Kommentar
13:16 Uhr, 07.01.2021

2021: Das Jahr, in dem die Tesla-Aktie tief fällt?

Zeitweise stand die Aktie von Tesla in diesem Jahr mit über 1.000% im Plus. Wie viel davon muss die Aktie 2021 wieder abgeben?

Erwähnte Instrumente

  • Tesla Inc.
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    Kursstand: 758,000 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Kursstand: 126,655 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 758,000 $ (NASDAQ)
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 126,655 $ (NASDAQ)

Tesla polarisiert ungefähr genauso wie Donald Trump. Es gibt eingefleischte Anhänger und Permabären. Entweder werden das Unternehmen und die Aktie geliebt oder gehasst. Beides ist eine problematische Einstellung. Als Anleger sollte man zu einer Aktie bzw. dem dahinterstehenden Unternehmen neutral gegenüberstehen, sich auf die Fakten konzentrieren und nicht aufgrund einer emotionalen Überzeugung handeln.

Für die meisten ist es dafür schon zu spät. Wer von der Rally profitiert hat oder auch einfach nur das Unternehmen bewundert, für den ist eine Marktkapitalisierung von über 600 Mrd. noch zu wenig. Die Aussichten sind einfach zu gut. Tesla ist ja nicht nur ein Autobauer. Wäre es das, sind 600 Mrd. Marktkapitalisierung schon sehr viel.

Tesla Inc.
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Zum Glück muss man das Unternehmen nicht als Autobauer bewerten. Es steckt sehr viel mehr dahinter. Als Pionier ist Tesla vielen anderen Unternehmen voraus. Es hat daher potenziell weitere Einnahmequellen als durch den Verkauf von Autos. Es kann Technologie lizensieren.

Bereits jetzt schreibt Tesla Gewinne, weil es eine Sonderstellung hat. Autobauer dürfen gewisse Grenzwerte bei dem Emissionen nicht überschreiten. Damit die Flotte die Ziele erreicht, können sich Autobauer quasi freikaufen. Da Teslas Autos kein Benzin oder Diesel benötigen, kann Tesla sein Emissionsguthaben verkaufen. Das brachte zuletzt fast 500 Mio. pro Quartal.

Neben diesen Verkäufen und dem Verkauf von Technologie liegt das größte Potenzial im autonomen Fahren. Anleger träumen davon, dass selbstfahrende Teslas Uber und Lyft ersetzen. Tesla könnte eine eigene Taxiflotte auf die Straße bringen oder Teslabesitzer stellen ihre Fahrzeuge für autonome Taxidienste zur Verfügung.

Das Einnahmenpotenzial ist riesig. Es erklärt die Euphorie, die im Aktienkurs steckt. Bis aus der Träumerei Realität wird, dauert es noch und bei 600 Mrd. Marktkapitalisierung fragt man sich, was noch nicht eingepreist ist. Selbst bei grenzenloser Fantasie fällt es schwer zu sehen, wieso der Marktwert des Unternehmens nun auf eine Billion ansteigen sollte.

In der Euphorie lassen sich Bewertungen nicht mehr erklären. Man sollte es am besten gar nicht erst versuchen. Stattdessen muss man sich fragen, ob bzw. wann die heiße Luft entweicht. Selbst wenn die kühnsten Träume wahr werden, jede Aktie ist volatil und kann kurzfristig 50 % verlieren. Selbst die Aktie von Apple hat immer wieder über ein Drittel an Wert verloren. Das letzte Mal kam es Ende 2018 dazu.

Apple Inc.
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Aktien korrigieren vor allem dann, wenn der Nachschub an Käufern versiegt. Eine wesentliche Käufergruppe sind Shortseller. Zuerst verkaufen sie Aktien. Dabei leihen sie sich Aktien von Anlegern aus, verkaufen sie zum Marktpreis und hoffen darauf, dass sie die Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zurückkaufen können.

Da viele Tesla für maßlos überbewertet hielten (schon als das Unternehmen nur ein Zehntel des aktuellen Wertes hatte) wurden viele Aktien leerverkauft. Nun stieg der Kurs immer weiter. Die Verluste türmten sich auf. Am Ende gaben die Shortseller auf. Das Short Interest war seit Börsengang noch nie so niedrig wie jetzt (Grafik 1).


Die Rally, die maßgeblich durch einen Short Squeeze getrieben war, verliert damit eine wichtige Unterstützung. Auch fundamental und technisch fallen Argumente weg. So ist die Aufnahme in den S&P 500 nun Geschichte. Die dadurch notwendig gewordenen Käufe sind vorbei.

Der Kurs wird deswegen nicht unbedingt sofort tief fallen. Viele Anleger, die von den grenzenlosen Möglichkeiten des Unternehmens überzeugt sind, werden bei Rücksetzern nachkaufen. Der Kurs kann daher durchaus eine Zeit lang volatil seitwärts tendieren, bevor es nach unten geht. Es ist unwahrscheinlich, dass eingefleischte Anhänger die Cashreserven haben, den Kurs das ganze Jahr über zu stützen. Eine Halbierung des Kurses innerhalb des nächsten Jahres würde nicht verwundern.

Clemens Schmale


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22 Kommentare

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  • qbmc5nabb
    qbmc5nabb

    was hat die Aktie seit dem Artikel gemacht? ))

    07:03 Uhr, 09.01.2021
  • LukiLuke
    LukiLuke

    Der Elon will doch nur sein Bonus..

    23:15 Uhr, 07.01.2021
  • thomas84
    thomas84

    meinen sie musk, malt schöne charts? Hmm, was aber sicher ist die Billion wird Tesla reißen

    19:49 Uhr, 07.01.2021
  • thomas84
    thomas84

    Eine billion erreichen wird Tesla sehr sehr schnelle herr schmale, an der Börse heisst es aufwachen bevor es andere machen, warum eine Daimler warum ein deutscher autobauer in aktien, an der Börse gilt die gier, gier ist geil Apple und tesla ist geil solche Trend muss man frühzeitig erkennen das ist Börse, nicht allein charttechnik, es geht um die Kunst Trend und gier frühzeitig zu erkennen und wo das große Geld bereit ist sich einzukaufen

    19:38 Uhr, 07.01.2021
    2 Antworten anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • qbmc5nabb
    qbmc5nabb

    kann biite mal jemand Herrn Schmale verbieten zu posten? Das sind Analysen auf BILD-Zeitungs-Niveau!!

    15:40 Uhr, 07.01.2021
    2 Antworten anzeigen
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Tesla und Bitcoin haben viele auf dem falschen Fuß erwischt. Ich sehe diese Jahr aber das größere Problem an den Gesamtmärkten, und nicht an Tesla oder Bitcoin.

    15:07 Uhr, 07.01.2021
  • mkronen
    mkronen

    Im Ernst: Tesla muss extrem wachsen. Und China hat es als Konkurrent zu einheimischen Elektrobauern ausgemacht. Hier wird es bald Probleme geben.

    13:39 Uhr, 07.01.2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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