Angebot von Helium bricht weltweit stark ein
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Helium – ein unverzichtbarer Rohstoff für eine Vielzahl von Produkten des täglichen Lebens, aber auch für Anwendungen in der Hochtechnologie. In einer im Oktober 2018 veröffentlichten Studie hatte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) die Versorgungslage mit Helium auf Grundlage der damals verfügbaren Daten als unkritisch bewertet. Aktuell liegen der BGR neue Zahlen für 2018 vor, nach denen das weltweite Angebot von Helium dramatisch zurückgegangen und auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2003 gesunken ist. Eine entsprechende Verteuerung des Rohstoffes ist die Folge.
Nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ist die verfügbare Heliummenge 2018 auf den niedrigsten Stand seit 2003 gesunken. Vor allem technische Probleme in den USA, dem größten Heliumproduzenten der Welt, sollen hierfür verantwortlich sein. Dort gehe das Angebot aus dem staatlichen Heliumspeicher in Texas ständig zurück. Außerdem hätten in der größten Heliumanlage der Welt in Wyoming Wartungsarbeiten stattgefunden, so das BGR. Zudem werden auch die seit längerem bekannten technischen Probleme in einer der beiden Heliumanlagen in Algerien – ebenfalls ein wichtiger Anbieter auf dem Weltmarkt – angeführt.
Die derzeit angespannte Angebotssituation erklären diese Umstände laut BGR aber nicht. „Nach den Daten, die uns vorliegen, sind andere Gründe entscheidend“, sagt BGR-Experte Harald Elsner. So gibt es bei Helium derzeit nur sieben nennenswerte Produktionsländer, wobei die Produktion in Russland und Polen stabil ist. In den USA sank das Angebot aus Neuproduktion und Speicherentnahme um 1 Mio. auf 90 Mio. Kubikmeter. Elsner: „Die bedeutendsten Veränderungen gab es bei den Heliumimporten aus Katar. Dort brach die Produktion gleich um 27 Prozent auf jetzt 27,9 Mio. Kubikmeter ein.“ Auch in Katar könnten technische Schwierigkeiten ein Grund sein, vermutet die BGR - ebenso wie der verzögerte Start einer neuen Heliumanlage. Sicher sei dies jedoch nicht.
Die Verknappung des Helium-Angebots aus dem Nahen Osten spiegelt sich auch in der Preisentwicklung wider. Lag der Durchschnittsimportpreis von Helium nach Deutschland über alle Lieferländer hinweg im Jahr 2017 noch bei 6,43 Euro pro Kubikmeter und im Jahr 2018 bei 6,79 Euro pro Kubikmeter, so ist er bis Juni dieses Jahres auf 7,73 Euro pro Kubikmeter gestiegen - ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2017. Für Heliumlieferungen aus Katar kletterte der Preis zwischen 2017 und Mitte 2019 sogar um rund 24 Prozent. Im Vergleich dazu stieg der Preis für Lieferungen aus Algerien im gleichen Zeitraum nur um 3 Prozent.
Das chemische Element Helium wird unter anderem als Füll- und Traggas für Ballons und Zeppeline, aber auch als Betriebsstoff in der Medizintechnik eingesetzt. Deutschland verbraucht im weltweiten Vergleich die fünftgrößte Menge des Edelgases.
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