Fundamentale Nachricht
12:53 Uhr, 14.01.2014

„Zuflüsse in Aktien sind angeschwollen, aber …“

Anleger sollten vorsichtig und skeptisch bleiben, mit Schwerpunkt auf der Ermittlung von Unternehmen, die durch makroökonomischen Druck ungerechtfertigt abgestraft wurden, fundamental aufwärts tendieren und günstige langfristige Aussichten bieten, meint Norman Boersma, CIO der Templeton Global Equity Group

Frankfurt (BoerseGo.de) – „Unser Investment-Ausblick für 2014 wird durch Ungewissheit getrübt. Ende 2013 hatten sich die Aktien von ihren Krisentiefs weltweit kräftig erholt. Viele Indizes peilten Rekordstände an. Die Gewinnmargen von Unternehmen liegen in den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, extrem hoch, und die Bewertungen von US-Aktien wirkten auf uns optimistisch in einer Zeit, in der die Politik stark zerstritten ist und geldpolitische Anreize in Kürze zurückgenommen werden dürften. Europa steht weiter am Rande einer Deflation, während China und Japan jeweils sehr unterschiedliche, doch gleichermaßen experimentelle Reformwege beschreiten – mit unbekannten Folgen. Die Anlegerstimmung hat sich zwar zugegebenermaßen gebessert und die Zuflüsse in Aktien sind langsam angeschwollen, doch das anhaltend ungewisse makroökonomische und politische Umfeld bremst den Enthusiasmus. Daher eröffnete die Skepsis der Anleger in unseren Augen weiter vereinzelte Chancen auf Bottom-up-Ebene, insbesondere in Europa, wo wir die Bewertungen und den Gewinnzyklus der Unternehmen noch eindeutig für gedrückt halten“, schreibt der CIO der Templeton Global Equity Group und Portfoliomanager des Templeton Growth Fund Norman Boersma in einem Ausblick für 2014.

Insgesamt könnten Aktien im Vergleich zu anderen Vermögensklassen im Dezember 2013 noch billig bleiben und in einem Niedrigzinsumfeld eine attraktive Quelle für potenzielle Renditen darstellen. Die politischen Rahmenbedingungen seien weltweit per saldo weiter günstig, der Liquiditätsüberschuss erhöhe sich noch, und einer potenziellen Drosselung durch die Fed stehe eine absolut ausgleichende Zusage der Bank of Japan gegenüber, ihre Bilanzsumme zu verdoppeln, heißt es weiter.

„Wir behaupten nicht, dass wir den Markt prognostizieren können, und wir wissen, dass Aktien eine längere Rally ohne größere Korrekturen hinter sich haben, doch nach unserem Dafürhalten herrscht nicht die Euphorie, die normalerweise mit dem Ende eines Bullenmarktes assoziiert wird. In der Vergangenheit folgten auf extreme Kontraktion in aller Regel nachhaltige Erholungen. Das aktuelle Umfeld ist demnach nicht so außergewöhnlich, wie es vielen Beobachtern vorkommen mag“, so der Finanzexperte.

„Wie immer sollten Anleger unserer Ansicht nach vorsichtig und skeptisch bleiben, mit Schwerpunkt auf der Ermittlung von Unternehmen, die durch makroökonomischen Druck ungerechtfertigt abgestraft wurden, fundamental aufwärts tendieren und günstige langfristige Aussichten auf Ertragssteigerungen, Cashflows und Vermögenswachstum bieten. Wir schauen uns nach wie vor auf Märkten und in Sektoren in aller Welt nach solchen Chancen um und beurteilen das langfristige Potenzial unserer Portfolios ungeachtet der kurzfristigen Marktentwicklung weiter positiv“, so Boersma.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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