Aktien: Aktuelle Belastungsfaktoren haben auch ihre guten Seiten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Parkstein/Oberpfalz (BoerseGo.de) - Einer kurzen Weihnachtsrally folgte ein kleiner Rutsch an den Aktienmärkten gleich zu Beginn des Jahres. Einer der Gründe war das Scheitern der Wahl eines neuen Staatspräsidenten in Griechenland und damit die Ausrufung von vorgezogenen Neuwahlen für das Parlament am 25. Januar. Damit verbinden die Märkte Sorgen vor einer neuen Eurokrise mit allen verbundenen negativen Nebenwirkungen. Gleichzeitig beschleunigte sich der Verfall des Ölpreises. Diesbezüglich geht die Sorge um, dass der schwache Ölpreis der Vorbote einer weltweiten Konjunkturabschwächung ist und auch die Öl exportierenden Staaten weniger Güter aus den Industrieländern ordern könnten. Außerdem verschärft der Ölpreisverfall die wirtschaftliche Situation Russlands. Auch die gesamte Fracking Industrie in den USA wird stark unter Druck gesetzt. Der starke Verfall des Euros gegenüber dem US Dollar binnen eines Jahres von 1,40 auf 1,15 US-Dollar sorgt für weitere Unruhe an den Märkten. Hintergrund dazu sind die Überlegungen, dass die EZB bald mit einer sehr expansiven Geldpolitik aufwarten und ein hunderte Milliarden schweres Quantitative Easing Programm starten wird. Gleichzeitig könnte die Fed im Laufe des Jahres mit ersten Zinserhöhungen beginnen.
„Wie jede Medaille haben die genannten Faktoren auch eine zweite und hiermit positive Seite“, schreibt Robert Beer von der Robert Beer Investment GmbH in einem aktuellen Marktausblick. Der stark gefallene Ölpreis wirke wie ein gigantisches Konjunkturprogramm in den Verbraucherländern, da „das weltweite Überangebot an Rohöl so schnell nicht reduziert wird“. Der schwache Euro begünstige die europäischen und deutschen Exporteure auf den Weltmärkten enorm. Auch von der monetären Seite komme auch kräftiger Rückenwind für die Aktienmärkte. Zum einen werde die EZB durch ihr geplantes Aufkaufprogramm von Staatsanleihen enorme Geldmengen generieren und zum anderen halte sie die Zinsen an der Nulllinie. Das begünstige zum einen die Wirtschaft und dürfte zum anderen zu langsamen aber kontinuierlichen Umschichtungen vom Anleihen- in den Aktienmarkt führen.
„Natürlich werden die politischen Geschehnisse weltweit immer wieder für Verunsicherung oder Schreckminuten sorgen, aber es wird auch immer wieder positive Momente geben“, so Beer. Beispielsweise könnte eine Beruhigung im Ukraine Konflikt und die Vorbereitung von entsprechenden Lösungen zu einer Entspannung im Verhältnis zu Russland sorgen und somit die aktuell gravierendste weltpolitische Entwicklung entschärfen, ist der Fondsexperte überzeugt. „Alles in allem sollten die Anleihemärkte kaum Chancen besitzen und auf der anderen Seite die Aktienkurse künftig weiter nach oben tendieren. Allerdings wird auch verstärkt Volatilität in die Märkte kommen und immer wieder für kurze scharfe Korrekturen und für Verunsicherung sorgen“, so Robert Beer.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.