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11:14 Uhr, 23.05.2011

ACE: Bundesregierung muss gegen hohe Benzinpreise vorgehen

Stuttgart (BoerseGo.de) – Nun ist es auch amtlich: Die Wettbewerbshüter des Bundeskartellamts bezeichnen in einer Sektorenanalyse die Konzerne Aral/BP, Shell, Jet, Esso und Total als marktbeherrschende Gruppe im Tankstellengeschäft. Das sei dem Wettbewerb abträglich. „Wir haben es auf dem deutschen Tankstellenmarkt mit einem Oligopol von einigen wenigen marktbeherrschenden Unternehmen zu tun", so ein Kartellamtssprecher am Sonntag. Zuvor hatte bereite das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über die Analyse berichtet. Das Kartellamt spricht von "Marktstrukturen zum Nachteil des Verbrauchers". Die Tester betrachteten für die Untersuchung die Preisbewegungen an jeweils 100 Tankstellen in ausgewählten Städten zwischen Januar 2007 und Juni 2010. Offiziell präsentiert wird die Untersuchung am kommenden Donnerstag.

Konkret teilen sich die Mineralölkonzerne Aral/BP (23,5 Marktanteil), Shell (22 Prozent), Jet (10 Prozent), Esso und Total (jeweils 7,5 Prozent) das Tankstellengeschäft untereinander auf. Als "Initiatoren von Preissetzungsrunden" treten der Untersuchung zufolge fast immer die beiden Marktführer in Erscheinung. Erhöhe ein Konzern die Preise, ziehe der nächste Konzern innerhalb nur weniger Stunden bundesweit nach. Und dann kletterten die Preise auch bei den übrigen drei Mitgliedern des Oligopols. Bei Preissenkungen laufe es genauso, allerdings langsamer.

Der Auto Club Europa (ACE) hat der Bundesregierung vorgeworfen, nicht energisch genug gegen die hohen Benzinpreise vorzugehen. Mächtige Konzerne würden im Gleichschritt den Wettbewerb unterlaufen und damit die Verbraucher benachteiligen. Das dürfe die Bundesregierung nicht länger hinnehmen, so der ACE-Vorsitzende Wolfgang Rose am Sonntag.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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