Aktien: Der mittelfristige Ausblick trübt sich ein
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Vor allem die US-Wirtschaft überzeugt mit Stärke. Die Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt, die begonnen hat, ist moderat. Besonders beeindruckend ist allerdings der Konsum. Nach kurzfristiger Konsolidierung wird wieder mehr konsumiert. Der Realkonsum ist auf ein neues Hoch gestiegen. Dies beeindruckt, weil die Realeinkommen zuletzt wieder stagnierten (Grafik 1).
Der Konsum kann nicht ewig schneller wachsen als die Einkommen. Dank der Geldgeschenke der Regierung kann der Überkonsum noch andauern. Das Ersparte wird jedoch abgebaut und ab Oktober müssen viele Konsumenten wieder die Zinsen ihrer Bildungskredite zahlen und die Kredite tilgen. Fast 30 % der Haushalte mit solchen Krediten geben an, dass sie sich die Zahlungen entweder nicht leisten können oder auf Konsum verzichten müssen.
Dem Aktienmarkt kann das vorerst gleichgültig sein. Ob Haushalte das Geld haben oder nicht, ist irrelevant. Relevant ist, dass konsumiert wird. Steigt der Konsum, steigt auch der Aktienmarkt (Grafik 2). Schmerzhafte Bärenmärkte entstanden dann, wenn der Konsum stagnierte oder zurückging.
Mittelfristig ist der Konsum eine Funktion des Einkommens und damit der Beschäftigung. Vergleicht man den Aktienmarkt und die Beschäftigung, zeigt sich ein klarer Zusammenhang (Grafik 3). Bärenmärkte und Korrekturen finden dann statt, wenn die Beschäftigung zurückgeht. Die Börse blickt in die Zukunft. Korrekturen beginnen für gewöhnlich, bevor Stellen abgebaut werden.
Das ist auch für den Aktienmarkt im kommenden Jahr relevant. Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht zeigt eine steigende Arbeitslosenrate, obwohl immer noch Stellen geschaffen werden. Dieses Phänomen tritt ein Jahr vor einem Beschäftigungsrückgang auf. Der Arbeitsmarkt könnte im Herbst 2024 endgültig drehen. Der lang befürchtete Abschwung wäre da.
Da der Aktienmarkt vor dem Arbeitsmarkt reagiert, muss bereits ab Frühsommer 2024 mit Ängsten und Rücksetzern gerechnet werden. Ob der Arbeitsmarkt wirklich dreht, hängt auch davon ab, ob Notenbanken die Zinsen senken oder nicht. Es ist am heutigen Tag noch kein unausweichliches Schicksal.
Bisher blinzeln Notenbanken nicht. Sie wollen an hohen Zinsen festhalten. Bleibt es dabei, kommt nicht nur der Abschwung am Arbeitsmarkt, sondern auch an der Börse. Die Veränderung der Beschäftigung oder der Arbeitslosenrate ist eng mit dem Aktienmarkt korreliert. Dies ist besonders auffällig, wenn man die Veränderung der Arbeitslosenrate und die 2-Jahres-Performance des S&P 500 vergleicht (Grafik 4).
Der Aktienmarkt ist volatiler als die Beschäftigung. Die Ausschläge sind häufiger und die Korrelation daher nicht perfekt. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort, dass die Börse neun von sechs Rezessionen vorhersagt. Anleger haben häufiger Angst vor einem Abschwung als es tatsächlich einen gibt. Die Angst im Frühsommer 2024 wäre nach heutigem Faktenstand berechtigt. Ändern Notenbanken nicht den Kurs, wird es für Aktien schwieriger.
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