Aktien bleiben ohne Anlagealternative
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Denver (GodmodeTrader.de) - Eine Verlangsamung des wirtschaftlichen Wachstums in China wird – mit Ausnahme von Indien – negative Auswirkungen auf alle anderen Volkswirtschaften in Asien haben. Die ökonomischen und politischen Herausforderungen, vor denen China steht, sollten jedoch nicht den Blick dafür verstellen, dass es Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung rund um den Globus und stabiles Wachstum gibt. Zu diesen Regionen zählen die Eurozone und Japan. Steigende Zinsen bilden dabei eher eine Stütze für Aktien. Letztere bleiben damit eine Investmentalternative zu Anleihen und bieten Anlegern die Möglichkeit, von einer zwar moderaten, aber sich stetig aufwärts entwickelnden Weltwirtschaft zu profitieren. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten des amerikanischen Asset Managers Janus Capital in ihrem aktuellen globalen Ausblick. „Am Ende des Tages sollten sich die Investoren bewusst machen, dass die Schuldenkrise Griechenlands nicht das alles beherrschende Thema ist“, sagt Carmel Wellso, Research-Expertin bei Janus. „Es gibt wirtschaftliches Wachstum. Vielleicht nicht immer so robust, wie man sich das wünscht, aber vielerorts verbessern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.“
„Das gilt auch für die Eurozone“, sagt Wellsos Kollege Adam Schor, globaler Aktienstratege bei Janus. „Die Probleme Griechenlands werden die Währungsunion nicht untergraben, denn die Situation jetzt unterscheidet sich deutlich von der Phase, in denen ein Bankrott des Landes die Stabilität des Bankensystems in Europa ernsthaft gefährdet hätte.“ Die Janus-Analysten sehen nunmehr deutliche Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung in der Eurozone, die sich in geringeren Kreditausfällen, steigenden Unternehmenserträgen und vor allem steigenden beziehungsweise wieder aufgenommenen Dividendenzahlungen manifestiert. „Das sind deutliche Argumente für europäische Aktien aus dem Finanzbereich, vielleicht sogar für europäische Aktien als Ganzes“, so Schor. Auch die fundamentalen Aussichten für US-Konzerne schätzen die Janus-Analysten als gut ein. Sie rechnen für 2016 mit steigenden Unternehmensgewinnen der im S&P-500-Index gelisteten Aktien gegenüber dem laufenden Geschäftsjahr. Eine Ausnahme davon bildet lediglich der schwache Ölsektor. „Wir sehen für viele Unternehmen ein breites Spektrum von Wachstumschancen“, sagt Janus-Aktienstratege Schor. „Sie wachsen zum Beispiel über Zukäufe, haben atemberaubende Produkte in der Pipeline oder sind ganz einfach so stark in ihrem Markt, dass ihre Gewinne weiter steigen, was ihre Bewertungen rechtfertigt. Eine gute Analyse ist der Schlüssel dafür, diese Aktien zu finden.“
Demgegenüber halten die Janus-Experten US-Staatsanleihen bei einem Renditeniveau von rund zweieinhalb Prozent im zehnjährigen Laufzeitenbereich, was einem relativen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 entspricht, für vergleichsweise hoch bewertet in Relation zum laufenden Zinsertrag. „Es gibt zwar kein Risiko bei den Fed-Funds, aber die Investoren können damit auch nicht wirklich etwas verdienen“, macht Janus-Expertin Wellso sicherheitsorientierten Anlegern wenig Hoffnung und rät, die Anlagestrategie auf den Prüfstand zu stellen. „Viele Menschen haben Angst, das Flugzeug zu benutzen, wenn sie in den Nachrichten Bilder von einem Absturz gesehen haben. Aber das sollte sie vor allem daran erinnern, stärker darauf zu achten, mit welchem Flugzeug sie fliegen wollen. Diese kluge Entscheidung sollten sie jetzt auch bei Aktien treffen.“
Die Janus-Experten empfehlen dabei eine auf Einzeltitel ausgerichtete Anlagestrategie. „Ein solcher Stock-Picking-Ansatz erfordert vom Anleger allerdings gute Branchenkenntnisse und ein Verständnis über die Aussichten einzelner Sektoren“, sagt Schor. Aussichtsreiche Sektoren sind nach Einschätzung der Janus-Analysten zufolge Gesundheit, Technologie und Kommunikation. So sieht der US-Vermögensverwalter derzeit Anlagechancen zum Beispiel bei Internetdienstleistern, die Werbeplattformen betreiben, und Kabelnetzbetreibern, die Videostreaming-Dienste auf Basis von Breitbandtechnologie anbieten. Dazu kommen im Technologiesektor Halbleiterproduzenten, die insgesamt von einer Konsolidierung des Marktes profitieren, und Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf einer Mobile-first-Strategie aufbauen und Geld mit mobil zu nutzenden Applikationen verdienen.
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