So lange dauert es bis zur Million
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Zunächst muss man leider konstatieren, dass sich für viele der privaten Marktteilnehmer der Traum von der Börsenmillion niemals erfüllen wird. Selbst wenn Trader einer eigentlich gewinnbringenden Strategie folgen, so ist es keineswegs garantiert, dass sie langfristig zu den Gewinnern gehören werden. Häufig gehen gerade private Trader ein viel zu großes Risiko ein, was dann oft im Totalverlust endet – trotz eigentlich profitabler Strategie. Bei Anlegern mit einem längeren Zeithorizont stehen die Chancen auf langfristige Börsengewinne zwar nicht schlecht, allerdings sind die zu erwartenden Renditen geringer als im kurzfristigen Bereich und die Trader benötigen entsprechend auch ein etwas größeres Startkapital, wenn irgendwann die Million wirklich erreicht werden soll.
Nimmt man an, dass Trader oder Anleger irgendwann einer festen Strategie folgen, mit der sie Jahr für Jahr eine konstante Rendite erzielen können, so wächst das Kapital der Trader exponentiell. Die Trader profitieren dann vom sogenannten Zinseszins-Effekt (auch wenn sie keine Zinsen kassieren, sondern eine jährlich konstante Rendite erzielen). Voraussetzung dafür ist allerdings auch, dass die Trader den Lebensunterhalt nicht aus ihren Tradinggewinnen bestreiten, sondern noch eine andere Einkommensquelle haben. Denn nur dann können sie sämtliche Gewinne reinvestieren, was die Voraussetzung für ein exponentielles Wachstum des Kapitals ist.
Das exponentielle Wachstum zeichnet sich dadurch aus, dass das Kapital erst langsam und dann immer schneller wächst. Erzielt man beispielweise nach Kosten und Steuern eine Nettorendite von 10 Prozent pro Jahr, so entsprechen diese 10 Prozent bei einem Kapital von 10.000 Euro nur einem Gewinn von 1.000 Euro, bei 100.000 Euro immerhin einem Gewinn von 10.000 Euro pro Jahr und bei einem Kapital von einer Million Euro sogar einem Gewinn von ganzen 100.000 Euro pro Jahr.
Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Jahre es dauert, die in der obersten Reihe genannten Beträge unter Berücksichtigung des Zinseszinseffekts bei unterschiedlichen Renditen in eine Million Euro zu verwandeln. Unterstellt wird also ein exponentielles Wachstum des eingesetzten Kapitals. Eine Zeitdauer von mehr als 50 Jahren ist rot, eine Zeitdauer von mehr als 25 Jahren gelb markiert.
Die in der Tabelle gezeigten Renditen sind als Nettorenditen nach Kosten und Steuern zu verstehen. Um die Steuerbelastung zu simulieren, kann die jährliche Bruttorendite für deutsche Privatanleger zum Beispiel mit 0,73625 multipliziert werden, um die jährliche Nettorendite nach Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag zu berechnen. Eine jährliche Bruttorendite von 10 Prozent entspräche dann zum Beispiel einer Nettorendite von 7,3625 Prozent nach Steuern. (Das stimmt allerdings nur, wenn man näherungsweise annimmt, dass Kapitalerträge in dem Jahr besteuert werden, in dem sie auftreten. Bei langfristig gehaltenen Aktienpositionen aber muss das nicht unbedingt der Fall sein, hier fällt die Steuer erst zum Verkaufszeitpunkt an). Unterstellt man außerdem eine Kostenbelastung von rund vier Prozent auf die jährlichen Gewinne (nicht auf das eingesetzte Kapital!), so entspräche eine Bruttorendite von 10 Prozent nach Kosten und Steuern ungefähr einer Nettorendite von 7 Prozent.
Die Tabelle setzt voraus, dass Trader und Anleger einerseits Jahr für Jahr eine einigermaßen konstante (Netto-)Rendite erzielen können und andererseits sie ihre gesamten Gewinne reinvestieren. In der Realität dürften diese Annahmen auf die wenigsten Marktteilnehmer zutreffen. Trotzdem liefert die Tabelle auch für andere Marktteilnehmer einen ungefähren Anhaltspunkt, wie schnell sich ihr Kapital vermehren kann.
Die Tabelle zeigt, dass Anleger und Trader mit eher kleinem Kapitalpolster von vielleicht 5.000 oder 10.000 Euro schon deutlich zweistellige Nettorenditen pro Jahr benötigen, um innerhalb weniger Jahrzehnte das Ziel von einer Million Euro zu erreichen. Wer jedoch mit einem Startkapital von 250.000 Euro beginnt, kann das Ziel von einer Million Euro innerhalb von drei Jahrzehnten auch erreichen, wenn er pro Jahr eine Nettorendite von nur 5,0 Prozent erzielt. Der eher wohlhabende Anleger kann deshalb getrost auf einen passiven Investmentansatz setzen und muss keine all zu großen Risiken eingehen, um das Ziel von einer Million Euro zu erreichen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. Januar 2020.
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Karos sind ja ganz nett wenn die Größe stimmt.....😎
na dann passt das ja wie Faust aufs Auge....🤑😎
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ja dann braucht man auch keine Million
es wäre deshlab sinnvoll dass der Gesetzgeber zum Wohle der Gesellschaft fortan Konsum verbietet!
Nicht nur sollte man beim Konsum aufpassen, sondern auch auf Aussagen, die eine Gefahr bezüglich des schönsten Hanging Man seit 5 Jahren heraufbeschwören und der Index seit dem weitere 10% gestiegen ist.
Ironie des Geldsystems: Die wichtigste Voraussetzung auf dem Weg zur Million, erreicht ausgerechnet derjenige am zuverlässigsten, der einen der zentralen Bausteine unseres Wirtschaftssystems boykottiert:
Wer auf den hochgelobten Konsum und teure Statussymbole verzichtet, der wird sehr viel schneller über ein jenes große Vermögen verfügen, das die Million erst erreichbar macht, als der "Hansdampf in allen Gassen", der jeden überflüssigen Firlefanz besitzen muss...
Kurzum: Der allgegenwärtige Konsumterror verhindert die Million sehr viel zuverlässiger als eine vorübergehend schlechte Rendite...
Stimme ich dir zu, der grüne Bereich der von Herrn Barons vorgestellten Tabelle klingt verführerisch jedoch nicht unrealistisch. Ich bin der Meinung, dass hier bei GMT einige gute Trader dabei sind, die die 50% im Durchschnitt/Jahr regelmässig eintüten.Die von mir beschriebene kleine Gruppe von Tradern (Elite) sind die eigentlichen wahren Helden, welche jeden Tag mit eigenem Geld und Risiko sich im Markt bewegen, ganz im Gegenteil zu zahlreichen Fonds-, Pensions- und Hedgefondsmanagern. Allen weiterhin viel Erfolg im Markt!
Es geht schneller, wenn man so viel Kapital anhäuft wie nur geht und dann auf einen Crash wartet.
In so einem Markt wie jetzt ist das Mist. Das ist ein reifer Bullenmarkt, das obere Drittel im Ei des Kostolany.
Man weiß ja nicht, wann er abstürzt und dann hängt man drin mit seinem Kapital und blutet. Die meisten kaufen dann nach und nochmal nach und nochmal nach. Und verkaufen wohlmöglich im Tief.
Lieber abwarten, große Vermögen werden am Tief großer Krisen gemacht.
Der Gewinn liegt im Einkauf :-)
Ciao Millionärsträume. Nachdem Herr Baron meine Träume platzen lies, müssen Plan B und C herhalten. Lotto und Hyperinflation.