Fundamentale Nachricht
16:10 Uhr, 07.02.2017

15 % Rendite: Jetzt zugreifen bei Griechenland-Anleihen?

Griechenland wird nicht pleite gehen, zur Not kommt eben das nächste Rettungspaket. Wer so denkt, sollte sich unbedingt griechische Staatsanleihen ansehen. Denn die Renditen explodieren gerade wieder.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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Knapp zwei Jahre nach dem letzten Beinahe-Staatsbankrott Griechenlands könnte es diesen Sommer wieder einmal so weit sein: Griechenland geht, trotz der internationalen Rettungspakete, das Geld aus. Kreisen zufolge könnte das Geld in den griechischen Staatskassen gerade noch bis Juni oder Juli reichen. Dann wird wieder "gerettet", oder es kommt der lang verdiente Staatsbankrott inklusive Euro-Austritt.

Auch der Markt sieht die Lage kritisch. Die Risikoaufschläge griechischer Staatsanleihen explodieren aktuell wieder. Bei einer am 17. Juli 2017 fälligen Anleihe beträgt die Rendite aktuell wieder astronomische 14,76 Prozent. Allerdings ist der Wert auf das Gesamtjahr hochgerechnet (annualisiert). Bei realistischen Annahmen unter Berücksichtigung der Stückzinsen aber ohne Transaktionskosten kann der Anleihekäufer mit einem Gewinn von rund fünf Prozent im Juli rechnen - vorausgesetzt Griechenland wird nicht zahlungsunfähig und zahlt die Anleihe inklusive des letzten Zinskupons von 3,375 Prozent vollständig zurück.

Auch die Renditen von Anleihen mit längerer Laufzeit sind in Höhe geschossen, rentieren allerdings niedriger als das im Juli 2017 fällige Papier. Anleger rechnen also mit einer Eskalation in diesem Sommer.

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Quelle: Börse Stuttgart

Im Zweifel zahlen die Europäer die Zeche

Es gibt einige Argumente, die dafür sprechen, dass Griechenland im Zweifel wieder gerettet wird und damit seine Anleihen zurückzahlen kann. Denn im wichtigen Wahljahr 2017 können eigentlich die Europäer kein Interesse daran haben, dass sich die Situation in Griechenland wieder zuspitzt. Das gilt angesichts der Bundestagswahl im Herbst auch ganz besonders für die Bundesregierung.

Allerdings hat sich die Situation bereits in diesen Tagen wieder zugespitzt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält die Verschuldung Griechenlands offiziell für untragbar, wie es in einem am Montag veröffentlichten Länderbericht heißt und will sich deshalb an den laufenden Griechenland-Hilfen nicht mehr beteiligen. Das war schon länger absehbar, ist aber trotzdem ein große Problem. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und die Unionsfraktion im Bundestag haben nämlich bisher eine IWF-Beteiligung zur Bedingung für eine weitere Beteiligung Deutschlands an den Finanzhilfen gemacht. Nimmt man frühere Aussagen ernst, dann müsste eigentlich auch Deutschland aus dem laufenden Hilfspaket aussteigen, wenn der IWF nicht mehr mitmacht. Wahrscheinlicher dürfte allerdings sein, dass die Bundesregierung und der Bundestag letztlich umfallen und ihre Position revidieren, wenn sich der IWF zurückzieht.

Auch bei der Frage weiterer Sparmaßnahmen hakt es zwischen dem IWF und den Europäern. Denn Griechenland hat die Auflagen für die im Sommer 2015 beschlossenen Hilfen nur unvollständig umgesetzt. Die Europäer pochen auf weitere Sparmaßnahmen, der IWF hält die von der griechischen Regierung beschlossenen Maßnahmen für ausreichend.

Griechenland-Anleihen: Ein verlockendes Investment?

Für Privatanleger ist die Situation klar: Rechnet man damit, dass Griechenland im Zweifel wieder einmal gerettet wird, von wem auch immer, und das Land sämtliche Anleiheschulden fristgemäß begleichen kann, lohnt sich ein Einstieg in griechische Staatsanleihen. Denn die Papiere bieten eine deutlich höhere Rendite als andere Staatsanleihen aus der Eurozone. Allerdings könnten die Renditen bis zum Sommer noch weiter steigen, so dass es dann möglicherweise bessere Einstiegszeitpunkte gibt als aktuell.

Auch in der Vergangenheit lohnte es sich für Anleger, gegen die Staatspleite Griechenlands zu spekulieren. Anfang Juli 2015 rentierte die zehnjährige griechische Staatsanleihe kurzzeitig bei bei knapp zwanzig Prozent. Wer zu diesem Zeitpunkt einstieg, konnte sich bis zur Fälligkeit der Anleihen üppige Renditen sichern. Anschließend wurde Griechenland gerettet und die Renditen fielen wieder auf ein normaleres Niveau zurück. Wer zum richtigen Zeitpunkt kaufte, freut sich noch viele Jahre lang über saftige Renditen aus Athen - oder konnte die Anleihen mit deutlichen Kursgewinnen bereits kurze Zeit später verkaufen. Denn bei Anleihen bedeuten sinkende Renditen steigende Kurse und umgekehrt.

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8 Kommentare

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  • peterschirl
    peterschirl

    Wieso soll ich Anleihen kaufen.

    Lieber doch Griechische Banken die sind Billig.

    Das werden 1000 prozenter.

    HI

    18:38 Uhr, 07.02. 2017
  • Baldwin
    Baldwin

    Na immerhin liegt die Fälligkeit schon mal vor der Bundestagswahl und nicht danach.

    17:20 Uhr, 07.02. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Fredo Escalade
    Fredo Escalade

    @Herrn Baron

    Grundsätzlich interessanter Artikel.

    Dennoch ein großes Minus: Ihr sprachlich-begriffliches (absichtliches?) Verwirrspiel sollten Sie doch bitte lassen, das kennt man von den "Qualitätsmedien" schon zur Genüge.

    Kleines Beispiel: es wird in GR nicht "gespart" sondern bis auf das Blut "gekürzt".
    Und die Staatskasse ist auch nicht einfach mal eben leer, sondern es sollen daraus weiterhin die Gläubiger bis zum St. Nimmerleins-Tag die ungerechtfertigten Zinsen einfahren - ein mathematisch unmöglicher Prozess... Es sei denn - so scheint ja der Plan zu sein - man verpfändet Staat, Bürger und die letzte Maus auf jeder griechischen Insel bis auf den letzten Cent an die "Geldnehmer"... Wie nannte man dies doch früher gleich: Sklaverei.

    16:54 Uhr, 07.02. 2017
  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    Mal sehen, was unsere Bundesregierung nach dem 24. September zur Griechenlandrettung sagt ... Möglicher Weise wird dann in der EU vieles anders, vielleicht amerikanische Verhältnisse ?

    16:25 Uhr, 07.02. 2017
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Natürlich wird unsere Bundesregierung im Falle Griechenlands wieder umkippen; das ist ja das einzige, was sie noch können: Gesetze beugen, verbiegen und brechen ...

    16:15 Uhr, 07.02. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • xarcox
    xarcox

    Griechenland wird nicht pleite gehen? kann ja nicht,denn ist schon lange pleite

    16:13 Uhr, 07.02. 2017

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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