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10:22 Uhr, 09.03.2017

7 persönliche Empfehlungen aus meinem Börsenalltag

Was sind meine Erkenntnisse aus 10 Jahren Trading, Fondsmanagement und Sales in der Finanzbranche? Welche Dinge haben sich bewährt und welche Fehler sollten Anleger dringend vermeiden? Ich habe es mir zum Auftrag gemacht Ihnen auf Ihrem Weg durch den Finanzdschungel zu helfen.

Hier sind meine 7 persönlichen Börsentipps für Sie.


1) Helfen Sie sich selbst, sonst kann Ihnen niemand helfen.

All das Wissen, was Sie dazu benötigen an den Märkten erfolgreich zu werden, steht Ihnen zum Großteil kostenlos im Internet zur Verfügung. Doch wenn Sie nicht bereit sind etwas für sich und Ihre finanzielle Zukunft zu tun, dann kann Ihnen niemand helfen. Wenn Sie nicht wissen wie die Märkte und ihre Spielregeln funktionieren, werden Sie scheitern, zwangsläufig! Sie müssen Finanzwissen aufbauen und Zeit investieren, um erfolgreich zu werden.

In dem kleinen Wort LEARN (englisch für „lernen“) steckt das Wort EARN für „verdienen“.

Wenn Sie warten, bis Ihnen jemand eine Schritt-für-Schritt-Anleitung schreibt oder Sie an die Hand nimmt, wird nie etwas passieren.


2) Denken Sie wie ein Unternehmer.

Lösen Sie den Widerspruch zwischen Unabhängigkeit und Sicherheit! Geld an der Börse zu verdienen kann finanzielle Unabhängigkeit in einem Umfang ermöglichen, der mit anderen „Berufen“ nicht zu vergleichen ist. Doch Sie müssen dafür einen Preis zahlen, nämlich den Ihrer absoluten, finanziellen Sicherheit.

Als Anleger an den Kapitalmärkten wissen Sie leider nie genau wie viel Sie im nächsten Quartal verdienen werden. Es kann sein, dass es gar nichts ist, vielleicht sogar ein Minus, vielleicht aber auch mehr Geld einnehmen, als Sie sich erhofft hatten. Die meisten Menschen sind es jedoch gewohnt pünktlich einmal im Monat ihr Gehalt auf das Konto überwiesen zu bekommen. Anleger, die der Börse das erste Mal begegnen, erschrecken oft, wenn sie erleben, wie ihr Kapital auf einmal schwankt.

Hier liegt ein Kernproblem vieler Investoren und Trader, das es zu lösen gilt. Wer Unabhängigkeit sucht, aber gleichzeitig seine Sicherheit nicht aufgeben möchte, wird es nämlich nicht schaffen.

Sie müssen anfangen unternehmerisch zu denken.

Die meisten Trading-Anfänger versuchen z.B. um jeden Preis eine Position „zu retten“, um nicht dem Schmerz eines kleinen Verlustes zu erleiden. Wie wir bei den Verhaltensökonomen Kahneman und Tversky gelernt haben, ist dieser Versuch eines „Null-Risikos“vor allem für Laien typisch. Sie haben sich meist noch nicht zwischen Sicherheit und Unabhängigkeit entschieden.


3)Das Gefühl der Angst kann lähmend wirken und zu irrationalen Entscheidungen führen.

Wer mit einem Aktienportfolio bereits einen Crash durchlebt hat, weiß wovon ich spreche.

Doch das wovor wir uns fürchten, tritt zu 99 % niemals ein.

Denn die meisten Horrorfilme vor unserem inneren Auge werden selten Realität. Auch nach den letzten Marktkrisen drehte sich die Welt weiter, die Wirtschaft erholte sich und die Leitindizes machten neue Allzeithochs.

Auch als Trader haben wir manchmal Angst vor irrationalen Szenarien. Jeder Trader hatte schonmal eine Handelsblockade aus Angst weitere Fehler zu machen (meine dauerte ganze zwei Jahre...).

Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Sorgen und Ängste über den weiteren Verlauf der Märkte selten eintreten.


4) Was mir dabei geholfen hat ist ein Denken in Wahrscheinlichkeiten.

Fragen Sie sich auch im nächsten Aktiencrash, wie wahrscheinlich es ist, dass die Welt nun wirklich untergeht. Das Denken in Wahrscheinlichkeiten ordnet unsere Gedanken und befreit uns aus dem lähmenden Zirkel von Ängsten und Sorgen, die meistens niemals eintreten.


5) Schauen Sie auf das zurück, was Sie bereits geleistet haben.

Manchmal können Verluste an der Börse uns ziemlich deprimieren. Bei vielen Menschen kommt dann schnell das Gefühl eines „Totalversagens“ auf. Geben Sie diesem Denken nicht nach und reduzieren Sie den Verlust auf das was ist – einen Teil des Spiels!

Machen Sie sich bewusst, wie viele Erfolge Sie vielleicht schon an der Börse, aber auch im Beruf oder im Leben allgemein feiern durften. Es wird Ihnen das nötige Selbstbewusstsein geben über einen Verlust hinwegzugehen.

„Auf einen Trade folgt ein anderer. Ich kann immer traden. Aber ein Moment mit meiner Familie, der ist einmalig.“ - David Tepper


6) Machen Sie Ihren Gefühlszustand nie davon abhängig, ob Sie gerade gewinnen oder verlieren.

Was ich von vielen Profitradern und Superstars der Hedgefonds-Szene gelernt habe, ist es meinen mentalen Zustand vom Erfolg an der Börse abzukoppeln.

Die Börse macht Sie sonst verrückt.

„Selbst wenn ich Verluste einfuhr, ging ich glücklich nach Hause, da ich so gehandelt habe, wie ich wollte.“ - Mark Spitznagel


7) Lernen Sie Geld zu verlieren.

Man muss schon etwas riskieren, um zu gewinnen. Vor allem für Trader ist es anfangs sehr schwer (ich persönlich konnte mich jahrelang damit nicht „abfinden“), dass man regelmäßig Verluste erleben muss.

Kaum macht die Börse ein neues Hoch, fällt sie auch schon wieder. Statistisch fällt oder stagniert der Markt zu 2/3 der Zeit und steigt nur zu 1/3! Verluste gehören dazu, gewöhnen Sie sich daran.

An der Börse zu gewinnen bedeutet eben im Umkehrschluss auch erstmal nicht zu verlieren. Und um nicht zu verlieren braucht man eine unerschütterliche Strategie (z.B. Qualitätsaktien die jede Krise durchstehen) oder man muss bereit sein beim Trading einen Verlust hinzunehmen, wenn man falsch liegt.

Die Poker-Legende Phil Ivey, der sich sein Vermögen von über 100 Millionen Dollar aus seinen letzten 2.500 Dollar erspielte, sagte mal:

„Wenn Du nicht bereit bist sofort einen 100 Dollarschein anzuzünden, bist Du falsch in diesem Business.“

Ich will damit nicht die alte Kamelle vom Börsencasino hervorholen, aber es zeigt wie jemand denkt, der jeden Tag mit Risiken und Wahrscheinlichkeiten arbeitet.

Ich bin heute überzeugt, das der Grund, warum soviele Menschen an der Börse verlieren, darin liegt, dass sie schlichtweg Angst haben zu verlieren.

Viele Trader und Anleger haben bereits ein großes Fachwissen und scheitern trotzdem in der Umsetzung. Mit diesen 7 persönlichen Tipps möchte ich Sie ermutigen weiter an sich und Ihren Fähigkeiten zu arbeiten.

1) Helfen Sie sich selbst, sonst kann Ihnen niemand helfen.
2) Sicherheit oder Unabhängigkeit? Denken Sie unternehmerisch.
3) Ängste können unseren Handel lähmen. Doch das wovor wir uns fürchten, tritt zu 99 % niemals ein.
4) Denken Sie in Wahrscheinlichkeiten.
5) Wenn Sie deprimiert sind, dann schauen Sie auf das zurück, was Sie bereits erreicht haben.
6) Machen Sie Ihren Gefühlszustand nicht von der aktuellen Börsensituation abhängig.
7) Haben Sie keine Angst Geld zu verlieren.

Viele Grüße
Jakob Penndorf

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Über den Experten

Jakob Penndorf
Jakob Penndorf

Jakob Penndorf teilt seit 2015 seine Expertise als Finanz- und Tradingexperte auf GodmodeTrader und Guidants, den Finanzportalen der BörseGo AG. Er startete seine Karriere als Börsenhändler und Analyst bei einer Wertpapierhandelsbank, war Berater und Fondsmanager für Asset Manager in Frankfurt am Main und Gründer eines Finanztechnologie-Unternehmens in Berlin. Jakob Penndorf hat zahlreiche Lehrgänge absolviert, u.a. ist er akkreditierter Berater der namhaften Investmentgesellschaft Dimensional Funds Advisors (DFA) aus den USA, deren Vorstand und Verwaltungsrat führende Finanzforscher wie Kenneth French, Roger Ibbotson oder Eugene Fama angehören. Jakob Penndorf veröffentlichte zahlreiche Fachartikel über Börsenstrategien, Anlegerverhalten und technische Handelssysteme. Er trainiert Unternehmer, Börsenhändler und Investoren im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten.

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