Aktienmarkt: „Kristallklarer Abwärtstrend“ - Furcht vor einer neuen Finanzkrise wächst
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt bleibt auch heute gedämpft. Im Handelsverlauf fiel der Leitindex bis auf ein Tagestief von 8.986 Punkten. Zur Stunde notiert das wichtigste deutsche Börsenbarometer wieder etwas über der 9.000 Punkte-Marke. Ausschlaggebend für die aktuelle Schwäche ist offensichtlich die Sorge um die Konjunktur. Zuletzt verdichteten sich die Hinweise, dass die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession abgleiten könnte.
Charttechnik
Wieder einmal startete der Dax mit einem Abwärts-Gap in den heutigen Tag und sackte im bisherigen Verlauf bis auf 8.986 Punkte ab. Hier versuchen die Käufer gerade eine Stabilisierung. Steigt der Kurs über 9.025 Punkte an, könnte dies gelingen und der Gap-Bereich bis hin zu 9.100 Punkten angesteuert werden.
Thema des Tages
EZB-Vizepräsident Constancio hat den umstrittenen Kauf von sog. Ramschpapieren aus Zypern und Griechenland gegen Kritik verteidigt. Durch spezielle Anforderungen sei das Risiko nicht größer als beim Kauf von Wertpapieren aus anderen Euro-Staaten, sagte Constancio am Mittwoch in Frankfurt. „Eine wichtige Bedingung für den Kauf ist, dass die Länder unter einem europäischen Hilfsprogramm stehen müssen." Griechenland und Zypern erhalten milliardenschwere Finanzhilfen ihrer Euro-Partner, im Gegenzug müssen sie ihre Haushalte konsolidieren und Wirtschaftsreformen umsetzen. Constancio ergänzte, die EZB reduziere mögliche Risiken aus den Käufen, indem sie bei griechischen und zyprischen Papieren eine hohe Absicherung verlange.
Dem EZB-Vize ist die Geldpolitik der EZB in eine neue Phase eingetreten. Bisher habe die Notenbank darauf abgestellt, beschädigte Wirkungskanäle ihrer Geldpolitik zu reparieren. Nun beabsichtige sie, ihre Bilanzsumme proaktiv auszuweiten, so Constancio. Damit könne sie ihre Geldpolitik weiter lockern, obwohl die Leitzinsen bereits bei Null angekommen seien.
Aktien im Blick
Konjunktursorgen kommen bei den Airlines besonders schwer zum Tragen. Die Lufthansa muss nach den heftigen gestrigen Verlusten am heutigen Mittwoch erneute Verluste hinnehmen (-1,74 %).
Gerresheimer verlieren akt. 4,40 %. Der Verpackungsspezialist hat seine Jahresprognose nach einem schwachen 3. Quartal eingestampft.
Konjunktur
Sechs Jahre nach der Lehman-Pleite wächst die Furcht vor einer neuen Finanzkrise. Die ultralockere Geldpolitik verführen Investoren und Banken, wieder auf die „Jagd nach Rendite“ zu gehen. Die Folge: Übertreibungen wie vor der Finanzkrise 2008. „Ein gefährlicher Cocktail ist da entstanden“, warnt ein Notenbanker im „Handelsblatt“.
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland verlieren ihre Konjunkturzuversicht. In ihrem Herbstgutachten gehen sie laut "Handelsblatt" nun nur noch von 1,3 % Wachstum in diesem Jahr und von 1,2 % Wachstum in 2015 aus.
Der OECD-Frühindikator CLI liegt im August wie im Vormonat bei 100,4 Punkten, teilte die Organisation mit. Der Indikator signalisiert damit weiterhin ein stabiles Wachstum.
Die französische Wirtschaft ist nach Einschätzung der Zentralbank im 3. Quartal um 0,2 % gewachsen.
Währungen
Der US-Dollar legt am Mittwochvormittag im Vorfeld der am Abend anstehenden Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls des letzten Treffens der US-Notenbank gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) zu. EUR/USD fiel nach schwachen Daten aus der deutschen Industrie bislang bis 1,2621 zurück, während GBP/USD bei 1,6037 im Tief notierte.
USD/CHF legt nach enttäuschenden Daten vom schweizerischen Arbeitsmarkt zu und notierte bislang bei 0,9601 im Hoch. USD/JPY fällt hingegen bis bislang bei 107,74 im Tief zurück. Der Neuseeland-Dollar gibt nach, nachdem über Nacht aus China ein schwacher Dienstleistungsindex gemeldet worden ist. Im Tief notierte NZD/USD bislang bei 0,7782.
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