Agrar: Indiens Landwirtschaft durch Arbeitskräftemangel beeinträchtigt
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In Indien gilt seit dem 24. März eine landesweite 21 Tage andauernde Ausgangssperre. Im Zuge dessen wurde von erheblichen Wanderungsbewegungen berichtet, da viele Menschen, insbesondere aus den Städten, in ihre Heimatregionen zurückkehren wollten. In den landwirtschaftlich geprägten Regionen fehlen nun Arbeitskräfte, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„Dies erschwert nicht nur die Gemüseernte, auch die rekordhoch erwartete Weizenernte des Landes – sie wird auf rund 106 Millionen Tonnen geschätzt – dürfte darunter leiden. Sie soll weitgehend im April eingebracht werden. Deutliche Ernteverzögerungen könnten zu Ertragseinbußen führen und das Zeitfenster für die Aussaat der nächsten Früchte verkleinern. Die Ausgangssperre beeinträchtigt darüber hinaus den Transport von Agrargütern stark, da in den Produktionsregionen nun LKW-Fahrer fehlen“, so Helbing-Kuhl.
Es werde zudem berichtet, dass leere Lastwagen, die sich auf dem Weg zu den Verladestellen befänden, oft von der Polizei an der Weiterfahrt gehindert würden. Allerdings habe das Land insbesondere seinen von Importen aus Indien abhängigen Nachbarländern die Aufrechterhaltung der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern versichert. Viele Nachbarländer hätten bereits ihre Grenzen geschlossen, um dem Coronavirus Herr zu werden. Indien sei der weltgrößte Exporteur von Reis, der in vielen asiatischen Ländern das wichtigste Grundnahrungsmittel sei, heißt es weiter.
„Während Indien am internationalen Weizenmarkt wenig aktiv ist, wird es für den Zuckerpreis in New York von Bedeutung sein, wie stark die indischen Zuckerexporte unter der Corona-Krise leiden. Indien ist in den letzten Jahren vor Australien und nach Brasilien und Thailand auf Platz drei der weltgrößten Zuckerexporteure vorgerückt. Bereits jetzt rechnen indische Exporteure damit, dass in der laufenden Saison 2019/20 statt der zugelassenen 6 Millionen Tonnen nur 4,5 Millionen Tonnen Zucker exportiert werden. Als Grund geben sie dafür aber auch das niedrige Preisniveau an“, so Helbing-Kuhl.
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