Analyse
12:40 Uhr, 02.12.2021

AMC/GAMESTOP - Ist der Spuk bei diesen Meme-Aktien bald vorbei?

Die Aktien vom AMC Entertainment und Gamestop dürften wohl in jedem Börsenrückblick 2021 als beeindruckendes Schauspiel eine Erwähnung finden. In diesem Artikel gehe ich auf die Bewertung der beiden Meme-Aktien und ihre Chartbilder ein.

Erwähnte Instrumente

  • AMC Entertainment Holdings Inc - WKN: A3D7MZ - ISIN: US00165C3025 - Kurs: 28,570 $ (NYSE)
  • Gamestop Corp. - WKN: A0HGDX - ISIN: US36467W1099 - Kurs: 179,840 $ (NYSE)

Eines der beeindruckendsten Schauspiele in diesem Jahr waren sicherlich die Kursentwicklungen der Aktien von AMC Entertainment und Gamestop. Die inzwischen oftmals als Meme-Stocks bezeichneten Papiere wurden angefeuert von Käufen zahlreicher Privatanleger, die sich in sozialen Medien gruppierten, aber auch durch massive Short-Eindeckungen institutioneller Player regelrecht nach oben gepeitscht. Erstaunlich ist aber nicht nur der Anstieg, sondern auch, wie lange sich die Aktien auf den fundamental stark zu hinterfragenden Kurslevels halten können.

Mit diesem Spuk könnte es nun so langsam vorbei sein. Im gestrigen Handel mussten beide Werte deutlich Federn lassen. Dabei steht die Aktie des Kinobetreibers AMC deutlich schlechter da. Mit Karacho fiel der Wert gestern unter den EMA200, hatte zuvor auch schon eine Aufwärtstrendlinie seit dem Sommer hinter sich gelassen. Der gestrige Schlusskurs von 28,57 USD bedeutet ein neues Mehrmonatstief. Ohne ein schnelles Reversal dürften die Schleusen gen Süden damit geöffnet sein. Die Ausbruchslevels bei 20,36 USD und 14,54 USD stellen dabei die nächsten Abwärtsziele dar. Prozyklisch entspannt sich die Lage derzeit erst über 45,95 USD.

AMC Entertainment-Aktie
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Bei Gamestop besitzen die Bullen noch kleine Restchancen. Die Aktie der Einzelhandelskette für Computerspiele fiel gestern auf eine Aufwärtstrendvariante seit März 2021. Auch hat der Titel noch Luft bis zum EMA200. Ein prozyklisches Verkaufssignal wäre unter 166,80 USD ausgelöst. Das Märztief bei 116,90 USD wäre in diesem Fall die erste Anlaufmarke. Entspannung zeigt sich dagegen erst über 255,69 USD. In diesem Fall könnte der Hype erneut Kurse um 348,50 USD mit sich bringen.

Gamestop-Aktie
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Über die fundamentalen Bewertungen der beiden Aktien hat sich mein Kollege Clemens Schmale gleich in mehreren Artikeln ausgelassen. Gerne verlinke ich darauf:

Ein aktuelles Update von meiner Seite dazu mit den derzeitigen Analystenschätzungen:

Bei AMC rechnen Analysten bis 2023 mit einem Umsatz von gut 5 Mrd. USD. Auch 2023 wird AMC weiter Verluste schreiben. Die Nettoverschuldung liegt bei über 4 Mrd. USD und dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung rund 14,7 Mrd. USD.

Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mrd. USD 1,24 2,49 4,72
Ergebnis je Aktie in USD -39,15 -2,75 -0,54
KGV - - -
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet

Bei Gamestop sieht die Lage besser aus. Hier erwarten Analysten bereits im kommenden Geschäftsjahr einen Mini-Gewinn von 0,15 USD je Aktie. Das KGV liegt dadurch im vierstelligen Bereich. Der Umsatz dürfte sich zwischen 5 und 6 Mrd. USD bewegen. Die Marktkapitalisierung beträgt 15 Mrd. USD. Die Bilanz ist deutlich solider als die von AMC. Ende Juli verfügte Gamestop über 1,7 Mrd. USD Cash. Die langfristigen Finanzschulden wurden nahezu vollständig getilgt.

Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mrd. USD 5,09 5,67 5,54
Ergebnis je Aktie in USD -3,31 -0,64 0,15
KGV - - 1.199
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet

Fazit: Fundamental steht die Kinokette AMC Entertainment deutlich schlechter da als Gamestop. Auch das Chartbild wirkt angeschlagener. Bei der Gamestop-Aktie müssen die Bullen auf eine Verteidigung der Supports bis hinab auf 166,80 USD achten. Darunter droht ein deutlicher Auswasch.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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