Kommentar
16:13 Uhr, 07.01.2020

2020: Das Jahr in dem der Dollar endlich schwächer wird?

Eine großangelegte Korrektur des US-Dollars ist seit Jahren überfällig. Kommt sie 2020 endlich?

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  • EUR/USD
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  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,11503 $ (FOREX)

Der Dollar bewegt sich eigentlich in langen Zyklen – eigentlich. Seit Ende des Goldstandards gab es zwei komplette Zyklen. Der Dollar wertete dabei zunächst innerhalb von wenigen Jahren radikal auf. Die Aufwertung dauerte fünf Jahre. Die darauffolgende Abwertung dauerte fast 10 Jahre.

Ähnlich verhielt es sich mit dem zweiten Zyklus. Einer Aufwertungsrunde von sechs Jahren folgte eine Abwertung, die wieder 10 Jahre dauerte. Der aktuelle Aufwertungszyklus begann 2011 und dauert nun schon fast ein Jahrzehnt an. Spätestens 2017 hätte der Dollar fallen müssen. Tat er aber nicht.

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2017 sah es einmal kurzfristig danach aus, als ob es tatsächlich wieder den gewohnten Zyklus geben würde. 2018 kam aber die Trendwende und der Dollar wertete entgegen der Erwartung wieder auf. Die Aufwertung verliert nun immer mehr an Fahrt und immer mehr fundamentale Gründe sprechen für eine Abwertung.

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2019 wurde diese am Ende doch noch einmal verhindert. Grund waren unter anderem die Zölle. Zölle werden unter anderem dadurch ausgeglichen, dass die Währung des Landes, das die Zölle verhängt, aufwertet. So wurde aus der Dollarabwertung im vergangenen Jahr nichts. Wie sieht es in diesem Jahr aus?

In diesem Jahr stehen die Chancen wieder ganz gut. Das liegt unter anderem an der Zinsdifferenz. Die US-Notenbank hat die Zinsen gesenkt. In der Eurozone können die Zinsen praktisch nicht mehr gesenkt werden. Daher hat sich die Zinsdifferenz zugunsten des Euros verschoben.

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In Erwartung höherer Zinsen und des Endes von QE gewann der Euro entgegen des Zinstrends bereits 2017 und 2018 an Wert. Das stellte sich am Ende als Ente heraus. Eine Umkehr des Zinstrendes gab es nicht. Seit einem Jahr sieht das anders aus. Der Euro ziert sich allerdings noch.

Da hilft vielleicht das neue QE Programm der US-Notenbank. Sie nennt es nicht QE, aber unterm Strich werden Staatsanleihen gekauft. Es sieht nach QE aus und es ist QE, selbst wenn es die Notenbank anders nennt. Die Käufe von Anleihen führen dazu, dass Banken wieder mehr Reserven haben.

Nachdem die Bilanzsumme der Notenbank bis Sommer 2019 schrumpfte, fielen auch die Überschussreserven der Banken. Eine solche Dollarverknappung unterstützt eine Aufwertung des Dollars. Durch das neue QE Programm steigen die Überschussreserven wieder an. Das spricht für eine Dollarabwertung. In den vergangenen Jahren hat der Dollar Index die Bewegung der Überschussreserven sehr genau abgebildet.

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Bereits 2019 hätte das Jahr des schwachen Dollars werden sollen. Am Ende gelang das nicht. 2020 steigt die Wahrscheinlichkeit einer Abwertung erheblich.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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