Wissensartikel
19:27 Uhr, 04.04.2013

Sind Bitcoins das neue Gold?

Die virtuelle Währung „Bitcoins“ hat sich innerhalb eines Jahres um mehr als 2200% verteuert. Angeblich entwickelt sich das elektronische Geld immer mehr zu einer Fluchtwährung für Europäer, die dem Euro nicht mehr trauen. Kritiker sprechen hingegen von einer gigantischen Blase.

Bitcoins sind eine virtuelle Währungseinheit, deren Höchstmenge für alle Zeiten auf 21 Millionen Einheiten beschränkt ist. Bitcoins werden dezentral über ein Peer-to-Peer-Netzwerk erzeugt und verwaltet. Neue Währungseinheiten werden dezentral durch Computerpower erzeugt. Dieser Prozess wird als „Mining“ bezeichnet. Die Geschwindigkeit, mit der neue Bitcoins erzeugt werden, halbiert sich alle vier Jahren. Die Höchstmenge an Bitcoins wird daher erst im Jahr 2140 erreicht. Bitcoins sind über verschiedene Anbieter direkt konvertibel in Dollar und andere Währungen.

Bitcoins haben im vergangenen Jahr gegenüber dem Dollar extrem an Wert gewonnen. Die Menge an Dollar wächst nämlich um ein Vielfaches schneller als die Menge an Bitcoins. Angeblich mischen inzwischen sogar Hedgefonds auf dem Markt für Bitcoins mit. Vor einem Jahr musste man für einen Bitcoin 6,80 USD zahlen, inzwischen sind es rund 135,00 USD. Im vergangenen Jahr legte die Währung um mehr als 2200 % zu. Die Geschwindigkeit des Anstiegs nimmt in den letzten Wochen parabolisch zu. Seit Jahresanfang hat sich der Wert der Währung ungefähr verzehnfacht.

Quelle für die Kursdaten: bitcoin.org / bitcointocharts.com

Offenbar entwickeln sich Bitcoins auch immer mehr zu einer Fluchtwährung für Europäer, die dem Euro nicht mehr trauen. Laut US-Medien sollen vor allem in Spanien in den vergangenen Wochen große Mengen an Euros in Bitcoins getauscht worden sein. Insbesondere nach der Entscheidung, Sparguthaben bei der Zypern-Rettung zu belasten, soll sich der Run auf Bitcoins verschärft haben. Anders als Bankguthaben können Bitcoins nämlich von staatlichen Stellen nicht einfach beschlagnahmt werden. Die Informationen über den Bitcoin-Kontostand werden nämlich dezentral und weltweit gespeichert – es gibt keinen zentralen Server, auf dem das Guthaben einzelner Bitcoin-Nutzer angepasst werden könnte. Ein Unternehmer will bereits in den nächsten Wochen Geldautomaten auf den Markt bringen, die Bargeld von Bitcoin-Konten auszahlen können. Die ersten dieser Geldautomaten sollen in Los Angeles und - Überraschung! - auf Zypern aufgestellt werden.

Link: Informationen zum Bitcoin-Netzwerk (englisch)

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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