Fundamentale Nachricht
14:03 Uhr, 15.08.2018

Am Ölmarkt haben sich gewaltige Risiken aufgebaut

Die stärkste Preisgefahr für den Ölmarkt geht von der Auseinandersetzung zwischen den USA und dem OPEC-Mitglied Iran aus. Die US-Regierung will erreichen, dass Iran mit Hilfe von Sanktionen weitgehend vom Ölmarkt abgeschnitten wird. Weniger Öl auf dem Weltmarkt bedeutet letzlich höherer Preise.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 71,985 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind binnen eines Jahres deutlich gestiegen, im Fall der Nordsee-Sorte Brent etwa mehr als 40 Prozent. Aufgrund kurzfristiger Entwicklungen (US-Lagerbestandsdaten) vom Vorabend zeigen sich die Notierungen am Mittwoch zwar windelweich, doch der grundsätzliche Trend zeigt weiter gen Norden.

Am Ölmarkt haben sich gewaltige Risiken aufgebaut. Die stärkste Preisgefahr geht von der Auseinandersetzung zwischen den USA und dem OPEC-Mitglied Iran aus. Die US-Regierung will erreichen, dass Iran mit Hilfe von Sanktionen weitgehend vom Ölmarkt abgeschnitten wird. Washington drängt Länder und Unternehmen schon jetzt dazu, kein Öl aus dem Land mehr zu kaufen. Weil sich voraussichtlich die überwiegende Anzahl der Angesprochenen an das Embargo gegen Iran halten werden, um sich nicht die Geschäfte mit den Vereinigten Staaten zu verderben, wird das dann noch verfügbare Öl wohl knapper und damit teurer. Analysten haben ihre Preisprognosen zuletzt angehoben. „Es ist davon auszugehen, dass die Ölexporte aus dem Iran in einem gewissen Umfang zurückgehen werden“, sagte Dekabank-Rohstoffexpertin Dora Borbély.

Der Iran hat aber schon gedroht, im Fall von Sanktionen die Straße von Hormus und damit die Meerenge zum Persischen Golf zu blockieren. Ca. 18 bis 19 Mio. Barrel Öl werden täglich durch das Nadelöhr transportiert. „Das wäre ein Desaster und träfe den Markt völlig unerwartet“, sagt Commerzbank-Analyst Weinberg. „Ein Ölpreis von 100 Dollar wäre dann sehr angemessen.“ Die Frage ist, ob Iran wirklich bis zum Äußersten geht. Schließlich würde sich das Land selbst am meisten schaden. Die Iraner könnten keine Waren mehr ein- und ausführen.

Darüber hinaus wurden die Ölpreise zuletzt durch den Einbruch der Ölförderung in Venezuela angeheizt. Andererseits wird der Ölpreis von der rasant zunnehmenden Fördermenge in den USA gedrückt. Auch der teure Dollar bremst: Da Rohöl in der US-Währung gehandelt wird, macht ein starker Greenback den Rohstoff außerhalb des Dollarraums teurer und schmälert dadurch automatisch die Nachfrage.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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