Fundamentale Nachricht
11:00 Uhr, 20.04.2017

Alternative Investments: Ein Stoßdämpfer in turbulenten Zeiten

Diversifikation mittels alternativer Investments sind nach Meinung von AB-Finanzexpertin Christine Johnson eine sehr gute Möglichkeit, sich gegen einschneidende Ereignisse zu wappnen.

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  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 20.404,49 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (GodmodeTrader.de) - Wahlen in Frankreich und Deutschland, Brexit-Verhandlungen und ein Zurückfahren der quantitativen Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB): Mögliche Auslöser für Volatilität an den Märkten gibt es mehr als genug. Hinzu kommen die unvorhergesehenen Überraschungen. Europäische Anleger sollten sich gegen die Unsicherheiten wappnen. Alternative Investments eignen sich dabei als Stoßdämpfer für die Depots, wie Christine Johnson, Head of Alternatives Product Management, beim Asset Manager AB, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Dieses Jahr sei gespickt mit wichtigen Wahlen in Europa – das bringe erhebliche Unsicherheit für die Anleger mit sich. In Frankreich dürfte Marine Le Pen von der Front National die zweite Runde erreichen. In Deutschland werde Angela Merkels langwährende Kanzlerschaft von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gefährdet. Und die Brexit-Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien stünden erst am Anfang – mit völlig unklarem Ausgang, heißt es weiter.

„All diese Unsicherheitsfaktoren könnten in den kommenden Monaten für starke Schwankungen an den Aktien- und Anleihemärkten sorgen. Zuvor war die Volatilität lange Zeit aufgrund der marktstützenden Politik der Zentralbanken gering und die einzelnen Marktsegmente korrelierten stark untereinander“, so Johnson.

Heute dagegen deuteten die Zeichen auf ein Ende dieser positiven Rahmenbedingungen hin: In den USA stiegen die Zinsen, und auch das Anleihekaufprogramm der EZB könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit bald weiter reduziert werden. Die euphorische Reaktion der Märkte auf Trumps Vorschläge für ein Konjunkturprogramm könnte eine Art letztes „Hurra“ für die herkömmlichen Vermögenswerte gewesen sein, nicht zuletzt, weil deren Umsetzung immer mehr Herausforderungen im Wege stünden, heißt es weiter.

„Ein durch sorgfältige Aktienauswahl erwirtschaftetes Alpha in einem traditionell ausgerichteten Portfolio kann für Anleger in einem solchen Umfeld durchaus hilfreich sein. Einen wirklich effektiven Schutz gegen Verluste in einer echten Baisse kann es jedoch selten bieten. Die aktuelle Aktienhausse dauert nun schon zwei Jahre länger an als die vorherige – und die endete in einem Crash. Um einen wirksameren Verlustschutz zu erreichen, sollten Anleger daher eine Allokation in alternativen Vermögensarten in Erwägung ziehen. Diese korrelieren weniger stark mit herkömmlichen Wertpapieren und erweisen sich als widerstandsfähiger gegen geopolitische Schocks“, so Johnson.

In den vergangenen Jahren hätten sich alternative Investments in Phasen geopolitischer Unsicherheit positiv beweisen können. Während der Finanzkrise habe der HFRI Fund Weighted Composite Index Verluste von 21 Prozent erlitten, während der MSCI World Index um ganze 54 Prozent abgestürzt sei. Ebenfalls während des „US Taper Tantrums“ von 2013, der Rohstoffkrise 2014/15 und des China-Crash 2015/16 hätten alternative Investments die Performance von Aktien deutlich geschlagen. Und auch während der kurzen Korrektur nach dem Brexit-Referendum im vergangenen Jahr seien alternative Investments gestiegen, während die Aktienkurse gefallen seien, heißt es weiter.

„In Zeiten steigender Volatilität haben alternative Investments also genau das getan, was sie tun sollen: Echte Diversifikation und Verlustschutz bieten. In den zu erwartenden unsicheren Zeiten dürften dies begehrte Attribute sein. In Europa stellen wir bereits eine verstärkte Nachfrage nach liquiden alternativen Investments fest“, so Johnson.

Während der politische Kalender in Europa ins Rollen komme, dürften kleinere Schocks, wie etwa ein unerwartet hohes Ergebnis für Le Pen in der ersten Wahlrunde, nur kurzfristige Auswirkungen auf die Märkte haben. Das Potenzial für einen wirklich großen Schock bestehe jedoch weiterhin. Sollte Le Pen entgegen den Erwartungen die Präsidentschaftswahl gewinnen, werde alles von Frankreichs Mitgliedschaft in der Eurozone bis hin zum Fortbestand der gesamten Europäischen Union (EU) in Frage gestellt, heißt es weiter.

„Mit anderen Worten: Die eher unwahrscheinlichen Szenarien sind zu folgenschwer, als dass die Anleger sie ignorieren könnten. Diversifikation mittels alternativer Investments ist daher eine sehr gute Möglichkeit, sich gegen diese einschneidenden Ereignisse zu wappnen. Die Überraschungen, die wir 2016 bereits verdauen mussten, unterstreichen die Wichtigkeit einer solchen Vorbereitung“, so Johnson.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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