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07:58 Uhr, 23.02.2011

2011 will die Commerzbank einen Teil der Staatsgelder zurückzahlen

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die teilverstaatlichte Commerzbank ist im vergangenen Geschäftsjahr dank des positiven Marktumfelds in die schwarzen Zahlenwelt zurückgekehrt. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, stiegen die Bruttoerträge um 16 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro (2009: 10,9 Milliarden Euro) an. Das Operative Ergebnis betrug 1,4 Milliarden Euro, im traditionell schwächeren vierten Quartal lag es bei 256 Millionen Euro.

"2010 war in vielerlei Hinsicht ein erfolgreiches Jahr für die Commerzbank. Wir haben wichtige Ziele erreicht und die Commerzbank-Gruppe ist ein Jahr früher als in der "Roadmap 2012" vorgesehen in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auch die Integration der Dresdner Bank haben wir in wichtigen Teilen schneller als geplant umgesetzt, kommentierte Vorstandschef Martin Blessing laut Mitteilung das vorgelegte Zahlenwerk.

Das Konzernergebnis nach dem internationalen Bilanzierungsstandard IFRS wurde mit 1,4 Milliarden Euro ausgewiesen. Im vierten Quartal 2010 erreichte es 257 Millionen Euro. In dem nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) zu erstellenden Abschluss ist allerdings ein Jahresfehlbetrag von 1,2 Milliarden Euro angefallen. Der Hauptgrund: Die Abschreibung auf den Eurohypo-Buchwert im HGB-Abschluss in Höhe von 1,9 Milliarden Euro.

Blessing betonte, dass sein durch den Staat gestütztes Haus noch in diesem Jahr einen Teil der Staatsgelder zurückzuzahlen gedenkt. "Wir wollen die Stillen Einlagen des Bankenrettungsfonds Soffin bereits 2011 um einen signifikanten Betrag zurückführen", so der Commerzbank-Chef. Derzeit wird das Frankfurter Geldhaus vom Staat mit Stillen Einlagen in Höhe von 16,2 Milliarden Euro gestützt. Zudem hält der Bund ein Viertel der Commerzbank-Anteile. Für 2010 zahlt die Bank keine Zinsen auf das vom Staat geliehen Geld. "Es ist unser Anspruch, die Stillen Einlagen des Soffin für 2011 zu bedienen oder umgangssprachlich zu verzinsen", sagte Blessing. Vieles hänge aber davon ab, wie sich die Schuldenkrise einiger europäischer Staaten und die Folgen der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise weiter entwickeln.

Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Blessing zuversichtlich. Er gehe davon aus, in 2011 ein positives operatives Ergebnis zu erzielen, das deutlich über dem des Jahres 2010 liege. Dazu sollen die Kosten weiter sinken und auch bei der Risikovorsorge rechnet er mit einem weiteren Rückgang. 2010 sank diese Rücklagen für das Kreditgeschäft um rund 40 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro (2009: 4,2 Milliarden Euro).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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