Wissensartikel
18:01 Uhr, 17.02.2025

Alles auf NVIDIA gesetzt! Alles verloren!

Statt einer Rendite von 6.500 % hat ein privater Trader mit der Nvidia-Aktie einen Totalverlust erlitten. Die Geschichte ist auch lehrreich für andere Trader.

Erwähnte Instrumente

  • NVIDIA Corp.
    ISIN: US67066G1040Kopiert
    Kursstand: 138,772 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Auf Sicht der vergangenen Jahre und Jahrzehnte gehört Nvidia zu den Aktien mit der besten Wertentwicklung an der Wall Street. Gegenüber Oktober 2022 hat sich der Aktienkurs mehr als verzehnfacht, gegenüber Juli 2016 mehr als verhundertfacht und gegenüber November 2004 sogar mehr als vertausendfacht. Doch trotz der astronomisch guten Wertentwicklung hat sich ein privater Trader in den vergangenen Jahren ganz gewaltig mit Nvidia verspekuliert und sämtliche Ersparnisse seines bisherigen Lebens verloren.

Der folgende Chart zeigt die Wertentwicklung der Nvidia-Aktie auf Sicht von zehn Jahren. Man achte auf die logarithmische Preisachse.

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Der Trader machte seine Geschichte unlängst in einem US-Diskussionsforum publik. Tatsächlich kam es zu den verhängnisvollen Entwicklungen allerdings bereits vor einigen Jahren.

Schon 2018 erkannte der britische Trader, der sich DubiouslyCurious ("ZweifelhaftNeugierig") nennt, dass Nvidia nicht nur mit seinen Grafikchips für Computerspiele eine herausragende Marktstellung erreicht hat, sondern auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz in den kommenden Jahren zu den großen Gewinnern gehören dürfte.

DubiouslyCurious entschied sich dazu, die gesamten Ersparnisse seines bisherigen Lebens, rund 100.000 GBP, in die Nvidia-Aktie zu investieren. Dabei beging der Trader allerdings einen folgenschweren Fehler: Um das Gewinnpotenzial zu vergrößern, setzte der Trader nicht nur alles auf eine Karte und ging "all in", sondern entschied sich zusätzlich für eine dreifach gehebelte Investition in die Nvidia-Aktie. Zu seinen 100.000 GBP borgte sich der Trader weitere 200.000 GBP von seinem Broker und kaufte für insgesamt 300.000 GBP Nvidia-Aktien.

Seit seinem Einstieg bei Nvidia konnte sich der Kurs inzwischen mehr als ver-60-fachen. Hätte der Trader ohne Hebel in die Aktie investiert, wären aus den ursprünglichen 100.000 GBP inzwischen rund 6,6 Mio. GBP geworden.

Doch wegen der gehebelten Investition kam es während des Corona-Crashs im Jahr 2020 zu massiven Verlusten bei der Nvidia-Aktie. DubiouslyCurious bekam einen Margin Call seines Brokers. Ein Margin Call ist eine Aufforderung des Brokers an den Anleger, zusätzliches Kapital oder Sicherheiten bereitzustellen, wenn der Wert des Margin-Kontos unter das erforderliche Mindestniveau fällt. Weil der Trader nicht genügend weiteres Geld nachschießen konnte, verkaufte der Broker die Aktien nahe des Tiefs und DubiouslyCurious erlitt einen Totalverlust.

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Ich hatte mit NVIDIA vollkommen recht und habe trotzdem alles verloren. Das ist eine besondere Art von Qual, die die meisten Menschen nur schwer nachvollziehen können“, schrieb der Trader im Januar 2025 rückblickend.

Fazit: Die Geschichte von DubiouslyCurious verdeutlicht die Gefahren beim gehebelten Trading. Nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste werden multipliziert. Bereits bei einem Hebel von drei wird aus einem Verlust von 33,33 % ein Totalverlust. Die Lektion der Geschichte: Besonders beim gehebelten Trading sollte man nicht alle Eier in einen Korb legen und nicht alles auf eine Karte setzen, sondern diversifizieren und das Risiko mit Blick auf die einzelne Position gering halten, um zu große Verluste zu vermeiden. Es sollte grundsätzlich immer nur das Geld für Investments oder das Trading verwendet werden, das man ohne große Schmerzen verlieren kann.

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3 Kommentare

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  • goletitout
    goletitout

    Allgemein kann man sagen, dass sich Hebel auf Einzelwerte für die meisten Privatanleger nicht eignen. Da muss man schon sehr erfahren und diszipliniert sein. Hab da auch meine schlechten Erfahrungen gemacht (mit kleinen Summen zum Glück!). Ja ok, vielleicht so ein heiliger Amumbo in guten Marktphasen, das kann ok sein, ist ja auch nur Hebel 2 und auf den MSCI USA, also kein Einzelwert. Aber so Hebel 5 oder mehr auf Einzelwerte...brutal. Kann man mal versuchen mit mini Summen, oder auch nicht. Bringt meistens nichts.

    00:23 Uhr, 18.02.
  • goletitout
    goletitout

    Ist halt auch wirklich krass. Also 1) alles auf eine Einzelaktie. 2) So einen hohen Betrag. Wäre es am Anfang der Investitionskarriere gewesen, wo man noch nicht viel zu verlieren gehabt hätte...dann vielleicht noch eher denkbar. 3) dann noch auf eine etwas spekulative Aktie. Es ist nicht die McDonald´s oder so, nein, sondern ein Tech-Wert. 3) Dann zum fiesen Schluss noch mit Hebel. Fazit: Wahnsinn. Aber erst der letzte Step (Hebel) war der Tod. Der Rest wäre noch gut gegangen, obwohl auch schon krass und nicht zur Nachahmung empfohlen.

    00:19 Uhr, 18.02.
  • YoWoo
    YoWoo

    Lernen durch Schmerz

    18:15 Uhr, 17.02.