßig Videospiele am Smartphone, auf der Konsole oder am Computer – Tendenz steigend. Um die neuen Dienste zu etablieren, führe Apple einen offensiven Preiskampf: Für knapp den halben Preis erwarte die Nutzer bei der Streaming-Plattform Apple TV+ im Vergleich zur Konkurrenz ein Angebot mit deutlich weniger Filmen und Serien. Auch Apple Arcade sei günstiger und schlanker als die Konkurrenz. Apple biete Videospiele ausschließlich klassisch zum Download an, während beispielsweise Google Stadia mit einer technologischen Innovation aufwarte: Mittels Cloud-Gaming solle der Endnutzer auch ohne spezielles Endgerät modernste Videospiele konsumieren können, indem die notwendige Rechenleistung in der Cloud erbracht und auf den heimischen Bildschirm gestreamt werde, heißt es weiter.
Was auf den ersten Blick vielversprechend anmutete, dürfte nach Prognosen von Schwarz langfristig nicht verhindern, dass Apple in den kommenden Jahren in der Rangliste der wertvollsten Unternehmen weiter fallen werde. „Wir erwarten nicht, dass Nutzer etablierter Angebote im großen Stil zu Apple überwandern. Die Services dürften es Marktführern wie Netflix allenfalls erschweren, neue Kunden zu gewinnen und Preiserhöhungen durchzusetzen“, so Schwarz, der zuletzt in seinem Fonds Gewinne aus der Netflix-Aktie schrittweise realisiert hat. Der Experte erwartet zudem, dass Tencent und Alibaba ihre Vormachtstellung in China nutzen werden, um vergleichbare „Entertainment as-a-Service“-Angebote in China zu etablieren. Die aktuellen Entwicklungen auf dem Markt für digitale Unterhaltungselektronik stützen Schwarz‘ langfristige Prognose, nach der Alibaba und Tencent im Jahr 2025 das Ranking der größten Unternehmen der Welt anführen dürften.
Apple sei in der Vergangenheit eine der größten Positionen im MainFirst Global Equities Fund gewesen. „Nach der Einführung des I-Phone 6 plus im Jahr 2015 kam keine große Verbesserung, so dass wir die Position im Jahr 2016 komplett verkauft haben. Generell wollen wir in Firmen investieren, die schneller als 20 Prozent wachsen. Seit 2016 gibt es bei Apple kein wesentliches Umsatzwachstum mehr. Die Aktie ist zwar seither weiter gestiegen, hat aber gegenüber anderen Tech-Aktien wie Amazon, Adobe oder NVIDIA massiv underperformt“, so Fondsmanager Frank Schwarz.
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