Anziehende Nachfrage: Trendwende am Ölmarkt

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben weiter Rückenwind. Nach dem Hochstand bei 57,50 US-Dollar je Barrel am Donnerstag handelt die weltweite Referenzsorte Brent heute Mittag bei knapp unter der Marke von 57 US-Dollar. Seit Wochenbeginn liegt der Brentölpreis knapp 3 Prozent im Plus. „Aus Preissicht positive Daten wie der Rückgang der OPEC-Ölproduktion werden zu Käufen genutzt“, kommentiert die Commerzbank. „Preisbelastende Nachrichten wie der starke Anstieg der US-Rohöllagerbestände werden entweder ignoriert oder dadurch induzierte Preisrückgänge als Kaufgelegenheit erachtet“. Diese selektive Wahrnehmung spricht aus Sicht der Rohstoffexperten zumindest kurzfristig für einen weiteren Preisanstieg, auch wenn damit die Luft immer dünner und das Korrekturpotenzial immer größer wird.

Für positive Impulse für die Öl-Notierungen sorgten zuletzt auch Nachrichten über eine sich abzeichnende Nachfragebelebung. Laut einer Studie des US-Analysehauses Bernstein Energy sind die weltweiten Öllagerbestände im vierten Quartal 2016 um 24 Mio. Barrel gesunken. Damit wurde der höchste Rückgang seit 2013 verzeichnet. Entsprechend werten die Analysten dieses Signal als Vorbote für eine mögliche Trendwende am Ölmarkt. Nach der fast schon lethargischen Entwicklung der vergangenen Jahre scheine die Nachfrage nach Öl nun wieder anzuziehen, so die Einschätzung. Die zuletzt veröffentlichten Daten zu den chinesischen Ölimporten bestätigen die Entwicklung. Denn im abgelaufenen Jahr erzielten die Öleinfuhren im Reich der Mitte neue Rekordhöhen.