Fundamentale Nachricht
16:15 Uhr, 04.04.2019

Anti-OPEC-Allianz in der Planung

Innerhalb der US-Regierung scheint die Idee einer von den USA gesteuerten Gegen-OPEC zu keimen. Diese würden aus den USA sowie aus Kanada und einem wieder von den USA kontrollierten Venezuela bestehen.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Ölpreis erreichte diese Woche neue Jahreshöchststände. Das Fass Brent kostet inzwischen wieder rund 70 US-Dollar. Im Schlussquartal 2018 war es von 85 auf etwa 50 US-Dollar abgestürzt. Mittelfristig könnte der Ölpreis wieder in die Region von 80 Dollar vorpreschen. Möglich macht das ein Potpourri verschiedener Entwicklungen, wie den Förderkürzungen der OPEC+ oder der eingebrochenen Produktion in Venezuela. Sollten sich die aktuellen Gerüchte über eine sog. Gegen-OPEC bewahrheiten, könnte die Ölhausse aber schnell wieder vorbei sein.

Aktuell fordert US-Präsident Donald Trump die OPEC in regelmäßigen Abständen dazu auf, den Ölpreis zu senken. Da seine Bemühungen offenbar nicht fruchten, laufen in Washington die Planungen heiß, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Offenbar versuchen die USA, Kanada und Venezuela ein Gegenmodell zum Ölkartell zu etablieren. Das macht im Grunde Sinn. Venezuela sitzt auf den weltweit größten Ölreserven. Die USA könnten Kapital beisteuern (im Falle eines Regimewechsels in Caracas), um die derzeit brachliegende Ölindustrie des Krisenlandes wieder hochzuziehen. Venezuela könnte zu einem neuen Saudi-Arabien werden. Und nicht zuletzt hat Kanada riesige Ölreserven. Das Land produziert derzeit zwar nur 3,2 Mio. Barrel pro Tag. Bis 2030 sollen es aber bereits 6,7 Mio. sein und damit deutlich mehr als etwa der Iran.

Eine weitere Initiative der US-Politik läuft unter dem Akronym „NOPEC“. Per Gesetz sollen die Mitgliedsländer der OPEC der Kartellgesetzgebung Amerikas unterworfen werden. Dem US-Justizministerium würden damit Sanktionsmöglichkeiten in die Hände gespielt, nach Gutdünken in Eigentumsrechte der betroffenen Staaten und ihrer nationalen Ölgesellschaften einzugreifen. Das widerfährt derzeit bereits der venezolanischen PDVS-Gesellschaft.

Die weiterhin stark steigende US-Ölförderung bremst die Preisavancen bei Rohöl derzeit noch ein. Die US-Fördermenge lag zuletzt bei 12,1 Mio. Barrel pro Tag und erreichte damit ein neues Rekordniveau, wie die U.S. Energy Information Administration (EIA) mitteilte. Dieses Jahr sollen demnach weitere Steigerungen auf bis zu 13,2 Mio. Barrel/Tag erfolgen. Ab 2020 sollen die USA - so das Ziel - zum Netto-Energieexporteur werden. Derzeit importieren die Staaten novh 4 Mio. Barrel pro Tag aus dem Ausland.

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    Dazu müsste jedoch der Putsch in Venezuela gelingen, welcher durch die USA inziniert wird.

    Venezuela unter Maduro hat sich erst vom Petro-Dollar gelöst. Genauso wie China und Russland, die im übrigen Truppen in Venezuela stationiert haben. Ein Militäreinmarsch wird für die USA zunehmend schwieriger.

    17:25 Uhr, 04.04.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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