Anleger-Umfrage: Gesetzgeber und Berater sollen für bessere ESG-Informationen sorgen
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Anleger würden mehr in nachhaltige Anlagen investieren, wenn sie besser über entsprechende Investmentmöglichkeiten informiert wären. Vor allem in Deutschland sehen Investoren den Gesetzgeber in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass sie verständliche Informationen über ESG-Produkte erhalten. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Nordea Asset Management unter rund 1.200 Anlegern in Europa, darunter 300 in Deutschland.
In der Umfrage gaben 39 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass fehlendes Wissen und fehlende Erfahrung die größten Hindernisse bei der Erwägung eines ESG-Investments seien. Als weitere Gründe wurde die Vermutung genannt, es sei zu riskant (35 Prozent) oder die Kosten seien zu hoch (33 Prozent). Im Hinblick darauf, den mangelnden Informationsstand zu beheben, sehen 65 Prozent der Befragten in Deutschland die Banken in der Pflicht, aber ebenfalls 65 Prozent den Regulator. Im europäischen Vergleich weisen nur 38 Prozent der Befragten diese Aufgabe dem Regulator zu. Die Deutschen setzen hier offenbar auf den Staat beziehungsweise auf die Regulierungsbehörden auf nationaler und europäischer Ebene.
„Das Ergebnis ist spannend – vor allem im Kontext der zahlreichen Regulierungsinitiativen, die derzeit auf EU-Ebene entwickelt werden, etwa im Hinblick auf Transparenz und Offenlegung“, sagt Michael Maldener, Managing Director bei Nordea Investment Funds S.A. „Offenbar entsprechen die Initiativen einem Bedürfnis der Anleger. Die Branche sollte sich daher positiv und konstruktiv mit den neuen Regeln auseinandersetzen, auch um langfristig ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung zu entsprechen.“
Dabei macht die Studie auch deutlich, welches Potenzial im Bereich ESG-Anlagen noch vorhanden ist. Bisher haben erst 38 Prozent der Befragten in ESG-Produkte investiert. Aber 51 Prozent der Befragten in Deutschland beabsichtigen oder erwägen, dies in Zukunft zu tun. Gleichzeitig gaben 51 Prozent an, von ihrem Finanzberater im vergangenen Jahr keinen Vorschlag für ein ESG-Investment erhalten zu haben. Hier könnten die geplanten Anpassungen der MiFID-II-Richtlinien für Änderungen sorgen. Denn diese sehen vor, dass Wertpapierdienstleistungsunternehmen in der Anlageberatung künftig die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abfragen müssen.
Doch was ist die Hauptmotivation für ein Investment, das ESG-Richtlinien berücksichtigt? Hier gaben 55 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass sie sich einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft erhoffen. Eine bessere Wertentwicklung nannten 43 Prozent der Umfrageteilnehmer als Faktor, der sie dazu veranlassen würde, mehr in ESG-Anlagen zu investieren. Als wichtigste nachhaltige Themen wurden dabei saubere Energie und Klimawandel genannt.
Nach Einschätzung von Nordea liefert die Studie wichtige Hinweise für die Assetmanagement-Branche: „Hier ist jede Gesellschaft in der Pflicht, gerade im Bereich Information. Wir bei Nordea haben darauf bereits frühzeitig reagiert, bieten kostenlose Trainingstools, Seminare und Info-Broschüren an. Durch ein breites Angebot an Schulungs- und Bildungsinhalten wollen wir dazu beitragen, eventuell bestehende Lücken bei Bank- und Finanzberatern im Hinblick auf das Thema ESG zu schließen“, sagt Dan Sauer, Vertriebschef von Nordea in Deutschland. Es gelte dabei auch, der Einschätzung entgegenzuwirken, eine ESG-Anlage sei zu riskant.
Dies lasse sich bei Nordea leicht durch Fakten widerlegen. So zeige etwa die ESG-Stars-Produktpalette, dass es möglich sei, durch Berücksichtigung von ESG-Kriterien das Risiko sogar zu reduzieren und dabei gleichzeitig Alpha zu generieren1. Erfreulich sei dabei, dass sich Aufklärung und gute Anlageergebnisse in konkreten Erfolgen niederschlagen. Gaben in der Umfrage erst 39 Prozent der Befragten an, in ESG-Produkte anzulegen, sind bei Nordea Asset Management bereits rund 71 Prozent der 245 Milliarden Euro an verwalteten Anlagen in Strategien investiert, die durch die vollständige Integration von ESG-Faktoren in den Investmentprozess und/oder die Anwendung eines ESG-Screenings bereits nach ESG-Kriterien verwaltet werden.
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