„Aktien sind viel sicherer auf lange Sicht, als viele glauben“
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Der Börsen-Altmeister wusste Bescheid: Sein Vermögen, riet André Kostolany einst, sollte man am besten zu je einem Drittel anlegen in Aktien, Anleihen, Immobilien und im Ausland. Rechnerisch zweifelhaft, aber die Botschaft ist klar und war schon den Kaufleuten im Altertum bekannt: Ohne sinnvolle Streuung geht es nicht.
Wissenschaftlich untermauert hat das vor gut 60 Jahren Professor Harry Markowitz. Seine Portfolio-Theorie brachte dem US-Amerikaner 1990 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ein – doch wer sie anwenden will, sollte sich besser sehr gut mit der Mathematik auskennen. Da beruhigen neuere Studienerkenntnisse: Es geht auch ohne – wenn einfach der gesunde Menschenverstand eingesetzt wird. So brütet auch Jörg Wiechmann, Vorstandsvorsitzender der TOP Vermögensverwaltung AG aus Itzehoe, nicht jeden Tag über Theorien, Formeln und Wahrscheinlichkeitsberechnungen. Er hält es lieber mit Börsenguru Warren Buffett: Erfolgreiches Investieren sei simpel, aber nicht leicht.
Auf Qualitätsunternehmen setzen
Die TOP Vermögensverwaltung AG führt die Geschäfte des Itzehoer Aktien-Clubs, mit mehr als 5000 Anlegern die bundesweit größte Gemeinschaft dieser Art. Da überrascht es nicht, dass für Wiechmann die Aktien im Mittelpunkt des Anlagedenkens stehen. Asset Allocation? Natürlich – die Risiken müssten innerhalb des Portfolios gestreut werden. Dabei setzen die Schleswig-Holsteiner aber nicht auf Klassiker wie Immobilien oder Rohstoffe, sondern vor allem auf die Qualität großer Unternehmen und ihre Entwicklung. Das beinhaltet das Investieren in Aktien, aber nicht nur: Für Anleger mit größerem Sicherheitsbedürfnis sind Anleihen von großen Konzernen im Fonds TOP Defensiv Plus im Angebot. Die Entscheidung für dieses Feld der Vermögensanlage sei der strategische Teil der Asset Allocation, sagt Fondsmanager Nils Petersen. Innerhalb dieser Anlageklasse zu spielen, das sei der taktische Teil.
Klingt spekulativ, ist es aber nicht. „Aktien sind viel, viel sicherer auf lange Sicht, als viele glauben“, betont Wiechmann. Nicht von ungefähr setzten sämtliche Superreiche der Welt auf Wertpapiere. Damit seien sie gut aufgestellt und würden immer reicher, selbst wenn die Kurse einmal nicht stiegen: „Sie freuen sich auch über Dividenden.“ Erstmals schütten in diesem Jahr die größten Unternehmen der Welt mehr als eine Billion Euro an Dividenden aus.
Bei Aktien sei nicht der Kurs das Entscheidende, sondern die Entwicklung des Unternehmens, unterstreicht Petersen. Beispiel: Auch beim Autobauer BMW habe es ein heftiges Auf und Ab gegeben, doch auf längere Sicht seien die Aktien durchschnittlich um elf Prozentpunkte im Jahr gestiegen. Die Mitglieder der Familie Quandt als Inhaber gehören heute zu den reichsten Deutschen. Dies auch deshalb, weil sie ihre Anlagen breit streuen in Qualitätsunternehmen. So machten es andere Große wie Bill Gates ebenfalls – und auch der IAC mit seinem Fonds IAC-Aktien Global. Investiert werde damit in Sachwerte – und der Geschäftsführer nennt „drei fundamentale Gründe“, warum Aktien langfristig steigen. Erstens: Innovation. Zweitens: Inflation – BMW verdiene heute an einem Auto zehn Mal so viel wie in den 50er Jahren. Drittens: wachsende Menschheit und wachsende Absatzmärkte. In Deutschland kämen laut Weltbank auf 1000 Einwohner 517 Autos, in China 44, in Indien nur 12.
Nur fünf Prozent aller Deutschen halten Aktien
Vor diesem Hintergrund versteht Wiechmann die Deutschen nicht: Nur fünf Prozent ihres Privatvermögens hätten sie in Aktien angelegt. Herausragende Bedeutung hat dagegen weiter das Sparen – ob es allerdings überhaupt noch unter den Begriff Asset Allocation zu fassen ist, bezweifelt der Vorstandsvorsitzende. Denn von einer Vermögensanlage zu sprechen, verbiete sich: „Faktisch verlieren diese Einlagen an Wert.“ Die Null-Zins-Politik der EZB angesichts der Euro-Krise ist längst bei den Sparern angekommen, erste Banken sind zu „Strafzinsen“ übergegangen – „was für ein Wort!“ Auch ohne sie schrumpft das Vermögen der Sparer wegen der Inflation. Doch sie befänden sich freiwillig auf der Verliererseite: „Niemand ist gezwungen, sein Geld auf dem Sparkonto liegen zu lassen.“ Ein klarer Fall von falscher Asset Allocation.
Aber wie ist die richtige Verteilung zu finden? Mischfonds tragen eine Aufteilung auf verschiedene Anlageklassen in sich. Sie seien der Renner der jüngsten Zeit, doch für die TOP Vermögensverwaltung AG nicht das Mittel der Wahl, erklärt Wiechmann und spricht von der „eierlegenden Wollmilchsau“. Es müssen keine faulen Eier darunter sein, deren Risiko die Asset Allocation gerade vermindern will. Aber wie der gesamte Aufbau der Vermögensanlagen abgestimmt sein müsse auf das Risikoprofil des Anlegers, so müsse auch der Mischfonds dessen Interessen entsprechen. Oft seien die Details zum Aufbau des Fonds nicht bekannt, sagt Nils Petersen. „Der Kunde muss sich darauf verlassen, dass die Weltsicht des Fondsmanagers zu seiner persönlichen Situation passt.“
Und selbst dabei kann wieder eine Zinsfalle lauern, wie Wiechmann an dem einfachen Beispiel eines Mischfonds verdeutlicht, der mit einem sehr hohen Anteil an Anleihen arbeitet, die nur eine Rendite von einem Prozent erzielen. Bei Fondskosten in Höhe von zwei Prozent stehe am Ende ein Minus.
Die grundlegenden Fragen für jeden Vermögensverwalter sind für Fondsmanager Petersen: „Wie ist der Kunde aufgestellt und wo möchte er hin?“ Kein Kunde der TOP Vermögensverwaltung AG habe dasselbe Portfolio wie ein anderer, jeder müsse für sich zwischen gewünschter Rendite und Risikobereitschaft abwägen. Zunächst würden die Ziele und die Richtung der Geldanlage festgelegt, im Jahresgespräch gehe es dann jeweils um die Taktik. So versteht Jörg Wiechmann Asset Allocation: „Die Kunden sind der Kapitän, wir sind nur die Lotsen.“
Investments im Blick behalten
Denn ein Portfolio aufzubauen, ist das eine – es im Blick zu behalten ist aber genau so wichtig. Nachsteuern ist unerlässlich, doch das Rebalancing sei ein oft übersehener Schritt, urteilten bereits die Experten von Merrill Lynch (mittlerweile BlackRock). Das müsse systematisch passieren, gerade auch, um Emotionen aus der Vermögensanlage herauszuhalten. Forschungen hätten gezeigt, dass Anleger ihren Ertrag um bis zu fünf Prozentpunkte steigern konnten, wenn sie nicht versuchten, schnell von aktuellen Entwicklungen zu profitieren. Das wird in Itzehoe sofort unterschrieben: „Das Schwierige ist, die Emotionen im Griff zu behalten“, sagt Jörg Wiechmann. Entscheidend sei ein einfaches Vorgehen, nicht das Jonglieren mit Aktien.
Bewegungen gibt es natürlich auch im Depot des Itzehoer Aktien-Clubs – „es atmet“, sagt der Geschäftsführer. Aber ohne hektisches Luftholen: Von den 50 Weltmarken im IAC-Aktien Global wurden seit dem Start des Fonds nur rund ein Fünftel ausgetauscht. Insgesamt werde auf nur wenige Transaktionen gesetzt, und bei dem Itzehoer Weg der Asset Allocation sieht sich Wiechmann bestätigt durch mehrfache Auszeichnungen wie den Lipper Award oder im Depot-Wettbewerb von Handelsblatt, DAB-bank und n-tv: „Das zeigt, dass es sich nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis bewährt.“
Autor: TOP Vermögensverwaltung AG.
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Die TOP Vermögensverwaltung AG in Itzehoe wurde 1993 gegründet. 2012 hat sie den 1. Platz im DAB-Depot-Contest (Liga Sicherheit) gewonnen. 28 Mitarbeiter betreuen 5.000 Kunden. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf 180 Millionen Euro.
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