Afrika hat hohe Anziehungskraft für China
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) - Einige elementare Kräfte schieben und ziehen China nach Afrika. In seinem aktuellen Kommentar sieht Mark Mobius von Franklin Templeton die Entwicklungen die Zukunft Chinas in Afrika liegen. Das Reich der Mitte habe mit mehr der Billionen US-Dollar die weltweit höchsten Devisenreserven. „Nachdem bisher ein großer Teil dieser Reserven in US-Staatsschulden geflossen ist, sieht China mehr und mehr die Notwendigkeit, diese Reserven zu diversifizieren. Gründe sind die zunehmend heikle Lage des US-Dollars sowie Sorgen über die US-Staatsverschuldung“, erklärt Mobius.
Chinas florierende Wirtschaft verlange immer mehr Bodenschätze - sei es nun Öl, Kupfer, Nickel oder Gold. Die inzwischen abwechslungsreichere Ernährung der Chinesen werde künftig auch zu einem Anstieg der Lebensmittelimporte führen. „Afrika ist sehr viel versprechend und bekanntermaßen reich an vielen verschiedenen Rohstoffen, von Öl bis Kupfer“, so der Experte
Die Anziehungskraft Afrikas auf China liege auf der Hand. Doch laut Mark Mobius fühlt sich auch Afrika zu China hingezogen: "China ist ein Entwicklungsland, das ein erfolgreiches Wachstumsmodell vorweisen kann. Afrikanische Regierungskräfte sehen die Chance, davon zu lernen. China hat das Geld, um Afrikas Ressourcen zu importieren, und gleichzeitig auch das Geld, um Afrika beim Bau dringend benötigter Infrastruktur wie Straßen, Eisenbahnen, Häfen, Stromversorgungssysteme etc. zu helfen."
80 Prozent der afrikanischen Exporte nach China sind Rohstoffe wie Öl. Zunehmend werden aber auch Fertigerzeugnisse und Agrarprodukte wie Orangen aus Ägypten, Weine aus Südafrika, Kakaobohnen aus Ghana, Kaffee aus Uganda, Olivenöl aus Tunesien und viele weitere Waren nach China verkauft. Um diesen Handel zu fördern hat China bilaterale Abkommen mit 45 afrikanischen Ländern geschlossen. Zwischen vielen dieser Länder und China gilt nun ein Präferenzzoll von null Prozent.
Neben dem Handel sind auch die Investitionen aus China in Afrika angewachsen. In den sechs Jahren bis Ende 2009 erhöhten sich die Investitionen in den Sektoren Bergbau, Fertigung, Bau, Tourismus, Forstwirtschaft und Fischerei in 49 afrikanischen Ländern von 490 Millionen US-Dollar auf 9,3 Milliarden US-Dollar. Es wurde bereits ein chinesisch-afrikanischer Entwicklungsfonds für Investitionen in afrikanische Aktien gegründet. Dieser Fonds hat mit Investitionen in mehr als 30 Projekte in der Landwirtschaft, im Maschinenbau oder im verarbeitenden Gewerbe, zum Beispiel in den Bereichen Stromversorgung und Bergbau, eine Milliarde US-Dollar erreicht. Pläne fordern eine Ausweitung des Fonds auf fünf Milliarden US-Dollar.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.