Kommentar
15:21 Uhr, 30.04.2019

Aktienmarkt USA: Wie weit über das Alltimehigh geht es?

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Nach einer fast geradlinigen Rallye zu den alten Allzeithochs lässt die Dynamik nach. Das bisherige Allzeithoch ist auch ein Widerstand, der sich nicht so einfach überwinden lässt. Sollte ein Ausbruch hier allerdings gelingen, ist vermutlich der Teufel los. Nicht jeder hat zu den Tiefs bzw. in die Rally gekauft. Einige Anleger warten noch immer auf einen Rücksetzer. Bricht der Markt jetzt aus, wird vermutlich gekauft. Das kann den Markt noch einmal etwas weiter nach oben drücken. Wie viel das ist, lässt sich sogar fundamental herleiten.

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Anfang 2018 erreichte der Markt sein bisheriges Bewertungshoch. Als Anhaltspunkt dafür dient nicht das normale KGV, sondern das zukünftige (Forward KGV), was den Markt anhand der erwarteten Gewinne in den nächsten 12 Monaten misst (Grafik 1).


Dank der Rally und einem kleinen Gewinnrückgang im zurückliegenden Quartal ist dieses KGV fast wieder dort, wo der Markt sein Bewertungshoch vor etwas über einem Jahr erreichte. Es macht wenig Sinn, wenn Anleger dem Markt jetzt eine noch höhere Bewertung zutrauen würden. Woher soll das auch kommen?

Im besten Fall entgehen wir einem Abschwung und die Wirtschaft wächst wie gehabt vor sich hin. Um das bisherige Bewertungshoch zu erreichen, müsste der Markt noch einmal um 6 % steigen. Das liegt im Bereich des Möglichen. Es ist aber rein theoretisch noch etwas mehr machbar.

Die aktuellen Gewinnschätzungen reichen bis Ende 2020. Vergleicht man diese Forward Earnings mit dem Index, ergibt sich noch etwas mehr Potential. Tritt die Prognose so ein, müsste der S&P 500 sogar auf 3.330 Punkte steigen, um das bisherige Bewertungshoch einzuholen.

Das ist auf Basis der heutigen Kurse noch einmal ein Plus von etwas mehr als 10 %. Das ist nicht schlecht. Es stellt aber eher das Maximum da, was der Markt erreichen kann. Vielleicht entgeht die Wirtschaft in diesem Jahr einem Abschwung, doch dieser rückt so oder so immer näher.

Bei nachlassender wirtschaftlicher Dynamik ist eine höhere Bewertung unwahrscheinlich. Es ist zwar nicht unmöglich. Käme es allerdings dazu, müssten wir uns auf eine ziemlich heftige Korrektur einstellen. Bis das Gegenteil bewiesen ist, gehe ich davon aus, dass Anleger den Markt nicht noch höher bewerten als zum bisherigen zyklischen Hoch.

Der Markt hat also noch Luft. Wie viel sich davon am Ende wirklich realisiert, müssen wir abwarten. Ein Überschießen der jetzigen Allzeithochs um gut 10 % ist aber denkbar. Das wäre schon eine schöne Bullenfalle.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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