Wissensartikel
15:00 Uhr, 20.03.2017

Einfache Erfolgsformel: Erst das Risiko, dann die Rendite!

Bitte merken Sie sich diesen Satz: "Verlierer denken zuerst an Gewinne und Gewinner denken zuerst an Verluste!"

Wie Warren Buffett uns schon lehrte:

"Regel Nummer 1: Verliere niemals Geld. Regel Nummer 2: Vergiss niemals Regel Nummer 1."

1) Wenn Sie in Fonds investieren, dann gucken Sie nicht auf die Performance des letzten Jahres, sondern schauen Sie, wie hoch der maximale Verlust des Fonds in den letzten drei und fĂŒnf Jahren war (Am besten auch in den letzten zehn Jahren, falls es den Fonds schon so lange gibt).

Bei Indexfonds (ETFs) können Sie ganz einfach auf den maximalen Verlust des zugrundeliegenden Index schauen. Die meisten Indizes werden lange zurĂŒckgerechnet, z.B. der DAX bis 1959.

Leider werden Finanzprodukte immer noch mit vergangenen Renditen beworben. Selbst das Deutsche Aktieninstitut zur Förderung der Aktienkultur in Deutschland „wirbt“ mit einem RENDITE-Dreieck und nicht mit einem VERLUSTE-Dreieck.

Ganz ehrlich, wie soll es damit etwas werden?

Wenn Anleger mit verlockenden Gewinnen in den Aktienmarkt gezogen werden, mĂŒssen diese zwangslĂ€ufig bei unvorhergesehenen Verlusten den Kopf verlieren.

VernĂŒnftig wĂ€re jedoch mit den vergangenen Verlusten zu kalkulieren. Fragen Sie sich also, ob Sie den maximalen Verlust der Vergangenheit auch in der Zukunft aushalten, dann erst investieren Sie in den Fonds.

2) Wenn Sie in Aktien investieren wollen, dann lassen Sie sich nicht von den achso tollen Zukunftsaussichten und Prognosen von Analysten verleiten (die zu 95 Prozent schief liegen), sondern schauen Sie auf die fundamentalen und „wahren“ Werte.

Analysieren Sie Fakten und keine MĂ€rchen.

Investieren Sie nicht in Unternehmen, die keine Gewinne machen.

Investieren Sie nicht in Unternehmen, die nicht kontinuierlich Dividenden zahlen und im besten Fall immer wieder gesteigert haben.

Investieren Sie nicht in GeschÀftsmodelle, die Sie nicht verstehen oder die Sie nicht in einem Satz erklÀren können.

(Ich persönlich investiere nur noch in Unternehmen, deren GeschÀftsmodell ich in einem Wort beschreiben kann.)

Mit dieser Strategie erwischen Sie zwar nicht die nÀchste Super-Story ala Tesla, Facebook, Amazon oder Zalando, aber Sie gehen auch nicht im nÀchsten Crash pleite.

Denn Waschpulver, Burger oder Sportschuhe verkaufen sich auch noch, wenn die Krise ĂŒber uns hereinbricht.

3) Wenn Sie traden, egal ob mit Aktien, Indizes oder Forex, dann wĂ€hlen Sie nur diese Trades aus, die Ihnen ein geringes Risiko fĂŒr einen großen Gewinn ermöglichen.

Oftmals sind das die besten Trades, denn sie entstehen, wenn der Markt vor großen Wendepunkten steht. Die Masse der Anleger ist dann so panisch oder gierig, dass fĂŒr Ihren Trade nur noch ein geringes Restrisiko besteht, da ein Großteil der Erwartungen bereits eingepreist ist.

Denken Sie immer daran, dass eine Rendite, die besonders sicher erscheint, meist in Wirklichkeit ein hohes Risiko birgt und dass ein Risiko, das besonders unsicher wirkt, oftmals eine hohe Rendite ermöglicht.

Die besten Trades entstehen, wenn man zuerst an das Risiko und dann an die Rendite denkt.

Paul Tudor Jones ist spĂ€testens als Profiteur des „Schwarzen Montags“ von 1987  zu einem der berĂŒhmtesten Trader der Wall Street geworden. Was die wenigsten wissen ist, dass Jones an diesem Tag den grĂ¶ĂŸten Profit nicht mit LeeverkĂ€ufen auf den S&P 500 Index erzielte, sondern mit Kursgewinnen von sicheren Staatsanleihen.

Als die AbwĂ€rtsbewegung der MĂ€rkte sich an diesem Tag verschĂ€rfte und GerĂŒchte ĂŒber die InstabilitĂ€t des Bankensektors die Runde machten, schichtete Paul Tudor Jones aus Risikoaversion die CashbestĂ€nde seiner Kunden bei Banken in sichere US-Staatsanleihen um. Er fĂŒrchtete die Banken könnten in Schieflage kommen und das Kapital seiner Anleger verlieren.

Und wie es das Schicksal mit den TĂŒchtigen so will, griff die Fed am spĂ€ten Nachmittag des 19.Oktober 1987 in den Markt ein, um die Lage zu stabilisieren. Die US-Staatsanleihen explodierten.

Paul Tudor Jones profitierte weil er zuerst an das Risiko und nicht an die Rendite dachte.

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Viele GrĂŒĂŸe
Jakob Penndorf

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