Analysteneinschätzung
16:41 Uhr, 11.01.2022

AMAZON: Dieser Titel hat unter den FAANG-Aktien den größten Biss

In einer Analystenstudie zu Amazon von Montag hat BofA-Analyst Justin Post Amazon als seine Lieblings-FAANG-Aktie für 2022 bezeichnet. Post sieht mehrere Treiber für den Titel in diesem Jahr.

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  • Amazon
    ISIN: US0231351067Kopiert
    Kursstand: 3.258,220 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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New York (Godmode-Trader.de) - Die Amazon-Aktie hatte ein mageres Jahr 2021 erlebt. Der Wert legte binnen Jahresfrist nur 4 Prozent zu, während der Gesamtmarkt (S&P 500) um 30 Prozent nach oben schoss.

Der Aktienkurs wurde durch eine Reihe von Faktoren beeinträchtigt, darunter das verlangsamte Wachstum im E-Commerce, die Nervosität rund um den Wechsel an der Spitze des Unternehmens von Gründer Jeff Bezos zu Andy Jassy, die verstärkte Prüfung durch die Aufsichtsbehörden, insbesondere durch die neue FTC-Vorsitzende Lina Khan, die Sorge über Lieferschwierigkeiten und der zunehmende Druck auf die Arbeitskosten.

In einer Analystenstudie zu Amazon von Montag hat BofA-Analyst Justin Post die Liste der Probleme bestätigt und weiter mit Wettbewerbsbedenken bei der lokalen Auslieferung ergänzt, wie Barron’s berichtet. Experte Post bezeichnet Amazon dennoch als seine Lieblings-FAANG-Aktie für 2022. Er erwarte, dass das Jahr 2022 für den Internetriesen besser enden werde als es begonnen habe, so Post. Amazon ist eines der "A" in dem FAANG-Akronym, zu dem Meta Platforms, Apple, Netflix und Alphabet zählen.

Der BofA-Analyst schaut mit Zuversicht auf das E-Commerce-Geschäft für die kommenden drei bis fünf Jahre, da noch immer weniger als 20 Prozent de gesamten Einzelhandelsumsätze online getätigt würden, demnach hohes Potenzial bestehe, und Amazon dabei weitere Marktanteile gewinnen sollte. Post geht davon aus, dass sich das Wachstum des Sektors in der zweiten Hälfte von 2022 bis 2023 wieder beschleunigen wird.

Er verspricht sich zudem viel für das Cloud-Geschäft von Amazon Web Services (AWS), da nur noch 5 bis 15 Prozent der aktuellen IT-Ausgaben auf die sog. Off-Premises-Dienste entfielen. Analyst Post merkt an, dass AWS ein starkes Jahr 2021 verzeichnet und drei Quartale in Folge mit beschleunigtem Umsatzwachstum abgeschlossen habe. AWS, Werbung und Provisionen von Drittanbietern sollten seiner Prognose nach im Jahr 2023 eine Ertragskraft von 70 Mrd. US-Dollar aufweisen, so Post, und er erwarte dabei eine signifikante Verbesserung der Marge.

Weiter bemerkt der BofA-Aktienstratege, dass die Schätzungen für das erste Quartal wahrscheinlich zu hoch sind. Er rechnet mit einem Umsatz von 120,4 Mrd. Dollar und einem GAAP-Gewinn von 4,5 Mrd. Dollar und liegt damit unter den entsprechenden Schätzungen der Wall Street von 122,1 Mrd. und 7 Mrd. Dollar. Für das Gesamtjahr prognostiziert Post für Amazon einen Umsatz von 548 Mrd. Dollar und einen Gewinn von 80,4 Mrd. Dollar, und damit ebenfalls etwas weniger als der Markt.

Analyst Post sieht mehrere Treiber für die Aktie in diesem Jahr, darunter ein stärkeres Wachstum durch Investitionen in Fulfillment-Kapazitäten, wachsende Gewinne der Cloud-Sparte AWS, Werbung, dem Drittanbietergeschäft und einen Anstieg der Cloud-Einnahmen durch steigende IT-Ausgaben und potenzielle Mehrfachexpansion.

Amazon sei sein Top-Megacap-Internet-Pick für 2022, so der BofA-Analyst abschließend. Kreditkartendaten deuteten darauf hin, dass Amazon im Jahr 2021 Marktanteile im E-Commerce hinzugewonnen habe, was das Unternehmen für ein starkes Jahr 2022 prädestiniere. AWS und die Verlagerung zum Cloud Computing in Unternehmen dürften sich darüber hinaus als „ein bedeutender und anhaltender Rückenwind“ erweisen.

Amazon.com Inc.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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