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Kommentar
08:50 Uhr, 10.06.2025

Zolleffekte im Handel CHN - USA

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Chinas Wirtschaft: angeschlagen

Die hierzulande kurze Woche begann gestern mit chinesischen Daten zum zurückliegenden Wonnemonat. Im Mai legten dort die Exporte weiter zu. Mit einem Plus von 4,8 % im Jahresvergleich schwächte sich indes der Zuwachs erwartungsgemäß ab; im April hatte noch eine Jahresrate von 8,1 % auf der Tafel gestanden, im März sogar 12,4 %. Derweil gaben im Mai die Einfuhren Chinas deutlich nach, und zwar um 3,4 % gegenüber Vorjahr. Diese Zahl überschattete auch den Handelsbilanzüberschuss, der von 96 Mrd. US-Dollar per April auf 103 Mrd. US-Dollar anstieg. Alles in allem lieferte der vergangene Monat einen Anhaltspunkt für diejenigen Verwerfungen, welche die prohibitiv hohen Zölle von Anfang April im bilateralen Handel zwischen den USA und China ausgelöst hätten, wäre nicht eine "Karenzzeit" von 90 Tagen verfügt worden. Die Exporte Chinas in die USA brachen im Mai um mehr als ein Drittel ein: der stärkste Rückgang seit dem Februar 2020, als Corona alles überschattet hatte. Robust zeigten sich zuletzt einmal mehr die Ausfuhren Chinas in die übrige Welt. Eine hohe Nachfrage aus den ASEAN-Staaten (+15,2 %) und aus der EU (+12,1 %) erwies sich erneut als wichtige Stütze für die Exporte des "Reichs der Mitte". Bei den Importen machte sich speziell eine abkühlende Inlandsnachfrage Chinas bemerkbar. Gleichfalls gestern veröffentlichte Daten zur Preisniveauentwicklung zeigen, dass deflationäre Tendenzen in der chinesischen Wirtschaft weiterhin vorherrschen. Die Verbraucherpreise gingen im Jahresvergleich um 0,1 % zurück, die Erzeugerpreise sogar um 3,3 %. Ganz offensichtlich stehen sowohl die sogenannte "Volksrepublik" als auch die Vereinigten Staaten gehörig unter Druck, in den anhaltenden Gesprächen zu den Handelsbeziehungen beider Länder Verbesserungen zu erreichen. Dabei spielen sowohl Washington als auch Peking auf Zeit. Vermutlich werden die Vereinigten Staaten zunächst Handelsabkommen mit anderen Staaten finalisieren zu wollen. Erst danach wird wohl eine, wie auch immer geartete, Einigung mit Peking angestrebt. Warum Peking unter diesen Vorzeichen kurzfristig irgendetwas von seinem Bestand an "Seltenen Erden" abgeben soll, wie sich die US-Regierung dies vorstellt, bleibt rätselhaft.

Kurze Woche, wenige Daten

Was die Veröffentlichung von Konjunkturdaten anbelangt, werden die Vereinigten Staaten den weiteren Verlauf der Woche bestimmen: morgen Verbraucherpreise, am Freitag das Michigan-Verbrauchervertrauen Ansonsten gibt es wohl den allfälligen Nachrichtenfluss zu irgendwelchen Zollüberlegungen. Wir wünschen: "Viel Spaß dabei!"

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