Kommentar
11:49 Uhr, 09.03.2011

Aareal Bank – Immobilienkrise war gestern

Laut „Finanzwirtschafter.de" wird mit Immobilienfinanzierungen wieder kräftig Geld verdient. Dies zeigt die im MDAX gelistete Aareal Bank, die einst 525 Mio. an Staatshilfen kassierte und jetzt nach bisherigen Berechnungen für 2010 mit 134 Mio. schon wieder eine glatte Ergebnisverdopplung vorweisen kann. Dabei stieg das Neugeschäft um 2,9 Mrd. Euro auf 6,7 Mrd. Euro. Ein wesentlicher Grund für die schnelle Erholung ist nach Angaben von Vorstandschef Wolf Schumacher darin zu sehen, dass es derzeit einen geringeren Wettbewerb in der Branche gibt, aber gleichzeitig eine Nachfrage nach zuverlässigen Immobilienfinanzierern besteht. Dadurch ließen sich „strengere Kreditkonditionen und höhere Margen" durchsetzen. Also beinahe ideale Voraussetzungen, um im Markt erfolgreich zu sein, auch wenn dieser Zustand wohl nicht ewig so anhalten dürfte. So stellt sich Schumacher in Bezug auf 2011 bereits auf ein geringeres Wachstum beim Neugeschäft ein, das er auf etwa fünf bis sechs Mrd. Euro beziffert. Das Problem ist die Ungewissheit bezüglich der weiteren Entwicklung des Wettbewerbs. Dennoch erwartet der Firmenlenker für das neue Geschäftsjahr wieder ein Wachstum beim Firmenergebnis, so „Finanzwirtschafter.de" weiter. Was die Rückzahlung der Staatsgelder anbelangt, von denen bislang bereits 150 Mio. Euro getilgt wurden, besteht laut Schumacher keine große Eile, schließlich betrug die Kernkapitalquote zum Jahresende immerhin 12,9 Prozent, was nach Abzug aller Staatshilfen und des Hybridkapitals immer noch einem Wert von 8,1 Prozent entsprechen würde. Für 2012 werde laut der" Börsen-Zeitung" bereits wieder mit einer Eigenkapitalrendite von elf bis zwölf Prozent vor Steuern gerechnet.

Die Aareal Bank gehört also durchaus zu den Gewinnern der Marktbereinigung, was sich auch unschwer am deutlich gestiegenen Aktienkurs ablesen lässt. Ein Vertreter vom „Aktionär" hält den Titel auch auf dem aktuellen Niveau noch für „einen blinden Kauf" mit einem Kursziel von 30 Euro. Aus charttechnischer Sicht könnte die Aktie nach einem Knacken des Widerstandes bei 25,68 Euro eine weitere Rally bis 28,67 bis 29,65 Euro nach sich ziehen. Unterhalb von 22,23 Euro würde aber eine Verkaufswelle in Richtung 18,59 Euro drohen. Auf Analystenseite kamen die Zahlen zum vierten Quartal, sowie die weiteren positiven Meldungen gut an. So hob man bei Macquarie und bei Equinet das Kursziel für die Aareal-Aktie von 23 auf 26 bzw. 28 Euro an und beließ die Einschätzung bei „Outperform" bzw. „Buy". Auch die Deutsche Bank hält weiter an ihrer Kaufempfehlung und einer Zielmarke von 26 Euro fest. Christoph Bossmann von der WestLB sieht die gute Nachrichtenlage aber bereits als eingepreist und bleibt bei seiner „Neutral"-Einstufung, während Dirk Becker von Kepler trotz ermutigender Trends die Aktie sogar von „Buy" auf „Hold" abstuft, das Kursziel aber gleichzeitig von 25 auf 27 Euro erhöht.

Anleger, die nach dem starken Anstieg bei der Aareal Bank mit moderaten Gewinnmitnahmen rechnen, könnten eine nur bis November 2011 laufende Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim präferieren. Die Barriere bei 20 Euro bietet aktuell einen Sicherheitsabstand von fast 23 Prozent. Sollte diese Marke während der Laufzeit zu keinem Zeitpunkt berührt oder unterschritten werden, wird das Papier am Ende in jedem Fall zum vollen Nennbetrag zurückgezahlt. Ansonsten muss die Aktie bei Fälligkeit zumindest den bei 25 Euro fixierten Basispreis zurückerobern, um ebenfalls zu einer Nominaltilgung zu führen. Tritt keines dieser beiden Szenarien ein, kommt es zur Aktienandienung entsprechend der Verhältnisse bei Emission. Die maximale Renditechance beträgt bei dem Produkt 8,85 Prozent bzw. 12,48 Prozent p.a.

15,75 % p.a. Aareal Bank 20 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ19NB

Laufzeit:

25.11.2011

Preis: (07.03.2011)

Geld / Brief: 102,07 % / 102,27 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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