Zyklische Werte müssen neu bewertet werden
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Während die Substanzwerte in den vergangenen fünf Jahren dem Markt hinterherhinkten, sollen sich nach Überzeugung von Nicolas Simar, Leiter der Equity Value Boutique bei ING Investment Management, Zykliker gegenüber Finanz-, Versorger- und IT-Aktien aus der Eurozone behaupten können. "Die letzten beiden Jahre waren für das Substanzsegment schwierig. Jetzt ist es jedoch an der Zeit für eine Neubewertung zyklischer Aktien: Viele dieser Titel werden unter ihrem Wert gehandelt, wobei einerseits das übliche Rezessionsszenario bereits eingepreist ist, während andererseits die soliden Bilanzen kaum zum Ausdruck kommen", meint Simar. Global erwartet der Asset-Manager im kommenden Jahr einen Zuwachs der globalen Wirtschaftsleistung um drei Prozent – und damit deutlich unter dem Langzeitpotenzial. Zirka zwei Prozent des Wachstums entfallen dabei auf die Emerging Markets.
Simar unterstreicht im Hinblick auf die Werthaltigkeit europäischer Aktien sowohl das Potenzial qualitativ hochwertiger Finanztitel in der Eurozone als auch die freundlicheren Aussichten für die Dividendenentwicklung bei Versorgern und im IT-Sektor. "Liquidität ist ein wichtiger Faktor. Insofern erhoffen wir uns von der Ausweitung der EZB-Bilanz nicht nur eine positive Wirkung auf die Bankenfinanzierung, sondern auch auf Kapital und Bewertung“.
Was Qualitätsaktien anbelange, hätten sich durch Investitionsrückgänge zudem die Dividendenaussichten bei Versorgern verbessert, meint Simar. „2011 erreichten die Energiepreise ihren tiefsten Stand. Das heißt also, dass die Gewinndynamik in diesem Sektor ihren Tiefpunkt hinter sich hat. Bei Gas ist es sogar so, dass das geringere Angebot an Atomstrom in Japan die Prognosen für die Nachfrage nach europäischem Gas hebt", erklärt der ING IM-Experte. "Auch der IT-Sektor bietet Chancen in punkto Bewertungen und allgemein solide Bilanzen bei Aktien wie Cap Gemini."
Bei Verbrauchsgütern bleibt ING IM dagegen wegen der Bewertung und der starken relativen Performance bei seiner negativen Einschätzung. Dies gilt ebenso für Energieaktien – auch wiederum wegen Bewertung – starker relativer Performance und Abwärtskorrekturen der Gewinnprognosen.
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