Agrar: Folgen des Handelsabkommens auch für USDA unklar
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Agrarmarktteilnehmer haben allerlei Grund zu Skepsis hinsichtlich der Umsetzung der Verpflichtungen Chinas aus dem „Phase-1-Abkommen" mit den USA. China hat sich bekanntlich verpflichtet, in den kommenden zwei Jahren Agrargüter aus den USA im Wert von 32 bis 42 Milliarden US-Dollar mehr als im Referenzjahr 2017 zu importieren. 2017 hatte China US-Agrargüter im Wert von 24 Milliarden US-Dollar importiert, wie Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Nicht nur sei der Erfolg der Umsetzung schwer zu messen, weil entscheidende Details in Bezug auf die jeweiligen Produkte, Referenzniveaus, Zeiträume usw. fehlten, sondern die vereinbarten Mengen im Vergleich zu den jeweiligen Marktgrößen schienen schlichtweg unrealistisch hoch. Auch deshalb habe das US-Agrarministerium verkündet, dass man im oft beachteten Monatsbericht, der in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehe, die Folgen des Abkommens aufgrund fehlender Detailinformationen vorerst nicht berücksichtigen könne, heißt es weiter.
„Warum das Abkommen überhaupt nötig ist, wenn wie von chinesischer Seite betont die Käufe zu Marktkonditionen erfolgen sollen, ist außerdem mehr als fraglich. Und nun kommen noch zusätzliche Zweifel wegen der Folgen des Coronavirus und der üppigen Ernte in Südamerika auf. Nicht überraschend ist also die jüngste negative Reaktion bei Getreide und Sojabohnen, die eigentlich überproportional von zusätzlichen chinesischen Käufen profitieren sollten“, so Weinberg.
So notierten die Sojabohnenpreise rund fünf Prozent tiefer als Mitte Januar, als das Handelsabkommen unterschrieben worden sei. Zusätzlichen Preisdruck erhielten die US-Agrarprodukte durch die bevorstehende Ernte in Südamerika und den starken US-Dollar, der den Effekt der teilweisen Rücknahme der Importzölle auf US-Produkte seitens China schon wieder kompensiere, heißt es abschließend.
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