Nachricht
12:53 Uhr, 12.04.2013

Zypern will mehr EU-Hilfe

Nikosia/ Dublin/ Berlin (BoerseGo.de) - Die zyprische Regierung hat von den anderen EU-Staaten gefordert, das Land stärker zu unterstützen, um eine Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Zypern brauche zusätzliche Hilfen, sagte Präsident Nikos Anastasiades am Vormittag. Er habe darüber bereits mit EU-Währungskommissar Olli Rehn gesprochen. Offenbar geht es nicht aber nicht um weitere Kredite, sondern um technische und strukturelle Hilfen. Die Bitte des zyprischen Präsidenten um mehr Unterstützung der EU-Institutionen habe nichts zu tun mit dem aktuellen Hilfsprogramm, sagte ein zyprischer Diplomat am Freitag in Brüssel der Nachrichtenagentur dpa.

Am Donnerstag hatte die zyprische Regierung indes mitgeteilt, dass der Finanzbedarf anstatt bei den bislang in Rede stehenden 17,5 nun bei 23 Milliarden Euro liegt. Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden stellte vor den Beratungen mit seinen EU-Kollegen in Dublin klar, dass es keine zusätzliche Unterstützung geben werde. Die Euro-Finanzminister wollen noch an diesem Freitag in der irischen Hauptstadt die Hilfskredite nach den bisherigen Planungen endgültig freigeben.

Die Unionsfraktion in Berlin zeigt sich ähnlich hart: „Wir haben 10 Milliarden Euro aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus und vom Internationalen Währungsfonds zugesagt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Meister (CDU), am Freitag. „Dazu stehen wir. Darüber hinausgehende Hilfen wird es aber nicht geben.“ Den diese Summe übersteigenden Finanzierungsbedarf werde Zypern selbst tragen müssen, so Meister.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten