Analyse
13:12 Uhr, 04.02.2019

2G ENERGY - Wie kommt man hier noch sinnvoll rein?

Der Nebenwert drehte in den vergangenen Wochen auf, die Bewertung ist aber trotz der bereits absolvierten Aufwärtsstrecke ansprechend. GodmodeTrader analysiert die Fundamentals und den Chart der 2G-Energy-Aktie.

Erwähnte Instrumente

  • 2G Energy AG
    ISIN: DE000A0HL8N9Kopiert
    Kursstand: 26,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • 2G Energy AG - WKN: A0HL8N - ISIN: DE000A0HL8N9 - Kurs: 26,700 € (XETRA)

Viele Werte sind es aktuell nicht in Deutschland, die neue 52-Wochen-Hochs am laufenden Band markieren. Die Aktie des Blockheizkraftherstellers 2G Energy zählt dazu. GodmodeTrader geht auf die fundamentale Bewertung der Aktie ein und erläutert, an welchen charttechnisch relevanten Punkten Trader agieren können.

Bereits im Sommer 2018 stellte ich Ihnen im Rahmen eines GodmodePRO-Artikels die Aktie von 2G Energy vor. Der von mir favorisierte mittelfristige Ausbruch zur Oberseite kam aber nicht zustande. Die Aktie erreichte nicht einmal die Zielzone zwischen 25,00 und 25,60 EUR. Die nachfolgenden Monate verliefen für Investoren äußerst zäh. Erst in diesem Jahr wird der Titel von der Smallcap-Gemeinde wiederentdeckt und markierte in den vergangenen Tagen neue 52-Wochen-Hochs.

Das Thema bei 2G Energy lautet Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Während in vielen Großkraftwerken deutlich mehr als die Hälfte der erzeugten Energie durch Wärme verloren geht, wird diese bei den Anlagen von 2G Energy ebenfalls genutzt, was zum einen zur Energieeffizienz beiträgt, zum anderen aber auch die Schafstoffe wie CO2 deutlich reduziert. Im Idealfall wird die Energie dort erzeugt, wo sie verbraucht wird und nicht erst über riesige Stromnetze zum Verbraucher gebracht, man spricht von dezentraler Stromversorgung. Gerade öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser oder Schwimmbäder sind für die KWK-Anlagen von 2G Energy prädestiniert.

Bei der Herstellung und dem Vertrieb von Blockheizkraftwerken ist 2G Energy führend in Europa. Die Produktpalette beginnt bei kleinen Anlagen in der Leistungsklasse 20 bis 50 kW und endet bei Kraftwerken mit einer Leistung von 2.000 kW. Über 5.000 Anlagen in knapp 50 Ländern hat 2G Energy bereits installiert. Seit dem Jahr 2013 stieg der Umsatz des Unternehmens im Schnitt um 10 %. 2018 dürfte erstmalig die 200-Mio.-EUR-Schwelle geknackt werden. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung der im Jahr 1995 gegründeten 2G Energy beträgt nur gut 118 Mio. EUR. Die Bilanz des Unternehmens ist schön anzusehen. Unterm Strich ist man schuldenfrei, der Nettocashbestand belief sich 2017 auf knapp 10 Mio. EUR.

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Quelle: 2G Energy

Die letzten veröffentlichten Zahlen liegen bereits etwas zurück. Im November 2018 meldete 2G Energy einen Umsatz für die ersten neun Monate von 131,6 Mio. EUR (Vorjahr 110,6 Mio. EUR). Positiv entwickelte sich der Auftragseingang mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 26,3 % auf 130,3 Mio. EUR. Der Vorstand erwartet für 2018 einen Umsatz zwischen 190 bis 210 Mio. EUR und eine EBIT-Marge zwischen 4 und 5,5 %. Zum Vergleich: 2015 und 2016 lag die Marge nur bei gut 3 %.

Ob das Management diese Ziele erreicht hat, wird man sehen müssen. Leider wird 2G Energy erst am 11. April vorläufige Zahlen zum Jahr 2018 und die Prognose 2019 präsentieren. Die endgültigen Zahlen für das abgelaufende Geschäftsjahr gibt es am 10. Mai. Einen kleinen Vorgeschmack gab es aber bereits. So hält der Vorstand 2019 eine Umsatzspanne zwischen 200 und 230 Mio. EUR für realistisch.

Analysten sehen vor allen Dingen international weiteres Wachstumspotenzial für das Unternehmen. Auch sollen Prozesse bei der Produktion der Anlagen optimiert werden, was die Margen verbessern dürfte. Das mittelfristige Ziel für die EBIT-Marge hat der Vorstand mit 10 % festgelegt.

Auf Basis der aktuellen Schätzungen liegen die KGVs der Aktie bei 15 für 2019 und 11 für 2020. Dem gegenüber stehen Gewinnwachstumsraten von 23 und knapp 36 %. Das KUV beträgt 0,5. Das Unternehmen zahlt sogar eine kleine Dividende von vermutlich 0,46 EUR je Aktie für das Jahr 2018.

Aus charttechnischer Sicht ist der Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 25,00 und 25,60 EUR geglückt. Eine deckelnde innere Trendlinie hält die Aktie aber noch auf. Rücksetzer an das Ausbruchsniveau bei 25,00 bis 25,60 EUR oder etwas tiefer am Support bei 24 EUR können interessierte Anleger für Einstiege nutzen. Das mittelfristige Kursziel lautet 30,80 EUR. Stopps bieten sich unterhalb der Tiefs der nächsten zu erwartenden Konsolidierungsformation an. Aktuell müssten Absicherungen mit einem deutlichen Abstand beispielsweise um 21,70 EUR in den Markt gelegt werden.

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Jahr 2018e* 2019e* 2020e*
Umsatz in Mio. EUR 207,00 216,70 234,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,44 1,77 2,40
Gewinnwachstum 22,92 % 35,59 %
KGV 19 15 11
KUV 0,6 0,5 0,5
PEG 0,7 0,3
Dividende je Aktie in EUR 0,46 0,49 0,58
Dividendenrendite 1,72 % 1,84 % 2,17 %
*e = erwartet
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  • aktienspitzel
    aktienspitzel

    Hallo Herr Galuschka, 2G profitiert momentan enorm von der Förderung durch das EEG mit der flexibilisierung von Biogasanlagen, welche in diesem Jahr auslaufen wird. Projekte dürfen noch bis Mitte 2020 umgesetzt werden. Wer seine Anlage aber bis dahin entsprechend umbauen möchte, muss dieses Jahr spätestens seinen Motor bestellen. Danach dürfte die Umsätze stark stagnieren. Es werden keine Biogasanlagen mehr gebaut oder erweitert. Flexibiliserung von Biogasanlagen bedeutet, dass diese von einem 24h/365 Tage Betrieb auf eine bedarfsgerechte Stromproduktion umbauen. Das heisst, man erweitert die Motorenleistung in der Regel durch eine 2-5fache Überbauung und der Motor läuft nur noch zu den Zeiten in denen Wind und Sonnenenergie keinen oder zu wenig Strom liefern (= hoher Strombörsenpreis). Also auch hier wachsen keine Bäume in den Himmel.

    13:56 Uhr, 04.02.2019

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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