Zinsniveau: USA lässt Europa hinter sich
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Kopenhagen/Lyngby (BoerseGo.de) – „Das Wirtschaftswachstum in den USA und dem Euroraum hat sich sehr unterschiedlich entwickelt. Daher wird sich unserer Meinung nach auch der Unterschied zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Zinsniveau künftig weiter vergrößern - trotz des jüngsten FED-Entscheids von Janet Jellen. In Europa können die Anleger weiterhin mit sehr niedrigen Zinsen rechnen, während die Zinsen in den USA steigen dürften. Bestätigt fühlen wir uns in dieser Einschätzung unter anderem auch durch den jüngsten US-Arbeitsmarktbericht, der für September 248.000 neue Jobs verzeichnete. Er übertraf damit die Erwartungen vieler Analysten. Die Prognose für das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr hatten wir bereits Anfang September auf drei bis vier Prozent korrigiert. Wir rechnen im Jahresverlauf weiterhin mit einem kontinuierlichen Anstieg und mit weiter steigenden Arbeitsmarktzahlen“, schreibt Bo Bejstrup Christensen, Chefanalyst bei Danske Invest, in einem aktuellen Marktkommentar.
Die amerikanischen Arbeitsmarktdaten stünden im krassen Gegensatz zu den Ereignissen in Europa. Fast zeitgleich zur Veröffentlichung der Daten aus den USA habe der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, erneut die Notwendigkeit eines umfassenden Kaufprogramms betont. Die Aussichten auf weiterhin niedrige Zinsen im Euroraum habe er nochmals bekräftigt. Damit verdeutlichten die jüngsten Entwicklungen den großen Unterschied im Wirtschaftswachstum der beiden Regionen. Die Auswirkungen auf die weitere Zinsentwicklung in den USA und Europa seien offensichtlich, heißt es weiter.
„Die USA-Wirtschaft entwickelt sich derzeit insgesamt stärker als die des Euroraums. Sie verfügt unserer Einschätzung nach im Konjunkturverlauf über einen Vorsprung von mindestens zwei bis drei Jahren. Auch EZB-Präsident Draghi hatte während seiner Sitzung mehrmals auf konjunkturelle Unterschiede zwischen Europa und anderen Regionen hingewiesen. Während die Notenbanken anderer Regionen ihre Zügel so langsam wieder straffen, werden daher in Europa voraussichtlich noch mehrere Jahre vergehen, bevor auch die EZB denselben Weg einschlägt“, so Bo Bejstrup Christensen.
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