Kommentar
18:25 Uhr, 27.05.2011

Zu viele Schulden - zu wenig Wachstum...

Montag:

Der japanische Frühindikator notiert in der revidierten Fassung für März bei 100,1. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans noch bei 104,0 notiert.

Der französische Einkaufsmanagerindex für Mai notiert in der ersten Veröffentlichung bei 55,0. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 57,5 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen mit einem Stand von 57,0.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Mai im verarbeitenden Gewerbe bei 58,2. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 61,0 gerechnet worden. Im Vormonat hatte er bei 62,0 gelegen.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Mai notiert in der ersten Veröffentlichung bei 54,9. Erwartet wurde der Index bei 57,0 nach 56,8 im Vormonat.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Mai im verarbeitenden Gewerbe bei 54,8. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 57,5 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 55,4, nach zuletzt 56,7.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Mai insgesamt bei 55,4. Im Vormonat hatte er bei 57,8 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 57,4.

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für April bei -0,45. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,32 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von 0,26 nach oben revidiert.

Dienstag:

Das deutsche saison- und kalenderbereinigte Quartalswachstum liegt bei 1,5 % nach +0,4 % im Vorquartal und +0,8 % im Quartal davor. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres hatte das Wachstum in Deutschland 0,5 % betragen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das Bruttoinlandsprodukt um 5,2 % gestiegen. Im vorangegangenen Quartal hatte die deutsche Jahresleistung mit 3,8 % im Plus gelegen, im ersten Quartal des letzten Jahres bei +2,5 %.

Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im März zum Vorjahr um 0,2 % auf 702.000 gefallen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 7,9 % auf 74,6 Mio. Stunden geklettert. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 21,3 % angestiegen und betrug im Berichtsmonat 6,642 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 2,1 % auf 119,3 gesprungen ist (2000 = 100).

Im März ist die Zahl der im deutschen Straßenverkehr Getöteten zum Vorjahr um 16 % auf 104 gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten um 5,7 % auf 71.400 angestiegen. Die Polizei nahm rund 186.500 Straßenverkehrsunfälle auf, das sind 2,9 % weniger als noch ein Jahr zuvor.

Der französische INSEE Geschäftsklimaindex ist auf 107 zurückgegangen von 109 im Vormonat.

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Mai bei 114,2. Im Vormonat hatte er noch bei 110,4 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 110,1.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 121,4 nach zuvor 121,0 und erwarteten 120,7. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 107,4 nach 107,7 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich 107,0 gelegen.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im März um 1,8 % gefallen nach zuvor 0,5 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 14,1 % geklettert nach +21,5 %.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im April auf 323.000 angestiegen. Erwartet wurden 290.000 bis 300.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 301.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 300.000 nach oben revidiert.

Mittwoch:
Der für Juni vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 5,5 Punkten nach unrevidierten 5,7 Punkten im Vormonat.

Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 1,2 Punkte auf 46,1 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 25,9 Punkten und damit 9 Zähler unter dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen rückläufig mit 31,5 nach zuvor noch 34,2 Punkten.

Das britische Quartalswachstum liegt im ersten Quartal bei 0,5 %. Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um 1,8 % gestiegen.

Der britische Dienstleistungsindex stieg in den letzten drei Monaten bis März um 0,6 % nach einem Rückgang von 0,3 % zuvor.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im April um 3,6 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Minus im Bereich von 2,0 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 4,4 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 4,1 % ins Plus revidiert.

Der US-amerikanische Housing Preis Index fällt zum Vorquartal um 2,5 % Der US-amerikanische Housing Preis Index fällt im März um 0,3 % zum Vormonat. Im Vormonat hatte er noch bei - 1,6 % gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich 0,6.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 0,6 Mio. Barrel gestiegen

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,1 Mio. Barrel ausgeweitet, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 0,1 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 2,0 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -1,2 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Die deutschen Einfuhrpreise sind im April zum Vorjahr um 9,4 % gestiegen nach zuletzt +11,3 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,3 % geklettert nach zuvor +1,1 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 6,2 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat veränderte er sich nicht.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 4,2 % angezogen nach zuletzt +4,9 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +0,3 % zu nach +0,3 % im Monat zuvor.

Unser Kommentar:

Das hat gesessen: Ein Anstieg um weitere 9,4 Prozent, nach dem Einfuhrpreise im Vormonat bereits um mehr als elf Prozent geklettert waren, das lässt nur den Schluss zu, dass Inflation weiterhin ein Thema bleiben wird.

Die Europäische Zentralbank müsste vor diesem Hintergrund die Zinsen eigentlich weiter anheben. IN der Praxis wird sie das aber wohl nicht tun, um die Wackelkandidaten in der südlichen Peripherie Europas nicht noch stärker in Schwierigkeiten zu bringen.

Der französische Vertrauensindex für Mai notiert bei 84 nach zuvor noch 83. Erwartet wurde der Index mit unveränderten 83 Zählern.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das erste Quartal um 1,8 % gestiegen. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 1,8 % bestätigt. Erwartet wurde ein Anstieg um 2,2 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 3,1 % betragen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut vorläufigen Zahlen um 2,2 % gestiegen. Erwartet wurde 1,9 % nach zuvor +4,0 zum Vorquartal.

Unser Kommentar:

Nichts Neues aus den USA: Obwohl die Schulden dort alle historischen Maßstäbe sprengen, kommt die Wirtschaft nur sehr schleppend voran. Um eine realistische Chance zu haben, den Schuldenberg in Höhe von 14,3 Billionen US-Dollar jemals abzutragen, bräuchten die Vereinigten Staaten zweistellige Wachstumsraten, und zwar über mehrere Jahre. Da dies sogar in „normalen“ Zeiten vollkommen utopisch ist, kann man sich schon heute an fünf Fingern abzählen, dass die Regierung ihre Schulden niemals zurück zahlen wird. Es wird auf eine andere Lösung hinauslaufen. Inflation wäre eine Möglichkeit...

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 424.000 gestiegen. Erwartet wurden 400.000 neue Anträge nach zuvor 414.000 (revidiert von 409.000).

Unser Kommentar:

Die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe pendeln wieder um den Bereich von 400.000. Das ist nicht so furchtbar schlecht – aber auch nicht wirklich gut. Entwarnung gibt es erst bei Werten unterhalb von 300.000 Anträgen.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 105 Bcf auf 2.024 Bcf gestiegen.

Freitag:

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im April verglichen mit dem Vorjahr in der EU um 4,6 % gestiegen. Gleichzeitig kletterten die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 42,4 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Anstieg der Zulassungen um 52,4 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 0,3 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Im Jahr 2010 hat Deutschland deutlich mehr Rohholz importiert als exportiert. Exporten von 3,3 Millionen Kubikmeter Rohholz im Wert von 265 Millionen Euro standen Einfuhren von 6,8 Millionen Kubikmeter Rohholz im Wert von 424 Millionen Euro gegenüber. Rund ein Fünftel der gesamten Rohholzeinfuhren, und zwar 1,3 Millionen Kubikmeter im Wert von 87 Millionen Euro, kam aus der Tschechischen Republik.

Der britische Hauspreisindex fällt im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 % nach zuvor -1,3 %. Zum Vormonat ging der Index um 0,3 % nach oben.

Die Geldmenge M3 ist im April-Jahresvergleich in der EU um 2,0 % gestiegen nach zuvor 2,3 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 2,1 % nach zuletzt 2,0 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich in der EU zum Vorjahr um 1,7 % geklettert nach +3,0 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 2,5 %.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr in der EU um 2,6 % gestiegen nach einem 2,5 % Anstieg im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei 2,5 %.

Der Gesamtindex für die Euro-Zone notiert im Mai bei 105,4 nach zuvor 105,1. Das Industrievertrauen liegt im Berichtsmonat bei 3,5 nach zuvor noch 5,2. Das Verbrauchervertrauen notiert zur gleichen Zeit bei -10,7 nach -13,9 im Vormonat.

Das schweizerische KOF Konjunkturbarometer für Mai notiert bei 2,30 nach 2,29 im Vormonat und 2,24 im Monat davor.

Der Index für die Verbraucherstimmung in den USA der Uni Michigan notiert im Mai bei 74,3, erwartet wurde ein Wert von 72,6 nach 69,8 zuvor.

Die Konsumausgaben steigen in den USA im April um 0,4%. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5% nach +0,6% zuvor.

Index der anstehenden Hausverkäufe ("Pending Home Sales") für März 2011 gibt in den USA von +5,1% auf +3,5% nach.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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