Kommentar
21:24 Uhr, 24.05.2016

Zumindest einer will den Monsanto-Deal!

Eigentlich will den Monsanto-Deal niemand. Bayer Anleger haben die Aktie abgestraft und Monsanto selbst scheint den Deal auch nicht wirklich zu wollen. Nur einer scheint ganz heiß darauf zu sein: der Vorstand von Bayer.

Erwähnte Instrumente

  • Bayer AG
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  • Monsanto Co.
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Die Bayer-Aktie konnte heute wieder Boden gutmachen. Ursache für den Rebound dürfte gewesen sein, dass Monsanto das Übernahmeangebot zurückweisen wird, weil es zu niedrig ist. Eigentlich ist das schon ein starkes Stück, denn immerhin bietet Bayer einen Aufschlag von 35 % auf den letzten Kurs vor den Übernahmegerüchten.

Bloomberg berichtete über Insider, die davon ausgehen, dass Monsanto unter 135 Dollar je Aktie nicht zustimmen wird. Aktuell bietet Bayer 122 Dollar. Der Aufschlag auf den Kurs vor dem Angebot beträgt dann 50 %. Man sagt Monsanto ja eine gewisse Gier nach, aber das ist dann schon exzessiv maßlos. Man muss sich nur den Langfristchart ansehen. Monsanto schaffte es im vergangen Bullenmarkt nur sehr kurzfristig, Kurse von 122 Dollar zu übertreffen.

Monsanto Co
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Vor der Finanzkrise brachte es Monsanto in einem Monat einmal auf einen Höchstkurs von 145. Per Monatsschluss brachte es der Kurs bisher noch nie über 128 Dollar. Unter diesen Umständen 135 zu fordern treibt den Blutdruck nach oben und zeugt von Selbstüberschätzung.

Bayer und Monsanto gemeinsam hätten zweifelsohne eine hohe Marktmacht, doch Preise können sie deswegen auch nicht diktieren. Monsantos Gewinn schrumpft seit Jahren. Es nützt also wenig einen hohen Marktanteil zu haben, wenn dadurch kein höherer Gewinn zustande kommt. Monsanto hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass Marktanteil wohl doch nicht alles ist.

Monsantos Management dürfte darauf hoffen, dass sich neben Bayer vielleicht noch ein anderer Bieter findet. Jeder Dollar zählt, schließlich dürften die Manager auf großen Aktienpaketen sitzen...

Wie dem auch sei, kaum jemand will den Deal und auch in der Politik regt sich Widerstand. Man hat wegen Monsantos Geschäftspraktiken und seinem Ruf große Bedenken. Nur der Vorstand von Bayer scheint überzeugt zu sein. Seitdem Bayer die Wertpapierkäufe seiner Vorstandsmitglieder (Insider Käufe) veröffentlicht - seit 2005 - hat der Vorstand noch nie so viele Aktien gekauft wie in dieser Woche.

Allein in dieser Woche wurden Aktien im Wert von 1,7 Mio. erworben. Im Gesamtjahr 2016 belaufen sich die Käufe auf knapp 2,7 Mio. Der bisherige Rekordwert wurde 2013 erzielt und wirkt im Vergleich sehr klein. Wenn der Vorstand so viel Geld in die Hand nimmt, um eigene Aktien zu kaufen, dann muss die Überzeugung schon groß sein.

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2 Kommentare

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  • Chamäleon
    Chamäleon

    Hallooo, wenn der Vorstand von Bayer sich jetzt nach einem Kursverfall von ca.45% dick eindeckt, kann es nur heißen, der Deal platzt und Bayer explodiert.

    22:13 Uhr, 24.05.2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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