Wissensartikel
15:11 Uhr, 08.10.2013

Die ersten Schritte auf dem Börsenparkett

Wenn einige grundsätzliche Dinge beachtet werden, winken an der Börse schöne Gewinne. Wir zeigen, wie Sie Ihren Sprung an die Börse vorbereiten.

Warum lohnt es sich, an der Börse mit dabei zu sein? Sie kennen die Problematik: Ungenutztes Kapital verliert an Wert, die Inflation fordert ihren Tribut. Die Preise steigen ständig, doch die Zinsen, die für Tagesgeld gezahlt werden, liegen noch unter der Inflationsrate.

Investieren Sie Ihr Kapital hingegen umsichtig an der Börse, können Sie dem Wertverlust Ihres Geldes entgegenwirken. Sie können mit Aktien, Devisen und Rohstoffen handeln oder per Staatsanleihen sogar Geld an Staaten verleihen – und dafür Zinsen kassieren. Der durchschnittliche Gewinn aus der gesamten Dauer Ihrer Investition ist dann die Rendite. Im Allgemeinen sollten mindestens 10 bis 15 % im Jahr an Rendite drin sein. Schön und gut, denken Sie sich jetzt, und fragen mit Recht: Aber wie steht es um die Sicherheit meines Geldes an der Börse? Tatsächlich geht es ganz ohne Risiko nicht. Allerdings lassen sich die Risiken deutlich zurückdrängen, wenn Sie einige wichtige Punkte beachten:

Streuen Sie Ihr Kapital! Kaufen Sie unterschiedliche Aktienwerte und legen Sie etwa zwischen 5 und 10 % Ihres Kapitals in Gold an. Etwaige Verluste in einer Anlageklasse lassen sich durch Gewinne in einer anderen ausgleichen.

Legen Sie immer nur einen begrenzten Teil Ihres Kapitals in Geldanlagen mit erhöhtem Risiko anlegen. Achten Sie darauf: Je höher das Risiko, desto geringer sollte der Kapitaleinsatz sein.

Wählen Sie lange Anlage-Zeiträume, um Wertschwankungen über die Zeit abzufangen.

Eine möglichst hohe Sicherheit und eine schnelle Verfügbarkeit Ihres Kapitals können jedoch auf die die Erträge drücken. Wollen Sie Geld anlegen, machen Sie sich zuerst Gedanken über die geeignete Anlageform. Wie wichtig sind Sicherheit und Verfügbarkeit für Sie? Denken Sie vor jeder Geldanlage über die folgenden Fragen nach:

  • Bis zu welchem Zeitpunkt kann ich mein Geld anlegen, ohne darauf zugreifen zu müssen?
  • Welche Risiken birgt die betreffende Geldanlage, sind die Risiken angesichts der Gewinnchancen vertretbar?

Wenn Sie sich mit den Grundlagen des Handels an der Börse vertraut gemacht haben, richten Sie sich Online-Depot bei einer Bank oder einem Online-Broker ein, über das Sie zum Beispiel Wertpapiere leicht kaufen und verkaufen können. Wie bei einem Girokonto haben Sie hier alle Zahlungsvorgänge im Blick. Doch achten Sie auf die Kosten: Depots bei „Hausbanken“ sind deutlich teurer als bei Discount-Brokern. Letztere bieten oftmals keine Beratung an, unterhalten keine Filialen und bündeln die Geschäfte unter einem Dach. Dadurch werden Kosten eingespart, wodurch der Discount-Broker den Kunden niedrige Depot-Gebühren berechnen kann.

Achten Sie auch auf die Höhe der Transaktionskosten, die zwischen den Brokern teils stark schwanken können. So sind die Transaktionskosten etwa von der Auftragsgröße abhängig oder davon, wie oft Sie handeln. Börsenneulinge sollten bei der Auswahl Ihres Brokers auch darauf achtgeben, ob die Möglichkeit einer persönlichen Beratung gegeben ist. Entscheiden Sie sich für einen Broker, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Haben Sie sich dann für einen Discount-Broker entschieden, bei dem Sie über das Internet bequem ein Depotkonto eröffnen können, die Depotführung kostenlos ist und die Transaktionskosten günstig sind, sind die technischen Grundvoraussetzungen für das Handeln an der Börse gegeben. Jetzt dreht sich alles um die Frage: Was handeln? Sie benötigen Informationen bzw. konkrete Marktmeinungen, um eine solide Entscheidungsgrundlage zu haben. Etwa über Aktien. Mit dem Erwerb einer

Aktie holen Sie sich einen Anteil an einem Unternehmen ins Portfolio. Sie genießen als einer von vielen Eigentümern des Unternehmens das Anrecht auf einen Anteil am Gewinn, sofern das Unternehmen Überschüsse erwirtschaftet und an die Anleger ausschüttet. Geht es dem Unternehmen gut und legen Umsatz und Gewinn zu, steigt der Wert Ihres Anteils, weil die Aktie von anderen Investoren verstärkt nachgefragt wird. Sollte das Unternehmen jedoch Verluste machen, verlieren Ihre Anteile an Wert. Informieren Sie sich deshalb vor dem Kauf von Aktien ganz genau über die Unternehmen, von denen Sie Anteile erwerben wollen.

Einsteigern wird in diesem Zusammenhang immer wieder empfohlen, sich auf eine Handvoll Werte zu konzentrieren und diese vier oder fünf Firmen ganz genau zu beobachten. Beobachten Sie auch die Entwicklung der jeweiligen Branche, zu der diese Firmen gehören.

Hilfsmittel, auf die Sie sich dabei stützen können, sind u.a. Bilanzen, Gewinn- und Verlust-Rechnungen Pressemitteilungen und Berichte über Insider-Geschäfte. So lesen Sie in der Wirtschaftspresse in regelmäßigen Abständen Berichte über die Käufe von Top-Managern.

Zu den wichtigsten Entscheidungsgrundlagen für den Kauf von Wertpapieren gehören neben Bilanz und Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) die Kapitalflussrechnung (Cash-Flow). Der Grund: Deren Zahlen lassen sich nicht durch Bilanztricks manipulieren. Der Cash-Flow zeigt, wie viel das Unternehmen im operativen Geschäft in bar (cash) verdient hat, stellt also den Überschuss der betrieblichen Einzahlungen neben die betrieblichen Ausgaben. Je höher der Cash-Flow, desto liquider das Unternehmen.

(geschrieben von Helge Rehbein)

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