Analyse
11:20 Uhr, 07.02.2020

ACTIVISION BLIZZARD - Eigentlich alles schlecht, oder?

Die 2019er-Zahlen erheblich unter Erwartung, die Prognose 2020 enttäuschend, ein Shitstorm der Fangemeine für den verkorksten Release von "Warcraft III: Reforged" und dennoch steigt die Aktie von Activision Blizzard. Was ist da los?

Erwähnte Instrumente

  • Activision Blizzard Inc. - WKN: A0Q4K4 - ISIN: US00507V1098 - Kurs: 60,260 $ (NASDAQ)

Was ist nur aus dem einstigen Vorzeigekonzern der Videospielebranche, Activision Blizzard, und allen voran aus dessen Tochter Blizzard Entertainment geworden? Seit geraumer Zeit hat man keine neuen Ideen mehr, bringt eine Erweiterung von "World of Warcraft" nach der anderen auf den Markt, legt "Starcraft" neu auf und zuletzt auch den weiteren Echtzeitstrategiehit "Warcraft III". Aufgewärmte Kost also und gerade letztere sorgt für einen Sturm der Entrüstung bei den Fans. Funktionen, die im Original enthalten waren, ließ man in "Warcraft III: Reforged" einfach weg, der Mehrspielermodus wurd sehr schlecht umgesetzt. Das führt dazu, dass der Titel mit einem Userscore von 0,5 Punkten eines der am schlechtesten bewerten Spiele aller Zeiten bei Metacritic ist. Nun richten sich die Hoffnungen der Spieler wie auch Investoren wohl auf "Diablo IV". Hier darf sich Blizzard keinen weiteren Ausrutscher erlauben, sonst dürfte das Vertrauen der Spielergemeinschaft endgültig dahin sein.

Operativ läuft es bei Activision Blizzard seit geraumer Zeit nicht mehr. Das zeigten auch die gestern gemeldeten Zahlen. Im Geschäftsjahr 2019 sank der Umsatz von 7,50 Mrd. USD auf 6,49 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie brach von 2,72 auf 2,31 USD je Aktie ein. Besserung ist zunächst nicht in Sicht. 2020 dürfte der Umsatz bei 6,45 Mrd. USD stagnieren und der Gewinn je Aktie weiter auf 2,22 USD nachgeben. Alleine mit dem Ausblick auf das erste Quartal 2020 liegt das Management mit einem Gewinn je Aktie von 0,55 USD erheblich unter dem Analystenkonsens von 0,64 USD je Aktie. Auch der Umsatz dürfte mit 1,28 Mrd. USD die Schätzungen von 1,32 Mrd. USD verfehlen. Doch wer erwartet hatte, dass die Aktie nachbörslich in Grund und Boden verkauft wird, wird einmal mehr eines Besseren belehrt. Da der Umsatz im vierten Quartal 2019 je nach Auslegung auch leicht über der Analystenprognose reinkam, scheint dies tatsächlich einen positiven Impuls auszulösen. Etwas anderes Positives kann man fundamental jedenfalls nicht finden. Indikationen deuten auf ein Kursplus von rund zwei Prozent hin.

Aus charttechnischer Sicht könnte der Wert mit den heutigen Gewinnen final ein Gap bei 62,35 USD schließen, hätte für diese Aufgabe aber deutlich länger gebraucht, als in der Analyse vom Oktober 2019 erwartet. Ob es anschließend weiter nach oben gehen kann, ist eher fraglich. Bei 62,35 bis 64,00 USD liegt ein breites Widerstandsband im Markt. Erst darüber wäre Potenzial in Richtung 70 USD ableitbar. Stopps können nun bereits auf 57,37 USD nachgezogen werden.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. USD 6,36 6,91 7,45
Ergebnis je Aktie in USD 1,61 1,97 2,42
KGV 37 31 25
Dividende je Aktie in USD 0,37 0,39 0,43
Dividendenrendite 0,61 % 0,65 % 0,71 %
*e = erwartet
Activision-Blizzard-Aktie
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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