Scale-Marktbericht: Zurück auf der Erfolgsspur
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16. Dezember 2025. FRANKFURT (Deutsche Börse). Für das Scale-Segment sieht alles nach einem richtig guten Jahr 2025 aus. Mit aktuell 1.355 Zählern kommt der Scale-All-Share-Index seit Jahresanfang mittlerweile auf ein Plus von 22 Prozent. Damit liegt der Kleinstwerteindex sogar ganz knapp über DAX und SDAX und deutlich über dem MDAX (17 Prozent).
Einen großen Anteil daran hat – trotz jüngster Kursschwäche – immer noch Steyr Motors (<AT0000A3FW25>). Der vom Rüstungsboom profitierende Motorenhersteller hat im November zwar seinen Jahresausblick reduziert wegen „Verzögerungen bei einigen Aufträgen von internationalen Regierungskunden". Der Kurs fiel von 46 auf unter 28 Euro. Aktuell kostet die Aktie 35,50 Euro – immer noch mehr als eine Kursverdopplung in diesem Jahr. Das Analysehaus NuWays hat Anfang des Monats die Beurteilung von Steyr aufgenommen, rät zum Einstieg und nennt ein Kursziel von 59 Euro. „Die Verteidigungsbudgets steigen, immer mehr Ausrüstungsteile werden benötigt, und jahrzehntelange Unterinvestitionen in die Landstreitkräfte führen zu anhaltender Nachfrage nach Teilen, in denen Steyr stark ist“, scheiben die Analysten.
IBU-tec und Pfisterer unter den Gewinntreibern
Zu den Top-Performern auf Zwölfmonatssicht gehören auch IBU-tec advanced materials, Pfisterer, Daldrup & Söhne AG (<DE0007830572>) sowie Tin Inn. Der Kurs des Batteriematerialherstellers IBU-tec advanced materials (<DE000A0XYHT5>) hatte Mitte Oktober einen großen Sprung nach oben gemacht von unter 10 Euro auf in der Spitze 26,80 Euro. Aktuell sind es immer noch 18,65 Euro. Das Analysehaus Montega traut der Aktie wieder 25 Euro zu. „Mit jeder Erfolgsmeldung zum Transformationsprozess sollte die Fantasie wachsen, dass die Deals mit dem Batteriehersteller PowerCo SE nur die Speerspitze einer Reihe von Projekten mit Ausrüstungsherstellern (OEMs) und Zellproduzenten sind“, heißt es.
Ebenfalls eine Erfolgsstory ist Stromnetzausrüster Pfisterer (<DE000PFSE212>). Der Kurs bewegt sich zwar seit einigen Monaten seitwärts, aktuell wird die Aktie zu 72 Euro gehandelt. Seit dem IPO im Mai zu 27 Euro hat sich der Kurs aber immer noch mehr als verdoppelt. Verdoppelt hat sich auch der Kurs von Börsenneuling Nummer zwei, der Tin Inn Holding (<DE000A40ZTT8>). Die Hotelkette, die Hotels aus alten Schiffscontainern baut, hat zuletzt allerdings für Verunsicherung gesorgt: Der Vorstand sagte die geplante Emission einer besicherten Unternehmensanleihe ab. Der Kurs fiel von über 21 Euro auf 14 Euro. Zum Börsenstart im Mai waren es aber nur 6,90 Euro.
2G auf Achterbahnfahrt
Viel Bewegung gibt es seit einigen Monaten beim Blockheizkraftwerk- und Großwärmepumpen-Hersteller 2G Energy (<DE000A0HL8N9>): erst einen Kursrückgang von fast 40 Euro auf 26 Euro, dann ein Anstieg auf 36 Euro. Das Unternehmen hatte für das dritte Quartal einen Umsatzrückgang gemeldet, rechnet ab dem vierten Quartal aber mit der Fortsetzung des Wachstumskurses. „Sowohl der Energiehunger des schnell wachsenden Datencentersektors als auch das deutsche Biomasse-Paket bieten 2G ausgezeichnete Wachstumschancen“, erklärt First Berlin, nennt ein Kursziel von 38 Euro und rät zum Einstieg. Auch SMC-Research ist zuversichtlich und sieht 2G im vierten Quartal „schon wieder auf Kurs“. SMC hält sogar einen Kurs von 40 Euro für angemessen.
Pfisterer und Steyr vorne
Umsatzspitzenreiter im Scale-Segment der Deutschen Börse im November war einmal mehr Pfisterer (49,4 Millionen Euro). Es folgten Steyr Motors (48,3 Millionen Euro), 2G Energy, Innoscripta und Mensch und Maschine. Seit Jahresanfang weisen nach wie vor 2G, Mensch und Maschine, Deutsche Rohstoff, The Platform Group und die – wegen eines Übernahmeangebots – Nürnberger Beteiligungsgesellschaft die höchsten Umsätze auf.
TPG seit Hoch halbiert, Noratis tiefrot
Zu den eindeutigen Verlierern gehört hingegen The Platform Group (<DE000A2QEFA1>). Die „Vision 2030“ mit starken Umsatz- und Margensteigerungen für die kommenden Jahre hat am Markt nicht zünden können. Nach einem Jahreshoch von 12,70 Euro im Mai wird die Aktie jetzt nur noch zu 5,92 Euro gehandelt.
Schlusslicht auf Zwölfmonatssicht ist allerdings der Eschborner Wohnimmobilienentwickler Noratis. Der hatte im November ein umfassendes Restrukturierungskonzept beschlossen und unter anderem die Zinszahlung für die 2029 fällige Unternehmensanleihe (<DE000A3H2TV6>) ausgesetzt. Die Aktie kostet jetzt nur noch 0,29 Euro nach 1,54 Euro zu Jahresanfang.
Aus für Partec, Cliq geht
Für ParTec AG (<DE000A3E5A34>) kam am 4. Dezember sogar das Aus: Die Deutsche Börse beendete den regulierten Handel mit den Aktien wegen nicht eingereichter Finanzberichte für 2024. Das Scale-Segment verlassen wird auch Cliq Digital (<DE000A35JS40>). Das Unternehmen teilte vergangene Woche mit, dass die Aktien künftig nur noch in den Handel im Basic Board des Freiverkehrs der Frankfurter Wertpapierbörse einbezogen sein sollen. Der Handel im Scale-Segment wird drei Monate nach der Kündigung eingestellt, also um den 16. März 2026.
Weitere Empfehlungen für Scale-Aktien
| Analysehaus/Bank | Scale-Unternehmen | Empfehlung | Kursziel in Euro | aktueller Kurs in Euro |
|---|---|---|---|---|
| Quirin Bank | Ernst Russ | Kaufen | 11,00 | 6,70 |
| SMC-Research | Pyrum Innovations | Speculative Buy | 55,00 | 30,10 |
| SMC-Research | Laiqon | Kaufen | 10,40 | 4,83 |
| First Berlin | Laiqon | Kaufen | 10,50 | 4,83 |
| NuWays | Nabaltec | Kaufen | 18,00 | 12,25 |
| GBC | Advanced Blockchain | Kaufen | 3,79 | 2,66 |
| NuWays | Cantourage | Kaufen | 10,50 | 2,60 |
| Montega | Cantourage | Kaufen | 6,00 | 2,60 |
Von Anna-Maria Borse © 16. Dezember 2025, Deutsche Börse AG
Über die Autorin
Anna-Maria Borse ist Finanz- und Wirtschaftsredakteurin mit den Schwerpunkten Finanzmarkt/Börse und volkswirtschaftliche Themen.
Feedback und Fragen an live@deutsche-boerse.com
